H2: Ganz dicht dran – aber „nix“ gewonnen

Gegen die kampferprobten Solingen Volleys in den entscheidenden Phasen versagt

Die Herren 2 von Trainer Martin Schattenberg musste am letzten Sonntag in der Oberliga gegen die „Zweite“ der Solingen Volleys antreten und hatte die Hoffnung gehegt, im ersten Heimspiel der Oberliga-Saison im heimischen Adolfinum doch zumindest zu einem Punktgewinn zu kommen. Daraus wurde nichts: das Team schlitterte haarscharf an einem Sieg vorbei ...

Dabei litt die gesamte Partie unter einer extrem engen Regelauslegung des ersten Schiedsrichters, der jede – aber auch jede – noch so kleine Ballrotation abpfiff und somit den Spielverlauf zu oft unterbrach und störte. Eine solche Interpretation sieht man nicht einmal in der ersten Bundesliga ... Insgesamt waren von der Thematik beide Teams betroffen, im ersten und dritten Satz Satz traf es vor allem das MSC-Team ...

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Nils Damrath und Marc Piskun machen zu ...

Trainer Martin Schattenberg hatte sich für ein 2-4 System entschieden: wie in Aachen sollten Nils Damrath und Luca Wagner zuspielen, in der Blockmitte Marc Piskun und Tim Ihde, in der Annahme Phillip Holstein und Niklas Mülders, Yannick Kugel wie üblich auf der Liberopositon.

Runde 1: haarscharf vorbei

Schneller Rückstand zum 2-7 und 5-10 – da hatte das MSC-Team schon zwei Technikverweise gebucht. Solingen schnell in der Abwehr, variabel im Zuspiel und im Angriff und der Moerser Block ohne große Chancen. Im 2. Drittel dann eine kleine Annährung: mit einem Drop-Shot verringert Phillip Holstein auf 8-11. Der Moerser Angriff nun stärker: nach 13-17 wieder Holstein, diesmal mit einem „Hammer“ zum 16-18 und Auszeit Solingen. Solingen weiter stark. Lange Rallies folgen, jetzt mehr Konzentration bei der Fehlervermeidung auf Moerser Seite. Bei 17-19 Aufschlagfehler von Solingen, Ausgleich bei 19 durch einen Kill-Block von Marc Piskun. Nach 20-20 Annahmeproblem bei Moers, Trainer Schattenberg reagiert mit Auszeit bei 20-22, Damrath nun erfolgreich, Einstand bei 22 und nun Auszeit von Solingen. Mülders, Wagner und Holstein machen ihre Punkte, aber Solingen immer wieder mit einer Antwort und am Satzende noch einmal zwei Technikfehler (je einer bei Moers und bei Solingen.). Dann aber das MSC-Team zweimal feste in den Solinger Block und Satzende.

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Annahme gedoppelt - von Yannick Kugel und Phillip Holstein ...

Die Umstellung brachte es - zunächst

Trainer Martin Schattenberg stellt um von 2:4 auf 1:5: Jan Schliekmann soll es im Zuspiel richten, Luca Wagner soll auf der Diagonalen Druck machen. Das Rezept wirkt:  bei 6-4 ein Solinger Fehler und ein Piskun/Schliekmann Block zum 8-4. Solingen nun mit Fehler, der MSC gut und variabel unterwegs. Hammer Wagner, Finte Schliekmann, diagonal Holstein und Mülders, alles dabei. Bei 20-12 Führung eine späte Solinger Auszeit. Dann „fällt“ ein Ball auf Solinger Seite zu Boden, ein Mülders-Hinterfeld-Angriff sorgt für Punkt 24 und Punkt 25 durch einen Holstein-Angriff „die Linie runter.“

Runde 3: haarscharf vorbei

Auch im 3. Durchgang zunächst alles wie gehabt: das Spiel läuft bei Moers, Schliekmann wiederum mit Finte und nach 10-6 noch ein Ass von Marc Piskun zum 11-6 ... der MSC auf dem richtigen Weg. Dann aber Schwächen in der Konzentration, unnötige Fehler auf Moerser Seite und: Solingen´s Erfahrung zeigt sich. Bei 14-13 nimmt Martin Schattenberg eine Auszeit. Holstein-Block und noch eine Schliekmann-Finte folgen – wieder eine 3-Punkte-Führung bei 16-13. Bei 18-16 kommt Christian Jung für Tim Ihde, bei 18-19 der erste Rückstand, bei 20-20 nach Solinger Annahmefehler Auszeit von Solingen. Nun alles sehr eng. Wagner macht die Punkte 21, 22 und 23. Nach Aufschlag Marc Piskun bei 24-23 sogar Satzball. Den Aufschlag von Moers kann Solingen kontern, profitiert von einem weiteren Technik-Fehler auf Moerser Seite zum 24-25 und der letzte Angriff von Moers landet im Solinger Block.

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Niklas Mülders über die Diagonale ...

Runde 4: haarscharf vorbei

Ähnliches Geschehen im 4. Satz. Nach 4-4 über weite Strecken ausgeglichen: Moers durchaus druckvoll mit vielen eigenen Punkten, Solingen aber weiter kämpferisch stark, die Abwehr steht und auch das schnelle Zuspiel funktioniert oft ... wenn auch nicht immer. Im Zwanzigerbereich dann das bekannte Drama:  wieder geht es in die „Verlängerung“  ... und wieder wird gut im Angriff aufgelegte Luca Wagner, der den ganzen Satz über zuverlässig punktete, in der Schlussphase im Angriff vernachlässigt. Dazu noch ein Annahmefehler. Solingen macht die Punkte ...

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Hoffentlich ist hinten jemand zuständig, denkt Jan Schliekmann.

Trainer Martin Schattenberg hernach: „Wir hatten es gegen Solingen schon mit einem starken Gegner zu tun – aber nach der Umstellung hatten wir eigentlich die richtige Antwort gefunden und waren auf dem richtigen Weg. Wir haben dann zu früh etwas Konzentration rausgenommen und uns wieder in Schwierigkeiten gebracht.“ Schattenberg weiter: „Im 4. Satz sind wir immer der Musik hinterher gelaufen und immer dann, wenn sich eine Chance bot, näher ran zu kommen, leider wieder ein Aufschlag- oder Angriffs-Fehler zu viel.“ Schattenberg schließlich: „Das taktisch falsche Zuspiel und der direkte Annahmefehler getreu dem Motto "Nimm du ihn, ich hab ihn sicher!"  zum Schluss waren dann leider nicht mehr zu korrigieren!“

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Das MSC Aufgebot: Sebastian Blum, Nils Damrath, Phillip Holstein, Christian Jung, Yannik Kugel, Niklas Mülders, Jan Schliekmann, Luca Wagner, Tim Ihde, Marc Piskun, Trainer: Martin Schattenberg

Das Ergebnis: Moerser SC II vs. Solingen Volleys II 1:3,29-31,25-16,24-26,24-26