DM U20: Bils/Salimi holen Silber

 

U20 DM in Thüringen mit „NRW-Finale“ – MSC-Team ist Deutscher Vizemeister

Nach zahlreichen Vorbereitungsturnieren ... am letzten Wochenende die U19-DM in Laboe, an diesem Wochenende die U20-DM in Gera und am kommenden Wochenende  die Landesmeisterschaft in der offenen Klasse in Düren ... das MSC Duo Bils/Salimi kommt aus den Beach-Trägerhemdchen nicht mehr raus. Und muss sich weiter mit dem anderen NRW-Topp-Team „herumschlagen“ ...

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Nach der Enttäuschung in Laboe vor einer Woche (besonders enttäuscht über den letzten Vergleich gegen das andere Topp-NRW-Duo Held/Lübbert) war in Gera dasselbe Duell wiederum fast vorprogrammiert. Held/Lübbert wieder am Start (wie übrigens auch am kommenden Samstag bei der Landesmeisterschaft in Düren). Dann aber in der Vorrunde mit dem Team Klehm/Sittner (Dresden) aus Dresden ein Stolperstein für das MSC Team ... das mit einer unerwarteten Niederlage Held/Lübbert zunächst aus dem Weg gehen konnte, dafür aber im Viertelfinale gegen das an Nr. 1 gesetzte Duo (Deutscher Meister in 2019!) aus Leipzig/Dresden (mit 116 DVV Punkten – Bils/Salimi nur 39 DVV Punkte) antreten musste.

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Ziemlich im Sand gewühlt ... wie an den Hosen zu sehen

In Gera pendelten die Teams zwischen zwei Locations: Die Basis war das Box- und Beachzentrum im Ortsteil Lusan, das erst 2017 eingeweiht wurde - eine Reihe von Spielen wurden auch auf der „Zweigstelle“ direkt im Herzen der Stadt (Markt 1!) ausgetragen. 

Dämpfer auf dem Marktplatz

Bils/Salimi erwischten einen kontrollierten Start (2:0 Sieg) im Beachzentrum gegen Bierwisch/Naumann, auf dem Court in "Downtown Gera" wurden sie überrascht von der Stärke des Dresdner Teams, welches „nur“ an Platz 11 des Tableaus gesetzt war. Im ersten Satz eine noch einigermaßen ausgeglichene Partie, obwohl Veit Bils  schon früh nicht zufrieden war. Bils: „Ein Sieg war eigentlich ein Muss, aber wir haben es in der Konzentration nicht hinbekommen. Annahme und Angriff nur suboptimal, letztendlich zu viele Fehler im Angriff, wir bekamen den Ball auf der anderen Seite nicht in den Sand.“ Im 2. Satz dann verkrampft: die Probleme blieben, dazu kein Zugriff im Block – und damit war ein deutlicher Satzverlust angesagt. Mit der nicht eingeplanten Niederlage nur auf Platz 2 in der Gruppe ... und damit zunächst aus der Schiene NRW Duell – aber leider mit der Perspektive, sehr früh im Turnier auf die Nr. 1 zu treffen.

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Blockversuch von Veit Bils vs Tobias Besenböck im Halbfinale, Lukas Salimi lauert in der Abwehr

Gewonnen, aber weiter auf der „falschen“ Spur

In der Tat: im Achtelfinale gab es im ersten Satz noch einen „Warnschuss“ mit einem ersten knappen Satzverlust, danach aber dann eine Rückbesinnung auf die eigenen Stärken mit durchgehender Konzentration: frühe 6-4 und 8-5 Führung im 2. Satz, über 11-6 und 13-6 ausgebaut zum sicheren Satzgewinn, wenn auch eine kleine Schwächephase zwischenzeitlich noch das 17-12 brachte. Unterstützung für das Bils/Alimi-Team durch Coach Wolfgang Wybrands, der eigentlich die TUSA-Teams in Gera unterstützte aber gerade „frei“ war.

Nach dem 1:1 im Tiebreaker ein sehr guter Start mit Bils-Monsterblock bei 2-0 und dann 4-0 Vorsprung. Danach konnte der Gegner auf Abstand gehalten werden. Satz und Spiel wurden sicher entschieden – und damit weiter zum Viertelfinale vs Deutloff/Rösler ... mit einer eher düsteren Perspektive.

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Max Lübbert vs Bils-Block im Finale

Dann kam alles anders ...

Hier gute Leistungen gegen einen eminent starkes Dresden/Leipzig Duo mit langen aber knappen (7-6,11-10,16-15) Führungen für Bils/Salimi und mit einer dramatischen Schlussphase: Einstand bei 22 ... und dann mit 22-24 knapp verloren.

Nach acht gespielten Sätzen jetzt endgültig mit dem Rücken an der Wand – kann man da noch einmal alle Kräfte mobilisieren? Im 2. Durchgang durchwachsener Start mit 2-4 Rückstand, gehalten bis 4-6, danach ganz „enge Kiste“ bis zur 11-10 Führung, dann aber 13-15 Rückstand. Nun Bils/Salimi wirklich kurz vor dem Ende: das MSC Duo bis 17-19 weiterhin mit zwei Punkten im Rückstand ... kann es dem Spiel doch noch eine Wende  geben? Tatsächlich: Ausgleich bei 19-19, bei 21-20 Satzball für das Team – danach wieder Ausgleich, doch noch einmal zugelegt ... und den Satz mit 23-21 geholt. 

Der Tiebreaker dann mit starkem Auftakt: über 4-2 zum 6-3, danach aber 6-6. Der absolute Turnierfavorit Deutloff/Rösler dreht auf – Bils/Salimi drehen mit und gehen mit 12-9 (!) in Führung. Bei 14-11 – wirklich und wahrhaftig – Satz- und Siegball für die “Adler“ ... und auch realisiert! Für Lukas Salimi in der Nachbetrachtung eine klare Sache: „Das Achtelfinale hat uns wieder aufgebaut. Fast ohne Fehler gespielt, sehr gutes Zuspiel von Veit, im Angriff passte fast alles. Dann haben wir ein paar Breaks geholt – und dann haben wir gewonnen!“

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Silber für Veit Bils/Lukas Salimi, Gold für Niklas Held/Max Lübbert, Bronze für Tobias Besenböck, Kim Huber

Halbfinale, Dreisatz-Krimi, die Glocken läuten

Am Sonntagmorgen (9.00 Uhr!) auf dem Center Court auf dem Marktplatz zunächst schwacher Start (7-10), dann aber Aufholjagd und schließlich mit Bils-Monsterblock zum 12-11 ... das sorgte für Respekt.  Der Bann war gebrochen, über 18-15 ging es weiter zum Satzgewinn.  Im 2. Durchgang bis vier ausgeglichen, dann aber 8-11 Rückstand. Bei 13-15 wieder alles offen, dann aber ein Einbruch zum 13-18 und damit erneut in Richtung Tiebreak.

Noch einmal ein Drama. Hauchdünne Führung bei 3-2, voller Optimismus bei 9-6 ... und Nervenflattern bei 11-13. Wieder eine Phase, wo der Gegner nüchtern blieb, das MSC Duo aber nicht alle Chancen nutzte. Dann aber doch wieder berappelt – mit 18-16 und dem 2:1 Sieg gehen Bils/Salimi ins Finale! Gegen? Natürlich gegen Held/Lübbert, die sich mit einem klaren 2:0 Sieg – fast im Schongang – auch für das Finale platzieren können. Wie auch immer – auf dem Marktplatz lässt die St. Johannis Kirche die Glocken läuten ...

NRW Showdown in Thüringen

Die letzten Duelle zwischen beiden Teams auf Augenhöhe: vor zwei Wochen holen Bils/Salimi vs Held/Lübbert die Landesmeisterschaft. Vor einer Woche haben Held/Lübbert bei der DM in Laboe im Halbfinale die „Nase vorn“. In Gera gewinnt  erneut das Duo von TUSA Düsseldorf – doch recht deutlich. Das MSC-Team im ersten Satz früh (7-14) hinten und ohne wirksame Gegenmittel. Im 2. Satz immerhin Mini-Führung bei 4-3, Einstand bei 9-9. Dann ein gegnerisches Ass zum 9-10 ... und dann schneller Rückstand zum 10-15. Keine Wende mehr: Moers macht noch 3 Punkte, Düsseldorf deren sechs.

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Der Volleyball-Westen stark im Osten: Iane Henke/Paula Schürholz (Ulm/Düsseldorf), Lukas Salimi/Veit Bils (Moers), Niklas Held/Max Lübbert (Düsseldorf), Kaia Baker/Lea Venghaus (Minden/Münster) Alle Photos: G. Bils

Veit Bils nach der Siegerehrung mit einem Kompliment an die Gegner: „Das war ein verdienter Sieg, sie waren stark und wir konnten im Angriff einfach nicht genügend Druck machen. An Kraft hat es eigentlich nicht gemangelt – bei uns fehlten die harten, erfolgreichen Angriffe ... und unsere Shots haben sie gut gelesen.“ 

Dennoch muss man festhalten: im Viertel- und Halbfinale musste das MSC-Duo über sechs schwere enge (davon drei Sätze sogar mit Verlängerung!) Sätze gehen – die Kontrahenten hatten insgesamt nur vier überschaubare Sätze zu absolvieren. Das hinterlässt – auch wenn man es nicht will – Spuren. Und: ein Ergebnis der MSC-Megaleistung war die „Herausnahme“ des absoluten Turnierfavoriten und Vorjahresmeister Deutloff/Rösler aus der Finalrunde – recht angenehm für Held/Lübbert.

Damit das MSC Team Veit Bils/Lukas Salimi Vizemeister im Bereich U20 - nächstes Jahr dürfen die beiden U19 „Adler“ noch einmal in der Kategorie U20 antreten.  

Die Ergebnisse

Vorrunde

Bils/Salimi (3) vs Bierwisch/Naumann (14)   2:0,21-19-15

Bils/Salimi (3) vs Klehm/Sittner (11)  0:2,18-11-21 (Markt)

Achtelfinale

Bils/Salimi (3) vs Buße/Jahn  (12)   2:1,19-21,21-14,15-9

Viertelfinale

Bils/Salimi (3) vs Deutloff/Rösler (1)   2:1,22-24,24-22,15-11

Halbfinale

Bils/Salimi (3) vs Besenböck/Huber (4)   2:1,21-16,17-21,20-18 (Markt)

Finale 

Bils/Salimi (3) vs Held/Lübbert (2)   0:2,13-13-21 (Markt)

Endstand Topp 5

1. Held/Lübbert, 2. Bils/Salimi, 3. Besenböck/Huber, 4. Dobbertin/Weber, 5. Deutloff/Rösler

Hinweis: Weitere Eindrücke von den U19/U20 Turnieren in der Photogalerie