Gegen erfahrene Werdener gelingt dem „Youngster-Team“ ein Sieg
Gleich zwei Überraschungen am Wochenende für die junge Mannschaft von Coach Detlef Dawel: zum einen gelingt ein Überraschungssieg gegen favorisierte Werdener, zum anderen hat die Staffelleitung die „am grünen Tisch“ verbuchten Punkte wieder zurückgenommen – bis auf weiteres.
Henrik Dawel und Leon Lenz am Netz aktiv.
Für Coach Detlef Dawel keine große Sache. Dawel: „Die Jungs sollen spielen und in der Landesliga Erfahrungen sammeln – und später schaun wir mal auf den Platz in der Tabelle.“ Gegen den Werdener TB dieselbe Ausgangssituation wie auch gegen die meisten anderen Teams: Jung gegen Alt. Dawel´s Team davon mehr oder weniger unbeeindruckt: am Start Fabio Bertea (Z), Julian Mattern (D), Henrik Dawel/Jonas Kerstan (MB), Leon Lenz/Tom Steilmann (AA) und Timo Moysig auf der Liberoposition.
Superstart
Das Team startet in der SH Adolfinum gut mit einer Aufschlagserie von Fabio Bertea – Werden reagiert mit drei Angriffsfehlern und 5-0 Führung für das MSC Team. Henrik Dawel hält mit Angriff aus der Mitte den 5-Punkte-Abstand (7-2), nach einem Werdener Aufschlagfehler bleibt derselbe Abstand (9-4) erhalten. Dawel´s Team mutig weiter nach Motto „feste druff“ baut den Abstand aus. Tom Steilmann mit Doppler (Punkt 15 und 16) zur 16-8 Führung – Auszeit Werden. Der Moerser Angriff (Lenz, Steilmann, Mattern) weiter erfolgreich. Bei 21-13 aber drei Fehler in Folge (zweimal in den Block, einmal ins Aus) und Auszeit von Coach Dawel bei 21-16. Danach sicher zum positiven Satzende.
Die Moerser Abwehr (hier Jonas Kerstan) ...
Kleiner Einbruch
Im 2. Durchgang über 3-3 und 9-9 zunächst eher ausgewogene Partie, dann erster Mini-Rückstand bei 9-10 (Angriff ins Aus) und nach Einstand Dawel-Hammer aus der Mitte zum 11-10. Noch 12-11 – aber danach keine Führung mehr. Werden mit Ass zum 13-14, dann Annahmeprobleme, der Angriff verliert an Druck und nach Angriff ins Netz nimmt Coach Dawel eine Auszeit bei 16-20. Kleine Annäherung nach Steilmann-Angriff bei 18-21, dann aber sofort danach Aufschlagfehler und wieder vier Punkte zurück, noch ein Angriff ins Aus und ein deutlicher Annahmefehler und der Satz ist weg.
Team wieder in der Spur
Im 3. Satz über lange Strecken eine Partie „auf Augenhöhe“: enge Satzstände, nur mit kleinen Führungen der Gastgeber (14-12, 16-14, 18-17), die aber am Satzende doch den „Sack zumachen“ können und mit 2:1 in Führung gehen. Damit hat sich Dawel´s Team schon einmal einen Punkt gesichert. Weiterer Vorteil – so Coach Dawel später: „Damit konnten wir ohne Druck weiter spielen, denn das Zwischenziel war schon ein toller Erfolg. Immerhin war Werden mit dem Anspruch aufzusteigen in die Saison gestartet und hat sich den Tag sicher anders vorgestellt.“
... schwer beschäftigt (hier Tom Steilmann).
Im 4. Satz ein ähnliches Bild wie im 3. Durchgang –am Satzende allerdings noch knapper und dramatischer. Im 3. Drittel hatte sich Werden mit 17:19 zunächst einen leichten Vorteil erarbeitet. Das MSC Team kann bei 19 egalisieren, die kämpferische Komponente stimmt. Beim MSC die Annahme aber nicht mehr topp, Coach Dawel hatte zwischenzeitlich mit kurzen taktischen Wechseln (der 2. Libero Erol Fabri rückt für Timo Moysig ein) reagiert. Der MSC-Angriff „wieder in Schwung“. Dennoch kann sich bis 23:23 sich keine Mannschaft einen Vorteil verschaffen. Dann aber hilft Werden mit einem Angriff ins Aus ... und Julian Mattern schlägt geschickt durch den Block und damit 25:23.
Mega gefreut!
Danach Hopskreis, tosender Jubel und Singsang. Coach Detlef Dawel hernach: „Wir konnten natürlich ohne Druck spielen, haben dann aber schon Druck gespürt und entwickelt. Aber die Jungs haben dem Druck standgehalten – geholfen haben sicher auch die tollen Fans auf der Tribüne, die haben die Jungs zusätzlich motiviert und sie zum Sieg getragen. Da kann man nur Danke sagen!“ Dawel weiter: „Das darf nicht unerwähnt bleiben: André Illmer hat als Co-Coach eine super Unterstützung geboten - durch das Training kennen die Jungs ihn sehr gut ... und er hat auch ein Händchen für die Jungs.“
Julian Mattern und Henrik Dawel blocken ...
Mit dem 3:1 Sieg befindet sich das MSC-Team nun „oben“ in der unteren Tabellenhälfte auf Platz sechs – und hat mit dem TV Voerde am kommenden Wochenende einen Aufsteigerkandidaten „vor der Brust“. Coach Dawel wiegelt ab: „Für uns ein Spiel wie jedes andere – wir wollen lernen, auch wenn das Thema „Jung gegen Alt“ uns diese Saison weiter beschäftigen wird.“
Das MSC Aufgebot: Fabio Bahrs (30), Fabio Bertea (2), Henrik Dawel (22), Erol Fabri (31), Jonas Kerstan (33), Leon Lenz (21), Julian Mattern (35), Timo Moysig (12), Bennet Pappe (39), Tom Steilmann (11), Niklas Liebisch (16), Coach: Detlef Dawel
Das Ergebnis: Moerser SC III vs. TB Werden 3:1,25-18,19-25,25-22-23
Bemerkung am Rande: Ein eher peinliches Attribut ziemlich neu – der Werdener Anhang am Spielfeldrand mit kleinen Kindern und einer Pulle Sekt. Natürlich ein Glas umgekippt und Reinigungsaktion ... Und eine andere Mannschaft schleppt zwei Kästen Bier in die SH Adolfinum. Das nur nebenbei ...
Die "Zweite" mit Personalproblemen
Für Trainer Martin Schattenberg gab es nach den Erfolgen gegen Bonn, Aachen und Ratheim „mal wieder eine Niederlage, die am Ende zwar knapp aber letztendlich verdient war“, so Trainer Martin Schattenberg.
Personalprobleme unübersehbar: Jan Schliekmann beim Basketballspielen mit Freunden umgeknickt, Sebastian Blum, Christian Jung und Veit Bils aus verschiedenen Gründen gar nicht erst dabei. So musste Fabio Leandro Bertea ans Regiepult und der 14-jährige konnte über weite Strecken das Spiel auch gut lenken. „Nach seinem Debüt im Spiel gegen Ratheim eine weitere Leistungssteigerung“, So Trainer Martin Schattenberg, der auch zwischenzeitlich auf Nils Damrath (nach längerer Verletzung wieder fit aber ohne Spielpraxis) zurückgreifen konnte.
Im ersten Satz hatte das Team ständig geführt und war auch in der Crunchtime immer ruhig geblieben. Im 2. Satz weiter stabile Annahme und Sideout, dann aber kamen die Angriffe vor allem über die Außenposition ins Stottern, so dass man am Satzende den Kürzeren zog. Zudem zeichnete sich ab, dass gegen die zweitligaerfahrenen Mittelblocker und Schnellangreifer keine Lösungen im Block finden konnte. Auch die Außenposition blieben für das MSC Team gefährlich, auch den erfolgreiche Pipes konnten Schattenberg´s Schützlinge nicht verhindern. Somit gingen der dritte und vierte Durchgang doch deutlich verloren.
Schnelles Spiel von Windeck - schwer für den Moerser Block (Luca Wagner und Tim Ihde)
Im 4. Satz wurde es direkt zum Satzanfang besonders deutlich: Abstimmungsschwierigkeiten mit der Mitte, wenig Durchschlagskraft über Außen und auch noch einen direkten Annahmefehler ... erst bei 2:10 Rückstand fand das Team wieder seine Normalform. Das reichte dann aber nicht für eine Aufholjagd, wenngleich man den Abstand zwischenzeitlich auf drei Punkte reduzieren konnte. Trainer Martin Schattenberg: „Unter dem Strich zu wenig Druck mit dem Aufschlag und über die Außenposition und dann in der Summe zu viele direkte Fehler.“
Das MSC Aufgebot: Nils Damrath, Phillip Holstein, Yannik Kugel, Niklas Mülders, Gordon Schiefer, Luca Wagner, Nick Wolschendorf, Tim Ihde, Marc Piskun, Trainer: Martin Schattenberg
Das Ergebnis: Moerser SC vs. TSV Germania Windeck 1:3,27-25,22-16-18