Mitteldeutschland gibt auf

NRZ meldet: starker Konkurrent der „Adler“ zieht zurück

Damit hätte man fast rechnen können: nachdem die Chemie Volleys Mitteldeutschland dreimal in Folge Meister mit Anrecht auf den Aufstieg in die erste Liga wurden ... und dreimal in Folge verzichteten, kommt nun die letzte Konsequenz: Verzicht auf die Lizenz für die 2. Liga.

Damit nimmt einer der stärksten Konkurrenten für einen Spitzenplatz in der kommenden Saison nicht mehr am Wettbewerb in der Bundesliga Nord teil – die Mitteldeutschen hatten schon in der „Corona-Saison“ mit einem reduzierten Etat und Kader nicht mehr den Glanz der letzten Jahre versprüht. In der Saisonmitte beklagte man den Abgang von Leistungsträger Alvi Shurdhi nach Schweden.

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David Seybering vs Mitteldeutschland - beide in der kommenden Saison nicht mehr dabei ...

Rieskamp bedauert

So meldet die NRZ: „Die 2. Bundesliga Nord, in der der MSC zuletzt mitmischte und bei Abbruch der Spielzeit auf dem dritten Tabellenplatz rangierte, bekommt durchaus ein neues Gesicht ... Die Chemie Volleys aus Leuna in Sachsen-Anhalt spielen aus finanziellen Gründen in der neuen Saison nur noch auf Drittliga-Niveau – eine wirtschaftliche Folge der Corona-Krise.“

MSC Trainer Hendrik Rieskamp bedauert den Abgang der Chemie Volleys: „Wirklich sehr schade, es hat immer schöne Duelle gegeben, sehr guten Volleyball für die Zuschauer. Immer eine sehr sympathische Mannschaft – auch die Rahmenbedingungen in der Jahrhunderthalle in Spergau waren sportlich und organisatorisch immer topp. Ein echter Verlust für die Liga.“

Damit bleibt im Kampf um die Tabellenspitze nur noch der Spitzenreiter (bei Abbruch der Saison) SV Lindow-Gransee übrig. Dieses Team dürfte aber im Ringen um einen Aufstiegsplatz in der kommenden Saison kein ernsthafter Konkurrent sein. Der sportliche Auftritt der Lindower war imponierend ... allerdings hielt man „den Ball flach“ und stellte keinen Antrag auf eine Lizenz für die erste Liga. Die Lage für das Team (fast alle Spieler wohnen im 60 km entfernten Berlin) ist schwierig: es fehlt bei sehr überschaubarem Zuschauerinteresse in der kleinen Dreifelderhalle in Gransee an Sponsoren. Es droht das Schicksal von Mitteldeutschland ...

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Bereiten sich auf die kommende Saison vor: Veit Bils und André Illmer (mit Physio Vahid Sarlak) ...

Nächste Saison mit 14 Teams ...?

Man kann davon ausgehen, dass die Liga insgesamt schwächer werden wird: Mitteldeutschland weg, Lindow-Gransee kein Interesse an einem Aufstieg, „Abstiegskandidaten“ Essen und Bitterfeld bleiben ... und ganz allgemein dürfte die Sponsorensituation in der Bundesliga Nord nach Corona nicht besser werden. So stellte die NRZ fest, dass auch der MSC „aus finanziellen und sportlichen Gründen“ die Planungen für einen Aufstieg in die erste Liga kurzfristig wieder fallen ließ. Immerhin hatte der MSC als einzige Mannschaft fristgerecht einen Antrag für eine Erstliga-Lizenz gestellt.

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... sowie Niklas Mülders.

Für die kommende Saison haben zunächst neun Teams eine Lizenz beantragt: Kieler TV, FC Schüttorf 09, TV Baden, TuB Bocholt SV Warnemünde, USC Braunschweig, TuS Mondorf, VC Bitterfeld-Wolfen und der VV Humann Essen. Dabei ist natürlich auch der MSC sowie mit Sonderspielrecht  der VCO Berlin. Nach der NRZ soll die Staffelstärke bei vierzehn Teams liegen – offene Plätze sollen mit Mannschaften aus der Zweiten Liga Süd besetzt werden.

Für die „Adler“ geht indes die Vorbereitung auf die neue Spielzeit wie geplant weiter: das Team arbeitet – noch ohne Ball – an den konditionellen Grundlagen und wird, da die Stadt Moers in der kommenden Woche die Sporthallen wieder öffnet, die Arbeit mit dem Ball wieder aufnehmen. Der ENNI Sportpark wird in der ersten Juni-Woche wieder zur Verfügung stehen. 

Der aktuelle MSC Kader: Veit Bils, Jonas Hoppe, André Illmer, Oskar Klingner, Moritz Liebisch, Niklas Mülders, Lukas Schattenberg, Andreas Tins, Trainer: Hendrik Rieskamp 

Update: Endgültige Einteilung für die 2. Bundesliga Nord Männer (12 Teams +1 Sonderspielrecht): VC Bitterfeld-Wolfen, VV Humann Essen, SV Lindow-Gransee, FC Schüttorf 09, TuB Bocholt USC Braunschweig, Moerser SC, TV Baden, Kieler TV, SV Warnemünde, TuS Mondorf, PSV Neustrelitz (Aufsteiger aus der 3. Liga Nord), Juniors Frankfurt (Sonderspielrecht)