Moerser SC und Chris Carter haben noch die Kurve gekriegt

In der NRZ zu lesen: Chris Carter ...

Eigentlich hätte die Liaison zwischen Chris Carter und dem Moerser SC im Frühsommer schon zu Ende sein sollen. Der 29-jährige Außenangreifer zählte lange nicht zum Kader für die Zweitliga-Saison 2020/21. „Das war eine schwierige Phase für beide Seiten“, erinnert sich der MSC-Volleyballer an die Hängepartie, „letztlich war es aber die richtige Entscheidung, dass wir die Zusammenarbeit fortgesetzt haben. Ich möchte die Wertschätzung, die mir unser Vorsitzender Günter Krivec in dieser Phase des vergangenen Jahres entgegengebracht hat, mit guten Leistungen zurückzahlen“, versichert Chris Carter.

Das gelang am vergangenen Volleyball-Wochenende vortrefflich. Dem standesgemäßen 3:0 beim Tabellenletzten in Frankfurt ging ein hart erkämpftes 3:1 im Heimspiel gegen den TuB Bocholt voraus. Chris Carter entpuppte sich in schwieriger personeller Lage ohne die potenziellen „Start-6-Spieler“ Felix Orthmann und Oskar Klinger als zweiter Punktegarant neben Marvin Prolingheuer.

Kritik an Carter ...

Dabei hatte es in der vergangenen Saison durchaus Kritik an Carter gegeben. Nicht an seiner Spielqualität auf dem Feld. Eher am generellen Arbeitseinsatz für den Moerser SC. Klubchef Krivec erwartet von seinen Spielern in der Regel, dass sie sich im Verein auch außerhalb der Zweitliga-Mannschaft engagieren. Etwa als Trainingsvorbilder in Jugendteams. Aus familiären Gründen fiel Carter es überaus schwer, eben jene Zusatzzeit zu investieren.

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Carter "staubt" am Netz ab ...

... aus der Welt.

Die Sache ist mittlerweile aus der Welt. Der Außenangreifer zählt im MSC-Kader zu jenen Akteuren, die mit sehr viel Kopf und Technik angreifen können. Carter platziert seine Bälle in der Regel zielgenau, schlägt gern auch den gegnerischen Block punktebringend an, ist dazu ein sicherer Aufschläger. An der generellen Leistungssteigerung der Adler seit der 1:3-Auftaktniederlage von Mondorf Mitte September ist auch Carter ein gutes Stück beteiligt.
Die Bundesliga traut sich der ehemalige Schüler des Frankfurter Volleyball-Internats, der zwischenzeitlich in den USA Betriebswirtschaft studiert hat und vor Ort für die Teams der Warner University in Lake Wales/Florida sowie für die Park University in Kansas City im Einsatz war, durchaus zu. „Das große Ziel spornt und sehr an. Das gilt aber auch für die Tatsache, dass wir in Corona-Zeiten überhaupt spielen dürfen“, hebt Carter hervor.

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... und beherrscht den "stuff block"

Positiv durch die Krise

Der 1,97 Meter lange Volleyballer gewinnt der aktuellen Krisensituation Positives ab: „Das ist für den MSC natürlich auch eine Chance, sich in der digitalen Welt zu präsentieren, wenn keine Zuschauer in der Halle erlaubt ist.“ Das, was die zwangsverhinderten MSC-Fans im Netz bei sporttotal.tv zu sehen bekommen, lässt auf eine Rückkehr in die oberste Spielklasse nach sieben Jahren Abstinenz hoffen.
Zu früh jubeln, ist natürlich streng verboten. „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns“, betont Trainer Hendrik Rieskamp. Die Partien bei den aktuellen Aufstiegsrivalen SV Lindow-Gransee (13. März) und Kieler TV (27. März) werden schließlich erst in der Endphase der Saison ausgetragen.

Autor: Michael Ryberg, NRZ Redakteur, NRZ