Die Chemie Volleys testen die „Adler“ im ENNI Sportpark
Einen heißen Samstagabend dürfen die Volleyballfans in Moers und in der Region am Samstagabend (Spielbeginn 19.30 Uhr) erwarten, wenn der CV Mitteldeutschland zum Rückspiel in die Grafenstadt kommt. Für den Moerser SC ein Spiel von ganz großer Bedeutung – wohl die letzte Chance in dieser Saison, die Option auf eine mögliche Tabellenführung zu wahren.
Noch mal verzichten ...?
Die „Chemie Volleys“ kommen als aktueller Spitzenreiter in den ENNI Sportpark und gelten als Favorit für den Aufstieg in die 1. Bundesliga. In den drei zurückliegenden Jahren hätten die „Chemie Volleys“ schon dreimal nach dem Gewinn der Meisterschaft aufsteigen können – haben aber bewusst darauf verzichtet. Die zusätzlichen Belastungen im Zusammenhang mit der 1. Liga wollte und konnte der Verein nicht tragen.
Es wird auf jeden Fall Druck in der Annahme/Abwehr geben ...
Gegenwärtig liegen die „Chemiker“ aus der Region Leuna mit 11 Punkten in Führung. Gelänge ein Sieg, wäre der MSC nur noch 8 Punkte zurück – bei einem Spiel weniger. Nimmt man dieses Spiel positiv dazu, beträgt der Abstand immer noch fünf Punkte. Klartext: auch bei eigenen Siegen braucht der MSC noch Schützenhilfe von anderen Clubs an den verbleibenden acht Spieltagen in der Rückrunde.
Klasse zeigen!
So geht es am Samstagabend vornehmlich um´s Prestige und den Nachweis, dass der MSC nach einigen schwächeren Spielen doch zum Spitzentrio der Bundesliga Nord zählt. Sollten die Chemie Volleys nach einer erneuten Meisterschaft wieder auf den Aufstieg verzichten, wäre der 2. Platz in der Liga höchst interessant. Wohl nicht für den MSC. MSC Präsident Günter Krivec stellte unjüngst klar: „Wir akzeptieren nur den einwandfreien sportlichen Aufstieg. Die Mannschaft muss den sportlichen Nachweis bringen, dass sie in der höchsten Klasse antreten kann.“
Der eigene Angriff muss stark sein ...
In jedem Falle wird die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp am Samstag versuchen, erst einmal die Niederlage aus der Hinrunde zu korrigieren. Die zunächst klare 0:3 Niederlage in der Jahrhunderthalle in Spergau war in den Sätzen knapp – vor allem im 2. Durchgang, in welchem der MSC lange „am Drücker“ war, endete es schließlich mit 29-31 etwas unglücklich (nach 16-10 (!) Führung und mit fünf ungenutzten Satzbällen!). Trainer Rieskamp damals mit leichter Depri: „Das war nach dem etwas schwächeren ersten Satz nach der langen Anreise dann richtig gut und absolut auf Augenhöhe – mit mehreren Satzbällen sehr unglücklich verloren. Hätten wir den Satz geholt, wäre alles möglich gewesen.“
... ebenso wie die Abwehr am Netz - wie hier im Hinspiel.
Ob die Revanche am Samstagabend gelingt muss abgewartet werden. Die „Chemie Volleys“ werden alles versuchen weiter oben zu bleiben. Nach dem Abgang vom starken Stammspieler Alvi Shurdhi (der Außenangreifer wurde mit lukrativem Vertrag nach Schweden gelockt) haben die Mitteldeutschen noch eine „last minute“ Verpflichtung gelandet: es kommt der zum erweiterten Nationalkader gehörende Pole Mateusz Lysikowski - der vierte polnische Spieler im Chemie-Aufgebot. Er wird wohl am Samstag noch nicht spielberechtigt sein. Aber das Signal ist klar: die Chemie Volleys wollen oben bleiben.
Kann die Revanche gelingen ...?
Die Dominanz der „Chemiker“ aus dem Großraum Leuna ist in dieser Saison nicht ganz so deutlich wie in den letzten Spielzeiten. So gab es Niederlagen gegen den VCO Berlin und gegen Lindow-Gransee und „nur“ einen 3:2 Sieg gegen Mondorf. Oder: die Chemie Volleys sind schlagbar – aber es braucht eine Topp-Leistung der Gastgeber.
Neue Unterstützung: MSC Vorsitzender Günter Krivec, Tom Weber, Lukas Schattenberg, Jonas Hoppe, Trainer Hendrik Rieskamp, Volksbank-Chef Guido Lohmann (vlnr)
So meint Oliver Staab: „Auch dieses Jahr sind die Chemie Volleys wieder auf Meisterschaftskurs, doch nicht ganz so souverän wie die letzten Jahre. Daher wollen wir die Mitteldeutschländer ärgern und, wenn wir die Chance bekommen, Punkte in Moers behalten. Dazu müssen wir an unserem Limit spielen und brauchen jede Unterstützung in der Halle.“ Einen neuen Unterstützer haben die „Adler“ auf jeden Fall: die Volksbank Niederrhein ist ab sofort „mit im Team“.
Neue Trikots, neuer Schwung?
Ob sich die „Adler“ in voller Stärke präsentieren können, bleibt abzuwarten. In den letzten Wochen mussten einige Spieler wegen Krankheit oder Verletzung passen und auch auf das Training verzichten. Dies wirkte sich nicht unbedingt positiv aus. Immerhin sind seit dem Wochenanfang wieder fast alle im Training. Sicher ist: die „Adler“ wollen und müssen den Kampf annehmen.