Saisonrückblick: zwei Aufsteigerteams im Test

Herren II bestand die Prüfung, Herren III überfordert

Nach der letzten Saison schafften mit der Herren II und der Herren III gleich zwei Teams den Aufstieg in die Oberliga bzw. den Aufstieg in die Landesliga. Nach dem Aufstieg sollten die Teams der „gängigen“ Regel für Aufsteiger folgen: im ersten Jahr „nur drinbleiben“ ...

Die Herren II von Trainer Martin Schattenberg blieben nicht nur „drin“, sondern holten in der vorläufigen Endabrechnung mit Platz vier ein unerwartet positives Ergebnis. 

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Luca Wagner und Marc Piskun in Aktion ...

Noch nie so oft verzichtet

Trainer Schattenberg hatte zum Saisonstart einen relativ großen Kader (14 Nominierungen) zur Verfügung, musste aber im Saisonverlauf immer wieder feststellen, dass Spieler nicht zur Verfügung standen. Verletzungen, berufliche Verpflichtungen, Krankheit – diese drei Faktoren sorgten mehrfach für Sorgenfalten bei Trainer Schattenberg: „Ich habe bisher noch nie eine Saison gespielt, in der ich so oft auf Spieler verzichten musste. Wir konnten in dieser Saison keinmal mit dem kompletten Kader trainieren geschweige denn spielen - in den meisten Fällen verletzungsbedingt.“

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So war es eigentlich immer - Trainer Schattenberg registriert: nicht komplett ...

Kreative Lösungen

So war Trainer Schattenberg zum Saisonstart schon recht froh, dass „erfahrene Kräfte“ wie Sebastian Blum, Christian Jung und Marc Piskun ihre Unterstützung – je nach Möglichkeit - zugesagt hatten. Im Saisonverlauf zeigten eigentlich nur Yannick Kugel, Gordon Schiefer und Tim Ihde, der vom SV Budberg aus der Bezirksliga gekommen war – ständig Präsenz. Sonderlob von Trainer Martin Schattenberg: „Vor allem Tim Ihde – immer dabei – hat sich prima in der Oberliga etabliert.“

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Am Saisonende musste Philipp Holstein zuspielen ...

Im Zuspielbereich war das Team gut – zumindest auf dem Papier - ausgestattet, doch gerade in diesem Bereich mussten immer wieder „kreative“ Lösungen her. Jan Schliekmann war des öfteren nicht dabei – dafür kam dann gelegentlich Nils Damrath in die Regie, kurzfristig taktisch auch Allrounder Luca Wagner ... mit im Zuspiel auch Routinier Marc Piskun - wobei am Saisonende Philipp Holstein auflegen musste. Das war für die Stabilität (Abstimmung) im Team nicht gerade förderlich, aber Trainer Schattenberg schaffte es immer wieder, eine schlagkräftige Mannschaft zu organisieren. Trainer Schattenberg: „Die fehlende Kontinuität verhinderte unter dem Strich eine bessere Platzierung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit dem kompletten Kader auch noch weiter vorne gelandet wären ...!“

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Herren II zum Saisonstart ...

Youngster haben geholfen

Schattenberg weist darauf hin, dass der Trainingsbetrieb bei seinem manchmal sehr kleinen Kader durch die Einsatzbereitschaft der „Jungen“ aus der U18 bzw. der Herren III aufrecht erhalten werden konnte. Schattenberg: „Hervorzuheben ist die Unterstützung im Training durch die Spieler aus Herren III (durchgängig Jonas Kerstan, Julian Mattern, Timo Moysig, Leandro Bertea, vereinzelt Erol Fabri und Nils Joneleit), die häufig mittwochs und freitags lange Trainingsabende (zwei Trainingseinheiten hintereinander) auf sich genommen haben, sowohl um selber besser zu werden als auch um die Mannschaften zu unterstützen!“

Mit dem 4. Platz ist Trainer Martin Schattenberg zufrieden. Nach dem Abbruch der Saison steht man nur einen Punkt hinter dem Tabellendritten SSF Fortuna Bonn. Drei Spiele wären noch zu absolvieren gewesen, die Hoffnung auf einen Platz im Spitzentrio ist durchaus berechtigt. In Anbetracht der alten Regel „Nach einem Aufstieg erstmal drinbleiben“ ein (s.o.) schöner Erfolg. 

 

Herren III: Mission impossible

Ganz anders erging es der Mannschaft von Coach Detlef Dawel, der nach der letzten Saison den Sprung in die Landesliga geschafft hatte und natürlich mit der Devise „Klasse halten“ in die Saison gestartet war. Dieser Anspruch erwies sich als außerordentlich hoch. 

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Herren III zum Saisonstart ...

Zum einen hatte Coach Dawel, der häufig vor den Spieltagen am letzten Training mit Cheftrainer Schattenberg teilnahm, an einigen Terminen nur eine Startsechs zusammen – obwohl zum Saisonbeginn 15 Spieler gemeldet waren. Zum anderen musste oft umgestellt werden und Spieler „wanderten“ von Position zu Position. Und last not least: Jede Menge „junge Hüpfer“ in der Mannschaft, zum Teil sogar aus dem U16 Bereich.

Ab nach unten ?

So konnte Coach Detlef Dawel mit seinem Team im Saisonverlauf nur zwei Spiele gewinnen. Bei den meisten Begegnungen wurden „Erfahrungen gesammelt“. Coach Dawel musste immer wieder erkennen, dass die Spieler aus den routinierten Teams der Landesliga den „Ball laufen“ ließen, wohingegen seine Akteure zu oft mit dem „Kopf durch Wand“ wollten und eine entsprechende hohe Zahl von unerzwungenen Fehlern ablieferten. 

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In der Landesliga oft: U16er vs. "U32er" ...

Coach Detlef Dawel: „Wir hatten uns auf die Saison gefreut und haben – auch mit der Unterstützung der Eltern - viele schöne Spieltage erlebt. Wir waren mit einer sehr jungen Mannschaft unterwegs und haben eine Reihe von Komplimenten bekommen. Die Mannschaft hat sich ganz ordentlich entwickelt, konnte aber im Bereich Erfahrung den großen Rückstand nicht aufholen. Ganz oft war das Durchschnittsalter der Gegner doppelt so hoch wie bei uns.“

Detlef Dawel weiter: „Jetzt warten wir ganz entspannt, wie es weitergeht. Ich habe eigentlich nur einen Wunsch: schnell durch die Krise, alle gesund bleiben und hoffentlich bald wieder pritschen und baggern!“

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Youngster Timo Moysig, Fabio Bertea und Julian Mattern - oft mit doppeltem Pensum ...

Für Cheftrainer Martin Schattenberg stellt sich die Lage bei beiden Teams (Herren II und III) wie folgt dar: „Wir müssen nun erst einmal abwarten; wir können mit Ruhe auf die nächste Saison schauen und sehen, wer weiter zur Verfügung steht – oder wer für die kommende Spielzeit nicht mehr kann.“

Stand nach dem letzten Spieltag:

Herren II in der Oberliga, Platz vier, 15 Spiele mit 10 Siegen, 29 Punkte, ein Punkt hinter SSF Fortuna Bonn, Tabellenführer Köln mit 39 Punkten, Spiele vs. Verberger TV, FCJ Köln II und KT 43 Köln ausgefallen.

Herren III in der Landesliga, Platz 9, 13 Spiele mit zwei Siegen, sechs Punkte, Tabellenführer MTG Horst I, Spiele vs. SG Bottrop/Osterfeld, MTG Horst II und TB Osterfeld ausgefallen.