Mit einer mäßigen Leistung erfüllt das Team die „Pflicht“
Der Ausflug nach Braunschweig - wieder mit Busfahrer und Glücksbringer Erwin Hanemann - bescherte dem MSC Team einen glanzlosen 3:1 Sieg. Gegen aufopferungsvoll kämpfende Braunschweiger - immer noch ohne Sieg am Tabellenende - musste man sogar einen Satz abgeben.
Trainer Hendrik Rieskamp war mit seiner „Wunschformation“ gestartet: Jonas Hoppe im Zuspiel, Marvin Prolingheuer auf der Diagonalen, Chris Carter und Felix Orthmann auf der AA Position sowie Veit Bils und Oskar Klingner in der Mitte. Auf der Liberoposition André Illmer.
Routinierter Block wirkt ...
Eleganter Auftakt
Wie in Coronazeiten üblich, musste sich die Mannschaft in Moers vor dem morgendlichen Vorbereitungstraining einem Covid 19 Schnelltest unterziehen - ohne diesen Test darf in diesen Zeiten niemand antreten. Test ok, Anreise ok und auch der erste Satz in der TUNICA Sporthalle ok.
Nach 2-2 bringt ein Prolingheuer-Angriff sowie ein schöner Soloblock von Jonas Hoppe das Minibreak zum 4-2. Prolingheuer sowie Felix Orthmann und zwei ins Aus gesetzte Angriffe der Braunschweiger bringen die 8-4 Führung. Braunschweig bei 11-5 für Moers mit der ersten Auszeit - nachdem Jonas Hoppe zwei Aufschläge mit Wirkung hat unterbringen können. Der MSC nicht fehlerfrei, verwaltet aber souverän seinen Vorsprung. Ein schöner Dreierblock (Prolingheuer, Klingner, Carter) bringt das 15-9, Felix Orthmann gut aufgelegt mit mehreren Punkten - aber auch Braunschweig mit Fehlern: die Punkte 23 bis 25 liefert Braunschweig mit Angriffen ins Aus und einem misslungenen Aufschlag.
Oops - Annahme etwas zu weit geschoben ...
Im 3. Drittel Gas gegeben
Im 2. Durchgang nach Abstauber von Oskar Klingner wieder 4-2 Führung - danach aber erhebliche Gegenwehr von Braunschweig bei guten Leistungen in der Abwehr sowie mit einigen erfolgreichen Schnellangriffen. Bei 7-7 der erste Einstand, über 9-9 und 12-12 bleibt die Partie offen. Dann segelt ein Moerser Hinterfeldangriff ins Nichts und 12-13. Eine erste Warnung, Braunschweig bei 16-15 noch gut dabei. Dann nutzt Felix Orthmann einen Abpraller für einen schnellen Lob, André Illmer entschärft einen gut gelegten Ball von Braunschweig den erneut Orthmann in einen Punkt umwandelt und endlich 3-Punkte-Abstand zum 18-15. Prolingheuer erweitert auf 19-15 - nun ist der Knoten geplatzt und Braunschweig kann keinen Punkt mehr erzielen. Bemerkenswert: Aufschläge von Hoppe von 16-15 bis zum Satzende.
Interessante Aufholjagd - leider nicht belohnt
Schwach gespielt, mit einer starken Phase den 2. Satz sicher geholt - für die mentale Bereitschaft der „Adler“ nicht so gut. Im 3. Satz nach 2-2 nach Aufschlag ins Aus und Hammer in den Block gleich 2-4 Rückstand. Braunschweig hilft mit zwei Fehlern zum 4-4 (Aufschlag, Angriff in den Block), bleibt aber über 5-5 und 8-8 dran. Einen Dankeball verschenkt Moers an Braunschweig, kassiert dafür einen Hinterfeldangriff und zieht mit einem schwachen Block (Hände nicht drüben) den Ball am Netz runter - damit 8-11 Rückstand. Schattenberg kommt, Orthmann geht. Bei 9-12 nimmt Trainer Rieskamp eine Auszeit. Lukas Salimi (bei 9-13) kommt für Jonas Hoppe. Carter wird gut bedient und punktet, Klingner mit schnellem Angriff erfolgreich und Prolingheuer punktet nach Zuspiel von Illmer: 13-14. Dann zischt ein Angriff über die Moerser Abwehr, die Schiedsrichterin sieht ein touché - Chris Carter protestiert und sieht „gelb“: 13-15. Ein Angriff ins Aus, ein „falsches“ Zuspiel und 13-18. Die Lage wird bedrohlich, als Braunschweig über den vorne stehenden Annahmeriegel einen Aufschlagkurz vor die Grundlinie setzt wo niemand „zuständig“ zu sein scheint und damit 13-19. Niklas Mülders kommt für Marvin Prolingheuer. Klingner und Schattenberg (für Orthmann im Spiel) punkten zum 15-19 und Auszeit von Braunschweig. Danach ein Moerser Angriff „freihändig“ ins Aus und 15-20. Felix Orthmann und Marvin Prolingheuer werden von Trainer Rieskamp zurückbeordert, die Mannschaft robbt sich auf 19-22 heran. Dann passt die Abwehr nicht so recht, noch ein Angriff (Zuspiel nicht hoch genug) in den Braunschweiger Block - und 20-24. Danach dreht der Moerser Angriff auf. Prolingheuer und Orthmann punkten im Angriff, ein Monster-Soloblock von Felix Orthmann führt zum 24-24. Dann gelingt aber eine Moerser Abwehr nicht und letztlich sorgt - nach einer schönen Aufholjagd, in der auch Chris Carter für sichere Aufschläge sorgte - ein Moerser Angriffshammer in den Braunschweiger Block für den Satzverlust.
Grund zur Freude gab´s oft ...
Harte Auseinandersetzung
Der vierte Satz (Salimi startet) souverän wie der erste Durchgang - allerdings mit einigen unforced errors von Braunschweig: von 4-2 (für Moers) bis 8-2 sorgen Braunschweiger Fehler (vier am Stück) für ein positives Moerser Drittel. Aber auch wieder Moerser Fehler, die zur Auszeit bei 8-5 führen. Danach (bei 9-6) Schattenberg für Carter. Nach 10-7 „verfummelt“ Moers einen Ball und 10-8. Die Braunschweiger Reservespieler feuern ihr Team an, der Hallenmoderator legt „Klingelingeling, Klingelingeling, jetzt kommt der Eiermann!“ auf. Die Stimmung bei Braunschweig steigt. Die Gastgeber weiter mit guten Lösungen, aber zwischendurch immer wieder auch mal ein Ball ins Aus oder ein Aufschlagfehler. Bei 14-10 „staubt“ Felix Orthmann einen Salimi-Aufschlag ab, Auszeit Braunschweig. Mittlerweile Jonas Hoppe zurück im Spiel. Dann geht ein Moerser Aufschlag ins Aus, es folgt eine echte Annahmepanne und 14-12. Über 16-14, 18-15 (schöner Schattenberg-Shot) und bis 18-16 bleiben die Teams eng beisammen. Dann punkten Orthmann, Prolingheuer und Hoppe in Folge zum 21-16 … und die „Adler“ können diesen Vorsprung bis zum Satzende halten. Punkt 24 und 25 resultieren aus Braunschweiger Aufschlagfehlern.
Fazit: Trainer Rieskamp hatte gegen Essen und Braunschweig sechs Punkte prognostiziert - und hat sie bekommen. Nach gutem Start lange Phasen der Partie mit zu vielen Fehlern in allen Bereichen. Die Eigenfehlerquote bei einigen Protagonisten ohne Zweifel zu hoch - die Spielerwechsel von Trainer Rieskamp ein deutliches Signal. Im Angriff wurden zu viele Chancen nicht konsequent genutzt, die Annahme noch nicht auf dem Niveau, welches sich Trainer Rieskamp wünscht - und deshalb die Optionen für die Zuspieler auch begrenzt. Oskar Klingner in den ersten beiden Sätzen vernachlässigt … Braunschweig mit starker Abwehr und guten Schnellangriffen - aber auch mit einer viel zu hohen Eigenfehlerzahl (Angriff, Aufschlag), welche die „Adler“ dankend annahmen. Erwähnenswert: Trainer Rieskamp nominiert in der entscheidenden Phase zwei 18-jährige Akteure. Die starken Phasen des Teams (vor allem 1. Satz) verdienen Applaus, die hohen Fehlerquoten zwischendurch mag man nicht. Insgesamt muss man mit beiden Phänomenen leben und die nötige Geduld für die Weiterentwicklung des Teams aufbringen. Das MSC Team bleibt auf Platz fünf - aber nur zwei Punkte hinter dem Tabellenzweiten PSV Neustrelitz … nächster Gegner der „Adler“.
Kein Platz zwischen Antenne und dem übergreifenden Block ...
Stimmen:
Trainer Antti Poikela, Braunschweig: „Moers hat eine sehr gute Mannschaft und kann auf einem hohen Niveau spielen - einige Spieler können in der ersten Liga auftreten. Der Sieg für Moers geht in Ordnung - wir haben heute unsere bestes Spiel in dieser Saison gemacht. Leider können wir die Konzentration nicht dauernd hochhalten, deshalb zwischendurch immer wieder zu leichte Fehler, die uns zurückwerfen. Wir müssen nach einer guten Abwehr smarter spielen.“
Trainer Hendrik Rieskamp: „Ich wollte aus den beiden Spielen gegen Essen und Braunschweig sechs Punkte - die haben wir jetzt. Der erste Satz ging in Ordnung, dann haben wir uns einlullen lassen. Die Eigenfehlerquote war deutlich zu hoch. Auch unser Fehlermanagement ist nicht gut gewesen. Welches Risiko in welcher Situation bei welchem Spielstand? Mich ärgern unsere Schwankungen - aber bei einem Blick auf dem Spielplan wird klar, dass es uns schwer fällt in einen ordentlichen Rhythmus zu kommen.“
Gut gemacht, Jungs ...
MVP André Illmer: „Wenn wir einmal in den Rhythmus kommen, gelingt uns fast alles. Jedoch haben wir noch zu viele kleine Baustellen und Unsicherheiten, die dazu führen, dass wir nicht konsequent genug sind … was man teilweise im 2. Satz aber vor allem im 3. Satz gesehen hat. Allerdings haben wir heute Kampfgeist bewiesen und uns als Team rausgekämpft. Ich denke wir sind auf dem richtigen Weg und müssen aber stetig an uns weiterarbeiten, damit wir unser großes Saisonziel gemeinsam schaffen.“
Das MSC Aufgebot in Braunschweig: Jonas Hoppe, Marvin Prolingheuer, Oskar Klingner, Veit Bils, Chris Carter, Felix Orthmann, Lukas Salimi, Niklas Mülders, Luca Wagner, André Illmer, Lukas Schattenberg, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co-Trainer/Scout: Sven Simon
Das Ergebnis: USC Braunschweig vs. Moerser SC 1:3,16-15-25,26-24,20-25 in 22, 22, 29 und 24 Minuten (97 min). MVP Silber: Philipp Wolter, MVP Gold: André Illmer
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