Corona Learning Loss ?!

Die Auszeit darf nicht zu lange dauern

Beim Moerser SC wollen Kinder und Jugendliche zurück zum Ball und zur Gemeinschaft. Die MSC-Trainer haben ein Konzept entwickelt, in welchem Variationen von Social Distancing und Hygiene eine wichtige Rolle spielen. Die komplette Auszeit (Sport-Shut-Down) muss beendet werden ...

Mit dem Wochenbeginn wird es nach über sechs Wochen Social Distancing und Stillstand erste Lockerungen gegeben. Nach dem anfänglichen fast totalen Shut-Down … und einem nun offensichtlichen starken Rückgang der Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus ist die Zeit reif für - mit aller Vorsicht - eine schrittweise Annäherung an ein mehr „normales“ Leben. Wobei eines klar ist: solange es keine wirksame Impfung gegen Corona geben wird, kann es eine komplette Normalisierung nicht geben.

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Diese Form der Begrüßung vorläufig nicht ...

Bedeutung von Sport im Verein nicht erkannt

Eine gewisse Enttäuschung darüber, dass die coronabedingten Beschränkungen im Bereich Sport nicht gelockert wurden ist allerdings deutlich zu spüren. Es droht eine falsche Akzentsetzung:  in der Diskussion über die Rückkehr zum Profifußball steht eine eher vornehmlich kommerzielle Komponente  im Vordergrund. Viel bedeutsamer für die Gesellschaft sind die unzählige Amateur- und Vereinsgruppen, die auf Schritte zurück in gemeinsame Sportaktivitäten warten.

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Vorläufig im Training keine Konfliktsituation schaffen ...

In diesem Kontext ist die Rückkehr zum Sport vor allem für unsere Kinder und Jugendlichen noch bedeutsamer. Die überaus wichtigen gesundheitlichen, sozialen und pädagogischen Komponenten, die im Sport realisiert werden, sind unbestritten. 

Lernverluste drohen

In der aktuellen Situation des langen Stillstandes droht das Phänomen „summer learning loss“ eine wichtige Rolle zu übernehmen. Mit dem „summer learning loss“ sind die Konsequenzen aus einer zu langen Sommer- und damit Lernpause gemeint. So gibt es in Ländern wie den USA und Kanada - aus der Zeit, in der diese Länder noch weitgehend von der Landwirtschaft geprägt waren und wo Kinder und Jugendliche fast drei Monate bei der Feldarbeit und der Ernte helfen mussten - schon lange die Diskussion um das Phänomen des „summer learning loss“.

Die Erkenntnis in aller Kürze: dauert die Lernpause im Sommer allzu lang, kommt es zu einem teilweisen Verlust und Vergessen bei den in der Schule gelernten Kulturtechniken - vor allem im kognitiven Bereich.

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Aktionen am Netz nur solo ...

Nun zeichnet sich bei uns eine überlange Pause im Bereich Sport ab. Im Bereich Schule gibt es erste sehr vorsichtige Schritte in Bezug auf eine Normalisierung (Präsenzlernen), im Bereich Sport fehlen Öffnungen oder plausible Maßnahmen. Wichtig: bis zu den Sommerferien ist es nicht mehr weit - es drohen weitere sieben Wochen ohne Schule … und ohne Sport. Bis in den Herbst?

Alarm

„Der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend schlägt Alarm“, meldete die FAZ am Wochenende und räumt dem Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend, Jan Holze, ein Plädoyer für die Beendigung der Inaktivität und die Öffnung des Sportes ein:  „Wir dürfen Kinder nicht unter dem Stichwort Sicherheit wegsperren ... Kinder und Jugendliche brauchen betreute Bewegung ... wir müssen uns Ansätze überlegen ... in vielen Vereinen werden sie bereits entwickelt!“

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Enttäuschung anders verarbeiten ...

Die Lage wird langsam dramatisch. Die Grenzen des E-learning sind längst erreicht, die elektronischen Medien können sowieso nur ergänzend helfen, nie Dialog und Präsenz ersetzen. Zudem sei daran erinnert, dass Schule aus Unterricht und Erziehung besteht - diese beiden Komponenten sind auch Bestandteile des Sports … vor allem im Sportgeschehen für Kinder und Jugendliche.

Corona Lernverlust

Der drohende „learning loss“ verliert das Etikett „summer“ und würde in unserem Lande zu einem „Corona Learning Loss“. Persönliche Beziehungen, wie sie in Vereinen gepflegt werden, brechen weg, Beziehungen unter Kindern und Jugendlichen, unter Kindern und Trainern, auch unter den Verantwortlichen selbst. Erste Abmeldungen sind registriert, Defizite zeichnen sich ab ...

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Gemeinsame Freude anders gestalten ...

So nebenbei: der Gedanke, dass in die durch den Wegfall des Sportes entstehenden Freiräume das Fernsehen noch näher an Kinder und Jugendliche rückt ist eine weiteres bedrückendes Moment ...