„Adler“ retten zwei Punkte

Steigerung gegen Berlin, aber doch Federn gelassen ...

Im zweiten Spiel am Wochenende gab es nach der Abfuhr von Lindow-Gransee gegen das Team vom VCO Berlin eine Punkteteilung mit einem einigermaßen versöhnlichen Ende für die Mannschaft von Trainer Rieskamp. Gestartet war man wieder schlecht, dann brachte eine Steigerung im kämpferischen Bereich nach 1:2 Rückstand im Tiebreaker doch noch zwei Punkte – hart verdiente Punkte.

Trainer Hendrik Rieskamp schickte die Starting Six vom Vortage mit folgender Anmerkung ins Rennen: „Die können ja nicht alles verlernt haben, das was gestern nicht gelaufen ist kann heute nur besser werden.“ So starteten Nenad Nikolic (Z), Oliver Staab (D), Lukas Schattenberg/Chris Carter (AA), Oskar Klingner/David Seybering (MB) und André Illmer (L)

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Mit vereinten Kräften: Jonas Hoppe, David Seybering, Chris Carter

Wieder vorgeführt

Doch nur der Auftakt zufriedenstellend: Berlin ins Aus, Oliver Staab setzt sich durch und David Seybering „fischt“ einen von Berlin gelobten Ball weg: 3-1. Danach aber schon Ende der Herrlichkeit: VCO druckvoll und präzise, beim MSC einmal Annahmeproblem, einmal hält der Block nicht, dann serviert Berlin einen Netzroller-Aufschlag und knallt einmal die Linie runter: 5-8. In der Folge wieder eng (8-9) – aber dann Moers mit Aufschlagfehler, einmal in den Block und nach einem Technikfehler kommt Jonas Hoppe für Nenad Nikolic bei 10-14. Auszeit von Trainer Rieskamp, der in der Folge mitansehen muss, wie ihm der Satz entgleitet: Aufschlagfehler, Angriff weg und nach weiterem Aufschlagfehler (übergetreten) die zweite Auszeit bis 17-21.  Die nächste Annahme fällt dem Moerser Annahmeriegel platt vor die Füße, Berlin nur noch einmal ins Aus – die anderen Punkte fabrizieren Riesmann´s Mannen.

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Lukas Schattenberg durch die Lücke ...

Endlich gewehrt

Der 2. Durchgang startet mit Jonas Hoppe im Zuspiel. Von Beginn an enge Auseinandersetzung – Staab, Seybering und Carter machen die Punkte, Moers mit Mini-Vorteil bei 8-7. Das zweite Drittel ähnlich eng. Bei 13-13 Auszeit von Trainer Rieskamp, der sich wiederum nach dem 2. Drittel über einen ein-Punkt-Vorsprung freuen kann. 17-17, 19-19 ... und dann schafft Chris Carter ein Minibreak zum 21-19. Auszeit Berlin. Danach blockt David Seybering in der Mitte zum 22-19. Weiterhin unangenehme Aufschläge von Oskar Klingner, die Berlin nicht optimal verarbeiten kann. Eine „Fahrkarte“ von Berlin bringt Punkt 23, Chris Carter versenkt zum 24-20 und ein Hoppe/Seybering Block bringt den Satzgewinn. 

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Zwischendurch wurde Rieskamp giftig ...

Rieskamp gequält

Der dritte Satz wieder eine Qual für Trainer Hendrik Rieskamp. Eine kaputte Annahme, ein Berliner Netzroller-Aufschlag, zwei Moerser Aufschlagfehler, noch ein schwache Moerser Annahme und bei 1-5 Auszeit von Trainer Rieskamp, der nun hörbar giftig wird. Aber das Elend geht weiter: Angriff ins Aus, der Berliner Zuspieler mit heftigem „dunking“ nicht geahndet, harmloser Moerser Angriff mit Konter, noch eine vermurkste Annahme und 4-11. Trainer Rieskamp nun mit einer „therapeutischen“ Maßnahme: Nenad Nikolic geht auf die Diagonale, Andreas Tins auf eine Annahme/Außen Position. „Risky Business“ vom Trainer, der seinem Team gedanklich auf die Sprünge helfen will – aber nicht sofort belohnt wird. Der Murks geht zunächst weiter, bei 13-21 kommt Staab zurück, der Satz aber weg.

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Berlin schnell über Außen - Hoppe allein zu Haus

Befreiung

Dafür aber in der Grundformation im 4. Satz nun endlich wach und neu konzentriert. Hoppe und Carter wieder im Spiel. Bei 4-0 Auszeit Berlin (zwei direkte Fehler, einmal Angriff Carter und einmal Seybering/Staab Block). Der MSC nun konzentriert weiter, geht nach dem ersten Drittel mit 8-2 in Führung, Carter, Klingner und Schattenberg punkten. Dann bei 10-4 kleine Nachlässigkeiten, Auszeit von Rieskamp bei 10-6. Danach weiter auf 17-12. Seybering erwischt eine schöne Aufschlagserie (zweimal fällt eine Lusche ins Berliner Feld.) bis 21-12. Berlin Angriff ins Aus, ein Aufschlaghammer von Hoppe wird von der Moerser Mitte abgestaubt und Hoppe knallt noch einmal zum Satzende.

Gerade noch die Kurve gekriegt

Die erste Hälfte im Tiebreaker extrem knapp aber mit kleinen Vorteilen für das Team von Rieskamp: Staab zum 4-2, Schattenberg zum 5-3, Aufschlagfehler Berlin zum 6-4. Dann aber Moers mit Aufschlagfehler, feste in den Block und nach Annahmepanne Seitenwechsel bei 7-8. Eng weiter bis 10-10, dann sorgt ein von der Netzkannte abgefälschter Aufschlag von Chris Carter für das 11-10, ein Schattenberg/Seybering Block für die 12-10 Führung ... und nach einer Mega-Rallye kann Staab zum 13-11  realisieren. Bei 14-11 wird’s nach Aufschlagfehler noch einmal etwas enger (14-12) ... aber dann kann Jonas Hoppe den Berliner Block gefühlvoll anschlagen/legen und den Sack (der mit den zwei Punkten) zumachen.

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MVP´s und Helfer/innen

Fazit: Die fast traumatische Erfahrung vom Vortage hat das MSC-Team weggearbeitet – keine Glanznummer, aber im kämpferischen Bereich und im Bereich Willen einige Etagen höher. Beide Teams aber auch mit erheblichen Konzentrationsproblemen – wie die sehr unterschiedlichen Satzausgänge zeigen. Die „Adler“ befreien sich aus dem 1:2 Rückstand ... und bekommen im 4. Durchgang – wenn auch mit Berliner Hilfe – wieder Luft unter die Flügel. Dass das junge Berliner Team am Ende (die Jungs ja auch mit Doppelspielwochenende!) ein wenig die Puste und Konzentration ausging – darauf durfte man hoffen. Wichtig für Rieskamp´s Team, dass eine ganze Reihe von längeren Rallies positiv abgeschlossen werden konnten – mit der nötigen Konzentration beim Schlussakt. Mit dem deutlichen Dämpfer am Vortage hatte niemand gerechnet – nach der Euphorie, die der Sieg  beim Revierderby erzeugt hatte. Der Sieg gegen Essen – die Mannschaft ist stark im Umbruch – war etwas überbewertet worden ... auch die VCO´ler holten sich gegen Essen einen deutlichen 3:0 Sieg.

Stimmen: 

Trainer Hendrik Rieskamp: „Das war eine kleine Rehabilitation in Bezug auf das Spiel vom Vortage. Ich habe mich ganz besonders über die Reaktion der Zuschauer gefreut, die unsere Mannschaft toll unterstützt haben – Danke dafür. Ansonsten habe ich eine größere Bereitschaft gesehen, größeren Einsatz. Unser Aufschlag war besser und wir haben die Rallies besser zuende gespielt. Aber ich habe auch Schwächen gesehen – die Arbeit geht weiter.“

Trainer Daniel J. Ilot: „Das war ein gutes Spiel, wir mussten hart arbeiten. Aber es hat gut getan in dieser schönen Halle vor diesem Publikum zu spielen. Fantastic crowd. Wir sind gerne gekommen. Am Ende war Moers doch ein wenig besser. Sie haben dann mehr über die Mitte gemacht, haben von außen smarter angegriffen. Wir waren dann nicht mehr ganz so frisch – vier Spieler hatten krankheitsbedingt Trainingsrückstand.“

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Das MSC Aufgebot: Chris Carter, Jonas Hoppe, André Illmer, Oskar Klingner, Markus Köppke, Niklas Mülders, Nenad Nikolic, Lukas Schattenberg, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Trainer: Hendrik Rieskamp, Scout: Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. VCO Berlin   3:2,18-25,25-20,16-25,25-13,15-12 in 21,25,24,22, und 15 Minuten (1h 47min) vor 489 Zuschauern, MVP Silber: Max Schulz, MVP Gold: Christian Carter

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