Kleines MSC-Aufgebot kann sich in Aachen behaupten

Nach dem Aufstieg aus der Verbandsliga in die Oberliga war man sich bei der Herren II durchaus der Tatsache bewusst, dass das „Volleyball-Leben“ nun deutlich schwerer werden würde. Dass man aber gleich am ersten Spieltag fünf Ausfälle kompensieren musste, war dann doch ziemlich happig ...

Nur acht Akteure hatte Trainer Martin Schattenberg im Aufgebot gegen die Post Telekom SV Aachen III: Gordon Schiefer (immerhin als Co-Trainer dabei), Jan Schliekmann Veit Bils, Sebastian Blum und Nick Wolschendorf fehlten aus unterschiedlichen Gründen. Moritz Liebisch, in der letzten Saison wichtiger „Punktemacher“, hatte sich für die kommende Saison zur U20 nach Paderborn abgesetzt.

Sichere Annahme von Phillip Holstein ...

Umgestellt

In Anbetracht der Personalsituation hatte sich Trainer Martin Schattenberg zu einem 2:4 System entschieden - mit Nils Damrath und Luca Wagner auf den Zuspielpositionen. Der erste Satz läuft gut, Wagner und Damrath können auch (sind eigentlich Angreifer!) angreifen, Block und Abwehr funktionieren.

Blockversuch von Luca Wagner und Christian Jung

Im 2. Durchgang jedoch Schwierigkeiten. Aachen mit weniger Fehlern, beim MSC-Team zu viele „unforced errors“, zudem „leichte“ Fehler durch die gelegentlich fehlende Absprache  vor allem mit den zwei neuen Mittelblockern (Marc Piskun und Tim Ihde). „Manchmal auch einfach überhastet und mit fehlender Konzentration,“ so Trainer Schattenberg später. Auch im 3. Satz ändert sich nicht viel: zu viele Angriffe ins Aus oder in den Block. Kleine technische Mängel machen sich bemerkbar. Dabei kein Vorwurf von Trainer Schattenberg an die beiden „Zuspieler“ Nils Damrath und Luca Wagner, die sich als Allrounder/Angreifer der Mannschaft in einer neuen Rolle zur Verfügung gestellt haben. Im Bereich Aufschlag die Fehlerquote etwas zu hoch.

Nochmal umgestellt

Im 4. Satz entscheidet sich Trainer Martin Schattenberg für eine Umstellung auf 1:5. Nils Damrath jetzt allein zuständig für das Zuspiel. Luca Wagner rückt auf die Diagonale und in der Mitte wird getauscht. „Das zeigte Wirkung,“ so Martin Schattenberg später, der auch bessere Aufschläge (Ihde, Mülders, Holstein) registriert. Auch Block und Feldabwehr wieder besser – das MSC-Team kann einen Tiebreak erzwingen.

Zuspiel in der vorvorigen Saison schon mal geübt: Allrounder Luca Wagner

Der ist nichts - in Anbetracht der Gesamtsituation - für schwache Nerven. Das Team erspielt eine scheinbar beruhigende 11-8 Führung (Tiebreak), kommt aber durch eigene Fehler (Zuspiel und Angriff) wieder ins Schleudern. Auch die Annahme hat an Sicherheit verloren.  Aus der Drei-Punkte-Führung wird ein Zwei-Punkte-Rückstand bei 12-14. Doch das MSC-Team behält die Nerven. Niklas Mülders leitet den Schlussspurt mit einem Sideout und einem druckvollen Aufschlag ein ... und dann kann aus einer guten Abwehr noch einmal gepunktet werden. Großer Jubel nach mehr als zwei Stunden Spielzeit ...

Gut eingestellt, Lob verdient

Hervorzuheben nach Trainer Schattenberg  das Debüt von Tim Ihde (Neuzugang vom Landesliga-Absteiger TV Budberg) in der Oberliga: starke Angriffe über die Mitte, aufmerksam in der Feldabwehr und druckvolle Aufschläge. Auch Philipp Holstein verdiente sich ein Sonderlob mit einer sehr sicheren Annahme und mit vielen guten Lösungen im Außenangriff.  Niklas Mülders wuchtig im Angriff mit wichtigen Punkten – aber einige Male auch heftig in den gegnerischen Block. „Das hat Niklas nicht nötig,“ so Trainer Schattenberg trocken. 

Niklas Mülders: vorbei ist besser als rein (in den Block).

In jedem Falle eine große Erleichterung bei Trainer Martin Schattenberg, der nun inständig auf einen größeren Kader hofft, wenn er am kommenden Wochenende gegen (Sporthalle Adolfinum, Sonntag, 11.00 Uhr) die Solingen Volleys II (1. Spiel vs. Fortuna Bonn verloren) antreten muss. Trainer Martin Schattenberg: „Wir haben mit unserem Mini-Kader gerade noch die Kurve gekriegt. Diesen Stress muss ich nicht an jedem Wochenende haben.“

Das MSC Aufgebot in Aachen: Nils Damrath, Luca Wagner (Z), Marc Piskun, Christian Jung, Tim Ihde (MB), Phillip Holstein, Niklas Mülders (AA), Yannik Kugel (L), Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Gordon Schiefer

Das Ergebnis: PTSV Aachen III vs. Moerser SC II, 2:3,20-25,25-22-19,21-25,14-16