Unruhige Jahre - Aufstiege und Abstieg
In der Saison 1986/1987 spielte der MSC erstmals in der obersten deutschen Spielklasse. Im Jahre 1985 war der Verein gegründet worden, nachdem man zuvor – noch unter dem Titel MTV - aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga aufgestiegen war. In der Saison 1985/1986 gelang dann der Aufstieg in das Oberhaus.
In der Zweitligasaison hatte Tom Gülke als Spielertrainer die Mannschaft geführt – nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga wurde der Niederländer Pierre Mathieu als hauptamtlicher Trainer verpflichtet. Mathieu hatte nicht nur die Aufgabe, dem Team den Klassenerhalt zu sichern ... sondern sollte auch versuchen – so die Hoffnung vieler Fans damals – sich weiter nach oben zu orientieren. Mathieu ging nach vielen Erfolgen in den Niederlanden der Ruf voraus, ein erfolgreicher, erstklassiger Fachmann zu sein.
Pierre Mathieu bei der Arbeit ...
Nach dem Aufstieg ...
Eine Reihe von Spielern aus dem Regionalliga- und Zweitligakader hatte die Mannschaft nach dem Aufstieg (darunter auch Mannschaftsführer Uli Walkenhorst) verlassen, dafür kamen Ex-Nationalspieler Toni Kass, Richard Riepe von Fortuna Bonn und Frank Trautmann aus dem eigenen Nachwuchs dazu – der neue Trainer Mathieu brachte noch den niederländischen Internationalen Errol Rooy mit. In der Mannschaft verblieben Ex-Nationalspieler Norbert Schupritt, Thomas Gülke, Laszlo Buzek und der damals aktuelle Internationale Kersten Lamers. Weiter zum „Inventar“ gehörten Marian Sikorski, Franz Hylbrycht, Eckehard Otto und Frank Busch. Betreuer/Manager des Teams war Heinz Reintges.
Zum ersten Male in der höchsten deutschen Spielklasse – das damalige Aufgebot: hinten - vlnr: Trainer Pierre Mathieu, Frank Trautmann, Kersten Lamers, Richard Riepe, Marian Sikorski, Franz Hylbrycht, Erol Rooy, Team Manager Heinz Reintges, vorne: Oliver Kuhlmann, Toni Kass (Mannschaftsführer), Frank Busch, Norbert Schupritt, Lazlo Buzek, Tom Gülke, (Eckehard Otto - fehlt)Jens Weber Physiotherapeut
...folgte der Abstieg ...
Auch eine Volleyball-Damenmannschaft hatte der MSC im Jahr des Bundesligastarts der Herren im Spielbetrieb – eine weibliche A-Jugend nahm bereits an den Westdeutschen Meisterschaften teil und belegte unter der Trainerin Ilona Buzek den 6. Platz im Lande NRW. Die männliche A-Jugend wurde von Rainer Herrmann – dem langjährigen Hallensprecher des Moerser SC – betreut. Neben den Volleyballern gab es damals auch schon die Leichtathletik-Abteilung und eine Hockeyabteilung.
Mit großen Hoffnungen gestartet, musste der MSC bald feststellen, dass ihm die Höhenluft nicht ganz so gut bekam und die Mannschaft nach dem glänzenden Aufstieg ins Oberhaus gleich wieder den Abstieg ansteuerte – zusammen mit dem VBC Paderborn. Bonn, Hamburg und Berlin waren die Top Teams. Aber der MSC war nicht so schwach wie sein Tabellenplatz (nach der Saison Vorletzter).
Kersten Lamers gegen Fortuna Bonn
Das Volleyball Magazin meldete damals: „Vier Tage vor dem Spiel hatte MSC-Vorsitzender Krivec noch nach dem letzten Strohhalm gegriffen und Trainer Pierre Mathieu, der zuletzt nur noch mit Motivationslosigkeit bzw. Abwesenheit ´glänzte´, fristlos entlassen.“ Immerhin hatte der MSC in den Heimsiegen gegen Hamburg und Berlin eine Klasseleistung gezeigt – die Abschlussvorstellung gegen Fortuna Bonn verfolgten über 1200 Fans im damaligen Sportzentrum Rheinkamp. Der MSC verlor 0:3.
Über lange Jahre dabei: Tom Gülke als Spieler und Trainer ...
Der damalige Bundestrainer Zbigniew Jasiukiewicz beklagte den Abstieg und meinte, dass man es sich im deutschen Volleyball nicht erlauben dürfe, Mannschaften wie Moers mit einem „solchen Umfeld und von dieser Leistungsstärke“ absteigen zu lassen – das „wäre ein verlorenes Jahr“. Moers und Paderborn mussten absteigen.
... und danach der Wiederaufstieg
In der ersten Saison in der Eliteliga gelangen dem MSC Siege gegen Hamburg, Berlin und Paderborn, der Westvertreter Leverkusen konnte zweimal geschlagen werden. Die Leverkusener aber retteten sich mit dem 8. Platz vor dem Abstieg. Hamburg gewann die Meisterschaft, die Fortunen aus Bonn wurden in der Saison 86/87 Deutscher Pokalsieger.
Überblick: Die ersten „unruhigen“ Jahre in der Bundesliga ...
Dieses Team steigt nach der Saison 83/84 in die 2. Bundesliga auf: Rudi Grün, Franz Hylbrycht, Uli Walkenhorst, Peter Kaiser, Jürgen Wosik, Marian Sikorski, Manfred Smaniotto, Tom Gühlke, Helmut Will, Waldemar Tomaschewski, Albert Friesen, Spielertrainer: Tom Gülke
Saison 84/85: Die Mannschaft belegt in der Bundesliga Nord Platz drei, bleibt in der Bundesliga Nord. Das Aufgebot: Behrends, Busch, Friesen, Gülke, Grün, Hylbrycht, Kaiser, Lillot, Otto, Sikorski, Walkenhorst, Spielertrainer: Tom Gülke
Saison 85/86: Die Mannschaft spielt in der Bundesliga Nord, belegt Platz 1 und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das Aufgebot: Busch, Buzek, Gülke, Hylbrycht, Lamers, Otto Schupritt, Sikorski, Walkenhorst, Spielertrainer: Tom Gülke
Saison 86/87: Die Mannschaft spielt in der 1. Bundesliga, belegt Platz 9 ... und steigt wieder in die 2. Bundesliga ab. Das Aufgebot: Busch, Buzek, Gülke, Hylbrycht, Kass, Lamers, Otto, Riepe, Rooy, Schupritt, Sikorski, Trautmann, Kuhlmann, Trainer: Pierre Mathieu
Saison 87/88: Die Mannschaft spielt wieder in der Bundesliga-Nord, belegt den 1. Platz und steigt wieder in die 1. Bundesliga auf ... und dringt als Zweitligist bis in das deutsche Pokalhalbfinale vor. Das Aufgebot: Busch, Buzek, Gülke, Hylbrycht, Kass, Kelleter, Lamers, Malinowski, Otto, Rooy, Schupritt, Wittkamp, Spielertrainer: Gülke
Saison 88/89: Die Mannschaft spielt wieder in der 1. Bundesliga, gelangt in die Play Offs ... und qualifiziert sich für die Teilnahme am CEV Pokal. Das Aufgebot: Grozer, Lamers, Hylbrycht, Kass, Kelleter, Schupritt, Otto, Sighiartou, Terzin, Trainer: Tom Gülke, Jan Gorski