Fahrt nach Warnemünde geplatzt

„Adler“ gut drei Stunden bis Münster, dann gedreht

Am Sonntagmorgen pünktliche Abfahrt (6.00 Uhr) der MSC Delegation in Moers. In der Nacht war Schnee gefallen - aber MSC Busfahrer Erwin Hanemann voller Optimismus die Strecke Moers/Rostock bewältigen zu können. Winterausrüstung an Bord.

Drei Stunden später war man dann bei zunehmend heftigem Schneefall nach gut 100 km bis in den Raum Münster gelangt. Die Fahrt immer wieder unterbrochen durch liegengebliebene Fahrzeuge. Durchschnittsgeschwindigkeit 35 km/h. Keine Chance auf eine pünktliche oder verspätete Ankunft in Rostock (Spielbeginn 16.00 Uhr). Trainer Hendrik Rieskamp und Busfahrer Hanemann: „Wir drehn um, wir schaffen es zeitlich auf keinen Fall, die Gefahrenlage viel zu groß, Weiterfahrt nicht zu verantworten.“

Mit der Entscheidung Gastgeber Warnemünde allerdings nicht einverstanden. Stand der Dinge am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr: der MSC solle zum vorgesehenen Termin antreten, allenfalls etwas später. Eine Verlegung des Spieltages wurde strikt abgelehnt. 

Verlegung im Vorfeld abgelehnt

Schon im Wochenverlauf hatte sich Team-Manager Hans-Peter Heisig mehrfach um eine Verlegung bemüht, war aber auf taube Ohren gestoßen. Angeboten hätte sich eine Spielverlegung auf ein Wochenende später: da hätte man die Partie in Neustrelitz mit dem Spiel in Warnemünde kombinieren können.

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Das Team kurz nach Mittag zurück in Moers ...

Auch die VBL zeigte sich nicht kooperativ. Absage des Spieltages nicht so einfach möglich. Team-Manager Hans-Peter Heisig möge doch bitte einen detaillierten Bericht über das Scheitern der Anreise fertigen – danach wolle man dann über eine Spielabsage/Verlegung entscheiden.

Begründung

So fertigte Heisig am Sonntagmorgen (9.30 Uhr) eine Stellungnahme für die VBL. Kernaussagen: Autobahn mit hohem Schnee. Die Polizei bittet darum, umzudrehen, da die Autobahn bis Bremen zugeschneit und nicht geräumt sei. Weiter: Ausweichstrecke über die A2/A7 nach Hamburg nicht befahrbar, da die A2 komplett gesperrt ist. Heisig schließlich: „Wir beantragen aufgrund der wetterbedingten Unmöglichkeit der Anreise die Absage des Spiels gegen den SV Warnemünde.“ Zudem hatte Hans-Peter Heisig auf einen Schriftverkehr vom 6.2. zu dem Spiel Warnemünde vs. Moers verwiesen.

Moers hatte sich vorzeitig um eine Verlegung des Spiels bemüht. Zwischenzeitlich kam der Hinweis, dass man ja einen Tag früher hätte anreisen können. Busfahrer Hanemann: „Das find ich aber interessant: egal welche Anreise, die Jungs hätten dann nach dem Spiel in jedem Fall durch dieses Schneechaos zurück nach Moers gemusst. Kann man das wirklich verantworten?“ Wobei die Frage, wo man in Corono-Zeiten ein Hotel findet, auch noch nicht geklärt ist.

Spielabsage doch noch erfolgt

Interessant auch, dass der Handballverband das Zweitligaspiel (Frauen) zwischen Lintorf und Harrislee (Flensburg) am Spieltag selbst vorzeitig abgesagt hatte. Begründung: Witterungsverhältnisse.

Am frühen Sonntagnachmittag ging dem MSC dann ein Schreiben von der VBL aus Berlin zu, in welchem das Spiel Warnemünde vs. Moers „für den heutigen Tag“ abgesagt wurde. Des weiteren wurde mitgeteilt, dass die Spielleitung über die Spielwertung und alle weiteren Details am Beginn der kommenden Woche entscheiden würde.