Das Hygiene-Team macht´s möglich

Ohne das MSC-Hygiene-Protokoll kein Spielbetrieb

Als die Pandemie im Monat März 2020 zum ersten Male zuschlug und den Spielplan der Bundesliga Nord jäh außer Kraft setzte, war man wie gelähmt – nichts ging mehr. Nun gibt es eine 2. Welle ... und mit erheblichen Auflagen wurde doch ein Spielbetrieb in der Bundesliga Nord für die Saison 20/21 möglich. Die Hinrunde wurde bereits – wenn auch mit Störungen - absolviert ...

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Am Anfang war die Planung ...

Trotz Schock weitermachen ...

Nun geht die Bundesliga Nord in die Rückrunde – weiterhin mit erheblichen Auflagen und ohne weitere massive flankierende Maßnahmen gar nicht erst möglich. Für die Vereine eine starke zusätzliche Belastung – in finanzieller und personeller Hinsicht. Beim Moerser SC ist der Corona-Beauftragte Hans-Peter Heisig zuständig für eine geordnete Abwicklung der Spieltage. Sein Hygiene-Protokoll hat bis jetzt – unmittelbar vor dem Start in die Rückrunde – vorbildhaft gewirkt.

Ausgangspunkt für die umfangreichen Vorarbeiten war die Muster-Quarantäne-Verordnung des DOSB Hygiene Rahmenkonzeptes, welches von der VBL an die Vereine – oft in Abstimmung mit den Landesverbänden – weitergegeben wurde. Dieses Konzept musste dann vor Ort – angepasst an die örtlichen Gegebenheiten – „umgesetzt“ werden.

Eine Monsterarbeit für den MSC-Corona-Beauftragten Hans-Peter Heisig – der „nebenbei“ Team-Manager der 1. Mannschaft in der Bundesliga Nord ist ... und zusammen mit seiner Frau Brigitte auch die „Damen 3“ im Moerser SC betreut. Die Erstellung des auf den MSC zugeschnittenen Konzeptes war eine immense Aufgabe, die Heisig „Stunden und Tage kostete“ und schließlich in einen über 50 DIN A4 Seiten umfassenden Plan mündete, der beim Ordnungsamt der Stadt Moers vorgelegt werden musste. 

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Vor Ort alles geregelt

Im Plan selbst umfangreiche, detaillierte Regelungen mit den jeweiligen direkten organisatorischen Maßnahmen: von den Gehwegen der Aktiven von den Umkleideräumen bis zu den Bänken in der Halle, über Seitenwechsel, über den Abgang der Teams bis hin zum Verlassen der Halle – alles geregelt. Laufwege abgeklebt, Türen und Gänge je nach Lage blockiert. Parallel dazu die unmittelbaren hygienischen Maßnahmen des gastgebenden Vereins: erste Desinfektion nach Betreten der Halle, über die Desinfektion der Umkleideräume und Duschen, Desinfektion der Spielerbänke nach jedem Satz, ständige Desinfektion der Bälle in den Auszeiten. Nach einer Empfehlung von Mikasa sollen die Bälle nach dem Spiel gewaschen werden.

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Über viele Seiten hinweg jede Menge von Begrifflichkeiten, die jetzt im Corona-Zeitalter fast zum täglichen Gebrauch gehören: Testkonzept, Abstandsregel, Infektionsrisiko, Corona-Warn-App, Verdachtsfälle, Hygiene-Assistent, Aktivzone, Alltagsmaske, FFP Maske, Husten- und Niesregeln, täglicher Gesundheitsstatus, PCR Testung, Händehygiene, Zonierung, Wegführung, 5-Ball-System, Kontaktdaten, Körpertemperatur, visuelle Einschätzung, kontaktlose Fiebermessung usw usw 

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Streng geregelt auch der Zugang zur Halle: neben den Teams nur die Schiedsrichter zugelassen, nur vorab akkreditierte Presseleute – natürlich keine Zuschauer oder nicht autorisiertes Personal. Und natürlich die Durchsetzung der vorgegeben Regelungen, deren Bedeutung oft auch Spielern gar nicht bewusst war. Grenzüberschreitungen penibel von Hans-Peter Heisig überwacht – der ist schon geraume Zeit vor Spielbeginn mit der Installation eines Empfangstisches sowie der Markierung einzelnen Aktionsräume (abkleben, markieren mit Flatterband) befasst. Jedes Mal auf´s Neue, jedes mal nicht ohne Unterstützung zahlreicher Helfer. „Ohne meine Frau als Heimspielkoordinatorin für die Abwicklung mit den Helfern kaum möglich“, so Heisig, der auch den vom ihm rekrutierten Helferstab ein höchstes Lob zuspricht.

Die Helfer mussten natürlich auch eingewiesen und auch überwacht werden. Heisig: „Wenn man sich in diesem Gesamtkontext bewegt und angesichts der Gesamtlage Dinge zu regeln hat, macht es nur Sinn, wenn ganz konsequent gehandelt wird.“

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MVP Ehrung auf Distanz ...

Details, Details, Details ...

So mussten die zahlreichen Helfer nicht nur eingewiesen werden – sondern auch selbst geschützt werden. „Auch für unsere Helfer tragen wir eine große Verantwortung und haben danach gehandelt.“ Einheitlich gekleidet, ausgerüstet mit Maske und Handschuhe, hingewiesen auf Aktionsräume, extra belehrt über Handlungsweise (Umgang mit dem Desinfektionsmittel – bei Bällen und Bänken). Heisig: „Man wirft mir gelegentlich einen Hang zum Detail vor – bei dieser Aufgabe wurde ich gezwungen, jede Kleinigkeit zu beachten. Wir müssen als Gastgeber jede Vorschrift beachten und realisieren – das Virus zwingt uns dazu.“

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Zwischendurch wurden - Anfang Hinrunde - am Empfangstisch (nach Spielbeginn) auch mal Hausaufgaben erledigt ...

Heisig, mit dem Blick auf die Gesamtmaßnahme der Hinrunde: „Im Grunde genommen praktizieren wir mit unseren Volleyballern das, was die Politik für die gesamte Bevölkerung seit langem fordert: ständige Tests, um die Gesundheitslage besser erfassen zu können, strikte Beachtung der Hygiene-Maßnahmen. Bei uns gibt es einen Verhaltenskatalog für den Privatbereich der Spieler, eine Überwachung (Temperaturmessung) vor dem Training, an den Spielwochenenden den üblichen Schnelltest. Unsere Volleyballer gehören zu den am meisten getesteten Menschen in der Republik.“

Garantie für gute Arbeit, keine Garantie für Erfolg

Bei allem Einsatz bleibt Heisig Realist: „Wir machen unglaublich viel – eine komplette Garantie für eine virusfreie Rückrunde ist das aber nicht. Eine Komplettgarantie gäbe es nur, wenn sich jeder Aktiv Beteiligte für die nächsten drei Monate daheim einschließen würde. Dann gäbe es aber keine Rückrunde. Meine Hoffnung geht dahin, dass wir am Ende der Runde sagen können: noch einmal davongekommen.“

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Team Heisig im Gespräch mit NADA-Vertreter ...

Heisig weiter: „Wir machen sicher eine wichtige Arbeit. Ganz wichtig ist aber auch das persönliche Verhalten unserer Sportler in diesen Zeiten. Sie gehen nach dem Training und Spiel nach Hause in ihr soziales Umfeld, in den Alltag mit Schule, Hochschule, zur Arbeit. Überall muss man heute konsequent aufpassen. Wir haben nur eine Chance auf´s Durchkommen, wenn da alle mitmachen.“

Dazu gehört dann auch, dass die neuesten Vorgaben umgesetzt werden müssen: Stoffmasken werden wohl ersetzt durch die neuen FFP2 Masken.

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Spielende - Heisig geschafft, Fr. Brigitte entspannt

Das MSC Orga/Helferteam: Leitung: Hans-Peter Heisig, Brigitte Heisig, Hygiene-Assistenten: Julia Voermann, Nina Grunenberg, Luisa Kern, Desinfizierer: Malin Willhardt, Hayat Taniyan, Ballholer Crew: Valentino Bertea, Elena Bahrs, Carla Bach, Quentin Kugel, Jeremy Lemaitre, Tom und Tobias Tanneberger, Aaron Stiefel, Elrik Stiefel, Max Ortmann, Philipp Beyken. Die Heimspielkoordinatorin nominiert aus dieser Gruppe Helfer für den Spieltag.