Das war die Saison für die Herren I

Kleine Bilanz der verkürzten Saison 19/20

Eigentlich war das letzte Spiel der Saison für den 18. April in Kiel geplant – dann aber kam die Corona-Krise und die Saison wurde abrupt beendet. Nicht nur in der 2. Liga sondern in allen Spielklassen des DVV und der VBL. Und nicht nur im Volleyball der komplette Stillstand – in allen Sportarten im Lande ist der Sportbetrieb aktuell beendet.

Die Herren I in der Bundesliga Nord absolvierte insgesamt 18 Spiele – 12 in der Hinrunde und sechs in der Rückrunde. Also fehlen dem MSC Team sechs Spiele. Fünfmal hätte der MSC noch auswärts antreten müssen – nur noch ein Heimspiel stand auf dem Programm. Allerdings das Heimspiel gegen TUS Mondorf – eine ganz besondere Partie insofern, als sich die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp in der Hinrunde beim Aufsteiger eine krasse Niederlage leistete.

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Strahlend in die Saison - vorzeitiges Ende für Trainer Hendrik Rieskamp und auch für die Trainerin der Frauen Nationalmannschaft Martina Voss-Tecklenburg ... Gast bei einem Heimspiel

Heimstark ?!

Bei der Bilanz nach dem letzten Spiel der Saison – Heimspiel gegen den VC Bitterfeld – stand fest, dass dem Team um Mannschaftsführer Lukas Schattenberg bei 11 Heimspielen acht Siege gelangen, die dem Team 24 Punkte (Platz zwei in der Heimtabelle der Liga) einbrachten. Die Auswärtsbilanz ist etwas ungünstiger: von sieben Spielen konnten vier Spiele (Platz sieben in der Auswärtstabelle) mit insgesamt 12 Punkten gewonnen werden. Nimmt man noch das Pflichtspiel im Pokal (gegen Mondorf) dazu, wird damit die ungünstige Auswärtsbilanz bestätigt.

In den insgesamt 18 Spielen überstanden Rieskamp´s Spieler insgesamt 69 (42 gewonnen, 27 verloren) Sätze – mit einer reinen Spielzeit von 1756 Minuten – gut 29 Stunden „Spielarbeit“ für Platz drei nach dem vorschnellen Ende der Saison. Insgesamt wurden 12 Spiele gewonnen, vier wurden verloren – mit einem insgesamt positiven Ballverhältnis von 1551 zu 1459 Bällen. Von den Dreisatzspielen (3:0,0:3) wurden sechs gewonnen, drei verloren. Bei den sechs Fünfsatzspielen gibt es mit drei gewonnenen und drei verlorenen Spielen eine ausgeglichene Bilanz. Alle Viersatzspiele – drei Spiele mit 3:1 Sätzen – wurden gewonnen.

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Fünfsatzspiel-Bilanz ist ausgeglichen ...

Fünfsatzspiele problematisch ?!

Ob das Unentschieden bei den Fünfsatzspielen (3 gewonnen, 3 verloren) die Interpretation zulässt, dass den „Adlern“ bei langen Auseinandersetzungen eher die „Puste“ ausging – im Vergleich zu der positiven Bilanz (6 gewonnen, 3 verloren) bei den Dreisatzspielen, darf gefragt werden. 

Eine rein quantitative Betrachtung ist aber mit großen Risiken behaftet – man wird der konkreten Situation am Spieltag nicht gerecht. So verlor man zum Saisonauftakt gegen Bocholt nach einer 2:0 Führung noch mit 2:3, zum Rückrundenauftakt gab es einen 3:0 Sieg gegen den Westrivalen nach nur 70 Minuten (kürzestes Saisonspiel) reiner Spielzeit. Das längste Spiel der Saison gab es in Warnemünde (130 Min.) mit einem 3:2 Sieg.

Wirft man einen Blick auf die konkrete Situation an den Spieltagen, so fällt die absolut positive Stimmung bei vielen Heimspielen auf. Herausragend die Atmosphäre beim Spiel Moers gegen Mitteldeutschland mit über 1000 Zuschauern (Ligarekord!) und bei den Spielen gegen Warnemünde und Kiel mit jeweils gut 500 Zuschauern.

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Starke Teamleistung ...

Dazu Trainer Hendrik Rieskamp: „Ich glaube, dass wir in dieser Saison gerade mit den guten ersten Heimspielen wieder eine Verbindung zwischen Zuschauern und der Mannschaft hinbekommen haben. Dadurch haben uns die Zuschauer getragen und mit für Punkte gesorgt. Auswärts müssen wir sicher noch etwas dominanter auftreten.“

Saisonziel früh erreicht !

Das Saisonziel (Platz eins bis drei) haben die „Adler“ ohne Zweifel mit dem Platz drei in der Tabelle erreicht – wobei der Hinweis erlaubt ist, dass diese Position „mit einem Spiel weniger“ erreicht wurde. Das Team von Trainer Hendrik Rieskamp konnte nur 18 mal antreten – die Tabellennachbarn haben jeweils 19 oder 20 Spiele absolviert. Platz zwei wäre nach einer kompletten Saison wohl noch gut möglich gewesen – Platz eins wohl nicht. Lindow-Gransee verzeichnet bei einem Spiel mehr neun Punkte Vorsprung. Kaum einzuholen – zumal der MSC am kommenden Wochenende noch bei Lindow-Gransee hätte antreten müssen ... und einen Tag später beim VCO Berlin.

Trainer Rieskamp meint: „Ich glaube, dass wir das Maximum rausgeholt haben und wir als Mannschaft sehr gerne weitergespielt hätten ... um zu sehen, was noch so gegangen wäre. Wir hatten in der Rückrunde aufsteigende Tendenz und hätten noch sehr gerne den 2. Platz angegriffen.“ 

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Bild mit Aussage - Corona legt den Spielbetrieb lahm ...

Solche Überlegungen sind aber müßig. Die Saison ist beendet und die „Entscheidung über die finale Rangfolge in der Tabelle steht noch aus“ – so die Formulierung der DVL. Damit fehlt eigentlich auch die endgültige Regelung in Bezug auf Aufstieg und Abstieg. Diese Frage wird wohl „am grünen Tisch“ geregelt werden. Ob sich bei diesem Problem etwas bewegt, wird die DVL in vielen Gesprächen klären müssen. In der einmaligen Ausnahmesituation in dieser Spielzeit könnte es durchaus zu der Lösung „Keiner steigt auf, keiner steigt ab“ kommen ...

Teamleistung - die Richtung stimmte

„Last not least“ geht beim Rückblick auf die Saison auch der Blick auf die „Adler“, die  eine MVP Plakette gewinnen konnten. Chris Carter, Nenad Nikolic, André Illmer und Oliver Staab holten jeweils drei Plaketten, Jonas Hoppe gewann zwei Auszeichnungen und für Tom Weber, David Seybering, Lukas Schattenberg und Oskar Klingner gab es einen MVP Titel. Für Trainer Rieskamp ist die breite Streuung ein Beleg dafür, dass „wir keinen Spieler hatten, der alle Spiele für uns alleine gewonnen hat – wir haben die Leistungen auf viele Köpfe verteilt.“

Für Trainer Hendrik Rieskamp ... war die Saison grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung. „Wir haben das Saisonziel erreicht und von den Zahlen aus meiner Sicht auch im Vergleich zum Vorjahr (Platz fünf) einen Schritt nach vorne gemacht. Darauf lässt sich aufbauen für die kommende Saison, die dann hoffentlich mit allen Spielen eine besser zu bilanzierende Spielrunde zulässt.“