Gegen Lindow-Gransee gibt es zwei hart erarbeitete Punkte
Mit einem etwas glücklichen aber doch verdienten 3:2 Sieg gegen den Tabellenführer SV Lindow-Gransee sicherten sich die Adler am Samstagabend zwei wichtige Punkte, bleiben zwar auf Platz drei ... aber sind nun doch in engster Nachbarschaft zum Tabellenzweiten Kiel, mit dem man in der kommenden Woche gleichziehen könnte ...
Im Startaufgebot Lukas Salimi für den noch verletzten Jonas Hoppe auf der Zuspielposition, auf der Diagonalen Marvin Prolingheuer, in der Annahme Lukas Schattenberg mit Felix Orthmann, in der Mitte Veit Bils mit Oskar Klingner. Libero wie gehabt André Illmer.
Oft in Bedrängnis ...
Satz eins eine enge Auseinandersetzung
Im ersten Durchgang eine durchweg enge Auseinandersetzung: 3-3, 5-5 und 7-7 ... und mit einem „Schubser“ von Marvin Prolingheuer durch den Lindower Block hauchdünne Führung für Moers nach dem ersten Drittel. Nach Einstand bei 10-10 der erste Ausreißer der Gäste mit einer 10-13 Führung: Moers in der Mitte lahmgelegt, dann mit Aufschlagfehler ... und Auszeit von Trainer Hendrik Rieskamp. Moers läuft nun im 2. Drittel der Musik etwas hinterher und liegt am Ende mit 14-16 zurück. Zwei weitere Aufschlagfehler, ein harter Angriff ins Aus und die Lage wird bei 19-22 bedrohlich. Trainer Rieskamp erneut mit einer Auszeit. Lukas Schattenberg verlässt das Feld, Chris Carter kommt – aber der Rückstand bleibt. Ein Lindow-G Aufschlagfehler verhilft noch zum 20-22, dann touchiert der Moerser Block und der erste Satz geht mit drei Punkten Rückstand verloren.
... aber auch gut gewehrt.
„Adler“ brauchen vier Satzbälle
Im 2. Satz frühe Führung für das MSC-Team: ein Bils/Prolingheuer-Block, ein Orthmann-Block sowie ein Prolingheuer-Hammer führen zur 5-1 Führung und einer Auszeit von Lindow-Trainer Peter Schwarz. Dann Moers in den Gäste-Block, ein Aufschlagfehler folgt, Lindow über den Moerser Block, noch ein Moerser Angriff ins Aus und der schöne Vorsprung ist weg: 7-7. Ein direkter Moerser Annahmefehler führt sogar zum 7-8. Über 10-10 und 12-12 bleibt der Durchgang eng. Veit Bils mit erfolgreichem Angriff und Block, die Gäste mit Aufschlagfehler uns einem Angriff ins Aus und der MSC geht nach dem 2. Drittel mit drei Punkten Vorsprung in Führung. Dann kann sich der MSC nicht im Angriff durchsetzen, es folgt ein „übergetreten“ und bei 17-16 wird es wieder knapp: Auszeit von Trainer Rieskamp. Ein weiterer Aufschlagfehler von Lindow-G verhilft zum Einstand bei 18, noch einmal Einstand bei 19. Heiße Zwanziger-Phase mit Bils/Prolingheuer-Block und Bils-Soloblock in der Mitte verhelfen zum 21-19. Dann lässt Felix Orthmann es krachen: Punkt 22 und Punkt 24 bringen den Satzball – Lindow bremst mit einer Auszeit und Moers feste in den Lindow-Block. Chris Carter punktet zum 26-25, Marvin Prolingheuer schiebt einen Ball kräftig durch den Block und 27-26. Danach knallt Chris Carter einen Aufschlag auf die Linie neben die Pos. 5 und der Satz ist entschieden.
Eigenartige Entschleunigung
Der dritte Durchgang eher zum Vergessen: 1-5 Rückstand (zweimal die Annahme und einmal feste in den Block) und Auszeit von Trainer Rieskamp. Lindow schlägt den Moerser Block zum 4-8 an, es folgt ein Angriff ins Aus und ein Aufstellungsfehler ... und bei 4-10 versucht Trainer Rieskamp in einer Auszeit neu zu sortieren. Der Moerser Angriff bekommt keinen Zugriff, die Defensive (Mitte!) lahmt, ein Lindow-Lob fällt in der Feldmitte zu Boden (die Moerser D1 Damen intonieren dann immer „Hubschrauberlandeplatz sha-la-la-la-la“) und bei 5-13 kommt Tom Weber im Zuspiel für Lukas Salimi. Lindow „hilft“ mit einem Aufschlagfehler zum 6-13 – Moers bekommt kein Bein auf den Boden und das 2. Drittel schließt mit 10 (!) Punkten Rückstand ab. Lukas Schattenberg kommt für Felix Orthmann, punktet zum 8-17 – aber danach weiter Flaute. Bei 9-23 muss man befürchten, dass das Team einem ersten einstelligen Satzverlust entgegentaumelt, Chris Carter setzt sich noch einmal durch – aber der Satz ist weg.
Ja und ...?
Mund abputzen und weiter ...
Moers startet mit erfolgreichem Block in den vierten Durchgang, kann sich nach 3-3 mit zwei Prolingheuer-Aufschlägen auf 5-3 absetzen, Lindow-G mit Angriff ins Aus, einem weiteren Angriff gegen die Antenne und Moers mit 8-4 vorne. Ein Prolingheuer-Hammer führt zum 10-6, Felix Orthmann mit erfolgreichem Angriff zum 13-9, Oskar Klinger sorgt mit Punkt 15 für eine Fortführung des 4-Punkte-Vorsprungs, der mit einem Lukas Salimi-Block bei 16-12 bestätigt wird. Moers hält diesen Vorsprung (Lindow Aufschlagfehler, Angriff ins Aus) bis 20-16, ist nach Bils-Angriff bei 21-18 noch gut dabei. Lindow-G mit Auszeit, danach mit schnellem Zuspieler-Angriff zum 21-19. Prolingheuer drückt ein schwaches Zuspiel durch den Lindow-Block: 23-20. Dann aber Moerser Aufschlagfehler, nach Mega-Rallye kann Lindow den Punkt machen und nur noch 23-22. Auszeit Moers, Lindow hilft mit weiterem Aufschlagfehler zur 24-22 Führung für Moers. Danach aber Moerser Aufschlagfehler (übergetreten) und 24-24. Felix Orthman mit Gewalt und dann ein Bils/Salimi Block zum Satzgewinn.
Lukas Salimi mit guter Verteilung ...
„Adler“ im Tiebreak überlegen
Damit Tiebreak – ein Punkt ist noch zu vergeben! Nach 1-1 wieder ein Lindow Aufschlagfehler, noch ein Carter/Prolingheuer-Block, gefolgt von einem Carter-Angriffspunkt und bei 4-1 Auszeit von Lindow-G. Aufschlagfehler Moers ... und dann plötzlich etwas dunkler in der Halle: ein Lichterband (LED´s neu installiert!) muckt, Schiedsrichter ordnen Pause an. Der Hausmeister schreitet zur Tat und macht das, was man bei einem Computerabsturz macht: runterfahren und wieder hochfahren – funktioniert. Oskar Klingner sieht die Lücke im Lindow-Block nun besonders deutlich und erweitert auf 5-2. Orthmann kassiert bei 6-3 eine gelbe Karte, nachdem er sich zu deutlich „gefreut“ ... und zuvor mehrfach beim Schiedsrichter „beschwert“ hatte. Danach Moers etwas zu vorsichtig, bei 6-5 Auszeit von Trainer Rieskamp. Wieder Aufschlagfehler Lindow, ein Außenangreifer „verhungert“ nach zu hohem Zuspiel, Felix Orthmann hämmert zur 9-5 Führung. Lindow geht die Luft aus - Moers nun dominant: Lindow ins Aus, Felix Orthmann mit langem Lob hinter die Position 5, noch ein Hammer-Aufschlag und Punkt 13 macht Bils: ein Lindow-Angreifer unterschätzt die „hang time“ von Veit, der den hoch angesetzten Lob abfängt trocken zurückschiebt! Die Punkte 14 und 15 „liefern“ die Gäste mit Aufschlagfehlern ...
Kuriosum ... am Rande
Erstmals seit langer langer Zeit zwei Vertreter der NADA (Nationale Anti-Doping-Agentur) im ENNI Sportpark, die sich nach dem Spiel – ausgerechnet – Jonas Hoppe vornahmen ... der nicht auf dem Spielberichtsbogen eingetragen war. Allgemeines Rätselraten. Die beiden Kontrolleure dürfen vor Ort selbst keine Auswahl vornehmen, sondern müssen den Spieler untersuchen, der vorab in der Zentrale ausgeguckt worden ist: Jonas Hoppe mit der Trikotnr. 1 sollte es sein. Der hatte seine liebe Not, mit mehreren Anläufen nach der „Einnahme“ von jede Menge Wasser seine „Pflicht“ zu erfüllen. Hoppe verließ dann als letzter Moerser die Halle. Eine Haarprobe wurde nicht genommen ...
Zuständig war André Illmer ... meinen Prolingheuer/Bils/Orthmann
Fazit: Ein knapper, etwas glücklicher Sieg für die Adler, die nach fast zwei Stunden mit einem negativen Ballverhältnis (103 zu 110) doch zwei Punkte verbuchen konnten ... und damit die simple Volleyball-Weisheit bestätigten: wer den letzten Punkt macht gewinnt das Spiel. Etwas glücklich insofern, als zwei Sätze erst in der Verlängerung gewonnen werden konnten und Lindow nach dem desolaten 3. Satz des Rieskamp-Teams im 4. Satz nach Aufholjagd bei 24-24 kurz vor dem Sieg stand. Dann aber das Gesamtergebnis doch verdient, weil man nach dem andauernden Leerlauf (3. Satz) doch wieder auf Touren kam und die Partie im Tiebreaker für sich entscheiden konnte. Lindow-G trat nicht ganz so stark auf wie erwartet, zeigte sich nicht so frisch und kampfeslustig – vielleicht der Tatsache geschuldet, dass man sich morgens um 7.00 Uhr auf die lange Reise in den Westen gemacht hatte. Der Angriff nicht ganz so wirksam wie bekannt, auch der Aufschlag zum falschen Zeitpunkt schwach. Der Moerser Zusammenhalt stimmte, zwei 18-jährige (Zuspiel, Mitte) dabei ... Nach zwei 0:3 Niederlagen gegen Lindow-G in Rheinkamp nun endlich ein Sieg.
Und jetzt lang auf die Pos. 5 ... meint Felix Orthmann
Stimmen:
Lindow Trainer Peter Schwarz: „Tja, Moers hat zwei Sätze knapp gewonnen, etwas glücklich – aber sie haben es gut gemacht, vor allem im letzten Satz. Da konnten wir einfach keinen Druck mehr aufbauen. Moers hat weniger Fehler gemacht, vielleicht haben wir nicht den letzten Willen aktiviert. Es gab auf unserer Seite einige kleine Ungereimtheiten zu viel. Schade – wir hätten etwas mehr verdient.“
Hendrik Rieskamp: „Wir haben das heute gut gelöst – immerhin mit zwei 18-jährigen auf dem Feld. Im letzten Jahr hätten wir so etwas noch verloren. Wir wissen was wir haben und unsere Jungen Spieler werden sich weiter entwickeln. Im 3. Satz haben wir uns aufgegeben, nicht gut. Aber man weiß, dass es nach einem solchen Satz doch bei 0:0 weitergeht - wir haben weiter gekämpft und Spielfreude entwickelt. Wir sind froh, dass wir spielen dürfen und das haben wir auch gezeigt.“
MVP Marvin Prolingheuer: „Es ist nicht so leicht, mental immer auf der Höhe zu bleiben, es ist schwierig, immer alles die ganze Zeit cool runterzuspielen. Aber wir haben es rechtzeitig gedreht. Großes Kompliment an Lukas (Salimi), gut verteilt – aber auch Kompliment ans Team. Wir befinden uns immer noch in einem Lernprozess. Nach dem Spiel heute wissen wir etwas besser, wo wir stehen und dass wir oben mitreden können.“
Das MSC Aufgebot: Veit Bils (14), Chris Carter (4), Luca Wagner (3), Tim Ihde (5), André Illmer (11), Oskar Klingner (7), Moritz Liebisch (13), Niklas Mülders (10), Felix Orthmann (6), Marvin Prolingheuer (8), Lukas Salimi (9), Lukas Schattenberg (12), Tom Weber (13), Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer/Scout: Sven Simon
Das Ergebnis: Moerser SC vs. SV Lindow-Gransee 3:2,22-25,28-26,12-25,26-24,15-10 in 24,30,20,27 und 16 Minuten (1h 57min), MVP Lindow-Gransee: Marcin Kapusniak, MVP Moers: Marvin Prolingheuer
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