Mit 3:1 endlich im Spitzentrio

„Adler“ verbuchen einen sicheren Sieg

Mit einem sicheren und verdienten 3:1 Sieg gegen den Tabellenzweiten Kiel bestätigt die Mannschaft von Trainer Rieskamp den Trend in der Vorwoche (3:2 gegen Tabellenführer Lindow-Gransee) und rückt nun ohne Punktverlust auf Platz drei der Bundesliga Nord vor. 

Das MSC Team startete am Nikolaustag bestens eingestimmt in die Partie: bei der Morgenaktivierung gab es Kuchen und Leckerchen („Energiespender“ Marzipanbrot) vom Nikolaus (die N-Rolle hatte Brigitte Heisig von der Damen III übernommen!). Die Kieler hatten es ungleich schwerer: Anreise in zwei Kleinbussen, in denen sich niemand „lang legen“ konnte – ganz anders als im Überlandcruiser von MSC Busfahrer Erwin Hanemann.

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Erneut Lukas Salimi in der Startsechs – Jonas Hoppe wurde noch geschont. Ansonsten auf dem Feld die „üblichen Verdächtigen“: auf der Diagonalen Marvin Prolingheuer, in der Annahme Chris Carter und Felix Orthmann und in der Mitte Veit Bils mit Oskar Klingner. André Illmer auf der Liberoposition.

Im 3. Drittel aufgedreht, Kiel „hilft“ ...

Schöner 3-1 Start des MSC-Teams mit Punkten von Prolingheuer, Bils und Carter bis zum 4-4 – aber nach Annahmeproblem, Aufschlagfehler und einmal kräftig ins Aus plötzlich 5-7 und 6-8 Rückstände. Dann aber der MSC entschlossen: nach langer Rallye punktet Felix Orthmann zum 7-8, legt zum 8-8 nach und dann sorgt ein Bils/Prolingheuer Block sowie ein Ass von Orthmann endlich wieder für ein Minibreak bei 11-9. Im 2. Drittel bleibt die 2-Punkte-Führung – Illmer zwischendurch mit sensationeller Abwehr nach Kiel-Hammer - erhalten bis 16-14. Nach Klingner-Punkt und Orthmann-Block 18-14. Orthmann sorgt noch für das 19-15. Punkt 20 ein Aufschlagfehler von Kiel – ebenso wie die Punkte 22 und 24. Prolingheuer und Orthmann sorgen für den Rest ...

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Salimi entscheidet - "Meter" oder raus ...

Bis zum Ende offen

Im 2. Durchgang erneut ganz enge Auseinandersetzung bis 6-7 ... danach Kiel zweimal ins Aus und knapper MSC-Vorsprung nach dem ersten Drittel. Dieser Vorsprung im 2. Drittel ausgebaut bis auf eine 16-13 Führung: Prolingheuer, Orthmann (gefühlvoller Lob) und Carter machen die Punkte, Kiel hilft mit Angriffs- und Aufschlagfehler. Danach sorgen Carter-Block und Bils-Angriff sowie Prolingheuer-Block nach langer Rallye für die 21-15 Führung und die 2. Auszeit von Kiel. Ein Moerser Angriff zu dicht vor dem Kieler Block, nur noch 21-17 und sicherheitshalber Auszeit von Trainer Rieskamp. Diese hilft nicht: Prolingheuer punktet noch, aber eine Annahme ganz schlecht und zwei Angriffe ins Aus folgen und danach die 2. Auszeit von Rieskamp bei 22-21. Dann die notwendige Konzentration: Prolingheuer punktet, Bils blockt erfolgreich allein – und danach mit Chris Carter zum Satzende.

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Felix Orthmann wird beobachtet ...

Adler mit Kapazitätskrise

Im 3. Durchgang dann der „fast“ übliche Aussetzer bei den „Adlern“. Bils noch erfolgreich im Block, danach Moers mit Netzberührung,  Punktverlust nach langer Rallye und 1-4. Kiel schnell durch die Mitte, Moers ins Aus und bei 4-7 Auszeit von Trainer Rieskamp. Kiel schlägt den Moerser Block an und 5-8. Danach aber Prolingheuer zweimal im Angriff erfolgreich – nach schöner Bils-Drohung in der Mitte. Kiel noch ins Aus und bei 8-9 der MSC auf dem richtigen Weg – aber nur kurz. Moers feste in den Kieler Block, eine Annahme ziemlich kaputt und Trainer Rieskamp ordnet bei 8-12 eine "Gedenkminute" an, die aber nicht die gewünschten Folgen bringt: es folgen weitere Fehler. Ein Lob geht ins Aus, einmal übergetreten, ein Annahme richtig kaputt ... und 8-15. Lukas Schattenberg kommt für Chris Carter. Es folgt ein genialer Block von Kiel nach einem eigentlich genialen Schnellangriff von Veit Bils ... und 8-17. Moerser Aufschlagfehler zum 9-17. Dann eine Unstimmigkeit bei Kiel, ein erfolgreicher Aufschlag von Schattenberg und bei 12-18 die erste Kieler Auszeit. Noch ein Netzroller-Aufschlag von Schattenberg und 13-18. Der MSC fängt an Druck aufzubauen: Prolingheuer-Angriff zum 14-19, Kieler Aufschlagfehler, Bils/Orthmann-Block zum 16-20 und noch ein Aufschlagfehler von Kiel mit Punkt 17 für Moers. Lukas Schattenberg sorgt für Punkt 18, ein Service-Hammer von Felix Orthmann folgt und damit 19-21. Jetzt der MSC auf der Überholspur – fast.  Kiel serviert Richtung Galerie, Prolingheuer und Schattenberg zum 22-23 ... und dann liegen die Nerven blank bei einem ins Aus gehenden Moerser Angriff - von Kiel angeblich noch touchiert (oder doch nicht touchiert ...?). Wie auch immer: den folgenden Angriff wehrt Kiel ab und kontert. Satz weg. 

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Oskar Klingner droht ...

Nach starkem Auftakt noch einmal eng

Blitzstart für Rieskamp´s Team im 4. Durchgang mit erfolgreichem Bils-Angriff und zwei erfolgreichen Blockaktionen (Klingner einmal rechts und einmal links dabei). Bei 4-1 Auszeit von Kiel. Es folgt ein Prolingheuer-Aufschlaghammer zum 5-1, ein Hinterfeldangriff desselben Spielers zum 6-3. Ein weiterer Kieler Aufschlagfehler sowie ein schöner Bils-Soloblock bringen das 8-4. Die deutliche Führung tut nicht gut. Moers mit Netzberührung und Aufschlagfehler, Kiel mit zwei Hinterfeldangriffen und plötzlich nur noch 12-11. Dann aber kontert Felix Orthmann mit Hinterfeldangriff, Prolingheuer versenkt und bei 14-11 Auszeit von Kiel. Moers bleibt am „Drücker“ – aber auch nicht ohne Fehler: zweimal in den Kieler Block und nur noch 18-17. Dann aber hat Prolingheuer die „Faxen dicke“: Salimi bedient ihn dreimal in Folge und wird nicht enttäuscht: 21-17. Moers leistet sich allerdings noch zwei Aufschlagfehler bis zum 22-19, dann sorgt Klingner mit Schnellangriff erneut für einen 4-Punkte-Abstand, Kiel ins Aus zum 24-19 ...

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Felix Orthmann erwischte den Angreifer ...

Fazit: Die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp nicht mit einer überragenden Leistung – aber mit drei ganz soliden Sätzen, bei denen man nie – auch wenn es eng stand – den Eindruck hatte, als könne da etwas schief gehen. Gute Ballverteilung von Zuspieler Salimi, gute Ballverwertung der Moerser Angreifer. Schönes Comeback von Lukas Schattenberg nach seiner Verletzung. Der Moerser Block gut postiert, in der Mitte manchmal zu zögerlich ... aber natürlich immer schwer, wenn der Gegner es gut macht.  Dafür beide Moerser Mittelangreifer fleißig „im Angebot“ – damit mehr Optionen für Außenangreifer. Die Moerser Abwehr ok – André Illmer entwertet einige Male Kieler Angriffe und ermöglicht erfolgreiche Konter. Kiel mit einer ganze Reihe von eleganten Lösungen – obwohl der Zuspieler und ein weiterer Stammspieler verletzt ausfielen. Das MSC-Team aber wieder mit einem schwachen Durchgang, wo jeder seinen Fehler machte und bei 8-17 Erinnerungen (Bocholt, Braunschweig, Lindow-Gransee) hochkamen. Die entschlossene Aufholjagd wurde nicht belohnt. Gut so, das sollen sich die Jungs merken :-)

Stimmen:

Trainer Kiel, Matthes Behlen: „Im Bereich Aufschlag haperte es heute. Wir mussten heute „ohne Zwei“ angetreten – will damit die Niederlage aber nicht entschuldigen. Wir haben eine Reihe von Breaks nicht wie gewohnt genutzt. Moers hat verdient gewonnen. Wir sind angereist um zu gewinnen, es hat nicht gereicht. Die Nr. 8 haben wir nicht unter Kontrolle gekriegt, der Junge ist sehr schwer zu verteidigen. Aber wir haben unsere Qualitäten angedeutet, haben teilweise gut gespielt, liegen im Soll.“

Henrik Rieskamp: „Ich bin nicht vollständig zufrieden. Wir haben drei Punkte geholt – damit nur fast alles gut. Im 3. Satz haben wir uns schlecht bewegt, Punkte verschenkt – und unsere Aufholjagd ist nicht belohnt worden. Insgesamt haben wir uns aber wieder ein wenig gesteigert. Ein wenig haben wir auch davon profitiert, dass bei Kiel der etatmäßige Zuspieler ausgefallen war. In den drei gewonnenen Sätzen haben wir unsere Aufgabe aber doch relativ souverän gelöst.“

Co-Trainer Martin Schattenberg: „Wir haben verdient gewonnen.  Dabei haben wir uns ein wenig schwer getan, es gab zu viele Situationen mit ein wenig Auf und Ab. Öfter mal ein kleiner Fehler zuviel – so konnten wir uns oft nicht früh absetzen. Im 3. Satz wurde unsere Aufholjagd nicht belohnt – das war ärgerlich. Aber wir haben den Schwung aus diesem Satz mit in den Vierten genommen und dann besser gespielt. Bin froh, dass Lukas reingekommen ist und seine Aufgabe gut gelöst hat.“

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MVP Marvin Prolingheuer: „Kompliment an die Mannschaft. Wir hatten eigentlich über weite Strecken alles unter Kontrolle. Im 3. Satz haben wir uns fälschlicherweise in Sicherheit gewogen – das darfst du bei Kiel nicht machen. Ich fand wir haben ordentlich aufgeschlagen, der Block hat einiges gefangen und wir haben gut angegriffen. Die Kieler haben mein Mitgefühl in Bezug auf die Anreise: in zwei Kleinbussen nach Moers, wo du dich nicht strecken kannst, ist schon hart ...“

Oskar Klingner: „Wir haben gut angefangen ... und haben es hinten raus dann auch gut gespielt. Lukas (Salimi) hat´s ordentlich gemacht, die Verletzung von Jonas haben wir bislang gut überstanden – danke auch an Tom Weber, der beim Training mithilft. Der 3. Satz war schon furchtbar, da fehlte die Spannung, ein Fehler hier und ein Fehler da zuviel ... und dann kommst du in eine Abwärtsspirale und auf einmal ist es dann zu spät.“

Detlef Dawel, großer Fan, Trainer der Herren 3 und am Livestream dabei: „Habe das Spiel mit großem Interesse verfolgt. Die Übertragung war diesmal wirklich gut. Gute Schnitte, gute Wiederholungen und gute Qualität. Die beiden Kommentatoren haben es ordentlich gemacht, sie müssen sich noch ein wenig, glaube ich, aneinander gewöhnen. Daniel hat mit guter Situationserkennung gepunktet und mit Anekdoten aus seiner Moerser Zeit sowie aus dem Erkennen von Hendriks Anweisungen. Hat er gut rübergebracht. Guido Lohmann hat sich sehr engagiert gezeigt und war mit viel Hintergrundwissen auch sehr unterhaltsam. Unterm Strich fand ich die Übertragung sehr gut."

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Auch das Stream-Team wurde gelobt ...

Das MSC Aufgebot: Veit Bils (14), Chris Carter (4), Jonas Hoppe (1), Tim Ihde (5), André Illmer (11), Oskar Klingner (7), Moritz Liebisch (13), Niklas Mülders (10),  Felix Orthmann (6), Marvin Prolingheuer (8), Lukas Salimi (9),  Lukas Schattenberg (12), Luca Wagner (3), Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer/Scout: Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. Kieler TV    3:1,25-21-21,22-25,25-20 in 23,27,27, und 25 Minuten (1h 43min). MVP Kiel: Bent Sievers, MVP Moers: Marvin Prolingheuer

Weitere Eindrücke vom Spiel demnächst in der Photogalerie