Nach mäßigem Saisonstart gelingt im ENNI Sportpark die Befreiung
So ähnlich so hatten sich die gut 400 Zuschauer im ENNI Sportpark den Saisonauftakt daheim gewünscht – den die Mannschaft von Trainer Hendrik Rieskamp dann auch lieferte. Mit 3:0 (26-24,25-23,25-18) gelang ein etwas zu deutlicher Sieg – sehr hart erkämpft und garniert mit einer kleinen Portion Glück.
Trainer Hendrik Rieskamp stellte zum Beginn Andreas Tins auf die Pos. 1, Oliver Staab auf 2, Tom Weber auf die 3 und David Seybering auf die Position 4. Jonas Hoppe startete auf der Position 5 und Lukas Schattenberg auf der 6. André Illmer als Libero gesetzt.
Der Hoppe/Tins-Block hält ...
Enge Auseinandersetzung
Nach 0-1 sorgte ein „Tipp“ von David Seybering für den Ausgleich, ein nicht verwandelter Angriff sowie ein Angriff in den Block führen zum 1-3 Rückstand. Oliver Staab egalisiert bei 4-4 mit einem Hinterfeldangriff. Jonas Hoppe mit zwei druckvollen Aufschlägen (einer überhaupt nicht verwertbar) zum 7-5, das 8-6 wieder von Oliver Staab. Der macht auch die Punkte 8, 9 und 10 – im Prinzip vorbereitet von unangenehmen Aufschlägen von Andreas Tins, die Warnemünde kaum Aufbau- und Angriffsmöglichkeiten bieten. Bei 12-7 Führung Warnemünde mit Auszeit.
David Seybering von weit oben ...
Es sieht gut aus für den MSC, der aber dann im Angriff schwächer wird und seinerseits die aggressiven Warnemünder nicht mit seinem Block beeindrucken kann. Schwacher Angriff zum 15-13, schlechte Annahme zum 15-14 und Auszeit von Trainer Hendrik Rieskamp. Dann eine Mega-Rallye ... an deren Ende Jonas Hoppe kurz entschlossen zum 16-14 „abstaubt“. Die Partie bleibt eng, Fehler auf beiden Seiten, Auszeit von Moers nach Aufschlagfehler zum 18-19. Der MSC bekommt den Ball nicht „tot“ – bei 18-21 wird die Lage bedrohlich. Nenad Nikolic kommt ins Spiel. Moers läuft mit 20-22 und 21-13 weiter hinterher. Dann gelingt Chris Carter ein echtes Ass zum 22-23 und ein Warnemünder Fehler bringt den Einstand. Auszeit Warnemünde und ein Tins-Block beendet den Satz.
Am Satzende noch einmal etwas Glück ...
Auch der 2. Durchgang über weite Strecken eng. Weiterhin Fehler auf beiden Seiten ... hauchdünner Vorteil nach dem ersten Drittel mit einem harten Aufschlag von Lukas Schattenberg zum 7-7 und einem Tins Block in der Mitte. Der Moerser Angriff weiterhin nicht so durchschlagskräftig wie gewünscht, längere Rallies kann der MSC nicht beenden - diese gehen öfter an Warnemünde. Kein Angriff bei 8-9, fest in den Block zum 9-11, dann wird bei 11-12 ein Warnemünder Angriff von Andreas Tins abgefangen. Eine lange Rallye gibt Moers mit 12-13 ab – dann aber ein Aufschlaghammer von Nenad Nikolic zum 14-13. Dünne Führung noch bei 16-15 – bei 17-19 eine Auszeit von Trainer Rieskamp: der Angriff lahmt. Wiederum extrem enge Schlussphase ab 20-20. Zwei Aufschlagfehler von Warnemünde helfen, auch eine harte Schiri-Entscheidung gegen Warnemünde (eine tiefe Abwehr mit der offenen Hand mit „Geräusch“ aber mit sehr kurzer Berührung gespielt): 24-23. Chris Carter macht den Sack zu.
Reichlich Platz für Oliver Staab
Blitzstart
Im 3. Satz gelingt dem MSC dann mit 5-1 ein Blitzstart: Nenad Nikolic leitet ein hohe Moerser Annahme direkt steil nach unten in die Warnemünder Angriffszone, ein Nikolic/Seybering Block folgt, ebenso wie Aufschlagfehler von Warnemünde. Die Gäste ins Aus, Chris Carter mit einem weiteren Ass und 8-2 nach dem ersten Drittel. Moers verwaltet nun den 5-Punkte-Abstand. Bei 13-8 kommt Oskar Klingner für David Seybering (leichte Beschwerden) und verwandelt sogleich eine schwache Moerser Annahme, die Nikolic soeben noch „hochtippen“ kann. 14-8 Führung. Oliver Staab macht das 15-10, der Moerser Block hält zum 16-11 und bei 20-15 Auszeit von Warnemünde. Dann Schwächen im Moerser Angriff , Warnemünde kann kontern – bei 20-18 nimmt Trainer Hendrik Rieskamp noch eine Auszeit. Dann macht Chris Carter Punkt 21, ein Warnemünder Angriff ins Aus sorgt für das 22-18. Jonas Hoppe kommt zurück, ein scharf diagonal geschlagener Ball von Warnemünde ist nach Meinung des Schiedsrichters im Aus – auch wenn Warnemünde da anderer Meinung ist. Hoppe blockt zum 23-18 und dann bleibt es nach einem erfolgreichen Angriff von Oliver Staab bei 18 Punkten für Warnemünde ..
Nenad Nikolic greift nach ...
Fazit: Nicht nur das 3:0 zählt – vor allem der Auftritt der „Adler“ vor dem heimischen Publikum überzeugte. Nicht alles funktionierte – aber der Einsatz stimmte, der Wille war deutlich zu spüren – das hatte man vor der Saison und beim ersten Spiel in Bocholt zuletzt vermisst. Das 3:0 ist überdeutlich – immerhin wurden die ersten beiden Sätze am Ende ganz knapp und auch mit einer Portion Glück gewonnen. Das „Glück der Tüchtigen“ – die aber beileibe nicht perfekt spielten. Unebenheiten im Block waren deutlich zu sehen, der Angriff zu oft nicht hart genug – oder falsch platziert. Dafür der Aufschlag ordentlich und ... das Team gab nicht auf und das Publikum half (erstmals mit Klatschpappen) akustisch. Die Einwechslungen von Trainer Rieskamp erwiesen sich als gut: Chris Carter sofort im Spiel, ebenso wie Nenad Nikolic.
Da passten weitere Höhepunkte: Georg Grozer jr. verfolgte das Spiel aufmerksam von der Tribüne, ebenso wie Bürgermeister Christoph Fleischhauer und die Trainerin der Frauen Fußballnationalmannschaft, Fr. Martina Voss-Tecklenburg ... die auch nach dem Spiel die MVP Ehrung vornahm.
MVP Ehrung mit Fr. Martina Voss-Tecklenburg
Stimmen:
Trainer Hendrik Rieskamp: „Ich glaube wir haben heute ganz gut mit dem Aufschlag gearbeitet, konnten damit Rückstände aufholen. Man muss zugeben – die engen Sätze hätten auch anders laufen können, ein bisschen Glück hat geholfen. Die Wechsel haben heute funktioniert. Bei den Rückständen – vor allem im ersten Satz – schlichen sich Unsicherheiten ein. Wir waren gegen Bocholt nicht besonders schlecht – heute auch nicht mega gut. Wir haben noch zu arbeiten.“
Trainer Jozef Janosik, Warnemünde: „Heute haben Kleinigkeiten entschieden. Beim Volleyball geht es oft um Kleinigkeiten – vor allem am Satzende. Da haben wir den einen oder anderen Individuellen Fehler zu viel gehabt. Mein Kompliment an Moers: sie haben verdient gewonnen, eine schöne Atmosphäre hier. Für unser jungen Spieler eine gute Schulstunde.“
Lukas Schattenberg: „Wir haben deutlich besser als zuletzt gespielt, waren konsequenter in unseren Aktionen. Ich meine unsere Block/Abwehr war ganz gut heute, einer hat für den anderen gespielt und wir haben wirklich gekämpft. Wir mussten ja, denn Warnemünde hat über weite Strecken gut abgewehrt und angegriffen.“
Oliver Staab: „Wir waren in den Schlussphasen, wacher, mehr bereit als zuletzt. Man muss bedenken, dass wir in den Phasen wo wir unsicher waren den 3. Satz in Bocholt im Kopf hatten. Auch unser 3. Satz heute mit dem guten Endergebnis war absolut nicht leicht. Unsere Aufschläge kamen, dann haben wir sicher im 3. Satz etwas aus den ersten beiden Sätzen mitgenommen. Wir waren gewarnt, wollten das nicht mehr aus der Hand geben.“
Efrain Förster, Warnemünde: „ Es war schwer nach den ersten beiden Sätzen herauszukommen und das Spiel evtl. zu drehen. Nach meinem Gefühl hätten die beiden ersten Sätze auch anders enden können. Wenn wir den ersten Satz für uns entschieden hätten – wer weiß. Am Ende haben nur Kleinigkeiten entschieden. Die Moerser haben sich ihre Portion Glück hart erarbeitet.“
Das MSC Aufgebot: Chris Carter, Jonas Hoppe, André Illmer, Oskar Klingner, Markus Köppke, Niklas Mülders, Nenad Nikolic, Lukas Schattenberg, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co- Trainer/Scout: Sven Simon
Das Ergebnis: Moerser SC vs. SV Warnemünde 3:0,26-24,25-23,25-18 in 34,27,27 Minuten (1h 28 min) vor 450 Zuschauern. MVP Silber Warnemünde: Lucas Kowalkowski, MVP Gold Moers: Nenad Nikolic
Weitere Eindrücke vom Spiel in der Photogalerie