Da war vielleicht doch mehr drin ...!?
Gleich mit vier Akteuren, die schon in der 1. Mannschaft trainieren, machte sich die MSC-Karawane am Wochenende nach Solingen auf, um dort im Finalturnier um die NRW-Meisterschaft mitzumischen. In einem sehr starken Teilnehmerfeld (Topp Vier!) musste sich das MSC-Aufgebot am Ende mit Platz sieben zufrieden geben.
Allerdings musste Trainer Eung-Zoll Chung – assistiert von MSC Trainer Hendrik Rieskamp – auf den lange verletzten Clemens Spoo verzichten. Moritz Liebisch - nur bedingt einsatzbereit – musste auf die Liberoposition (am Samstag), Nils Damrath hatte sich erkrankt (für Samstag) abgemeldet. Damit fehlten einige Optionen ...
Moritz Liebisch als Libero ...
Leichter Auftakt – mit Dämpfer
Leichter Turnierauftakt für das MSC-Team (meistens mit Lukas Salimi, Nick Wolschendorf, Niklas Mülders, Veit Bils, Henrik Dawel, Sebastian Bathen und Moritz Liebisch auf dem Spielfeld) gegen die Vertretung der DJK Rheinkraft Neuss. Ein sicherer Sieg, der schon den Einzug ins Viertelfinale bedeutete ... und vielleicht ein wenig Spannung aus dem schwereren Spiel gegen den TSC M-Gievenbeck nahm. Gievenbeck stark – aber auch mit Schwächen. Beobachter Hasan Salimi, der die Münsteraner Szene „aus dem ff“ kennt, nach dem Spiel: „Warum haben unsere Jungs keinen Druck auf die Münsteraner Nr. 1 gemacht – jeder kennt seine Schwächen?!“ Nach dem verlorenen ersten Satz das MSC-Team im 2. Satz immerhin ganz nahe am Tiebreaker – dann aber doch gescheitert.
Damit wurde die MSC Vertretung für das Viertelfinale einem Erstplatzierten zugelost: ausgerechnet dem Team vom FC Junkersdorf (später Vizemeister) mit einem kleinen déjà vu: wiederum – wie schon beim U18 Finale – MSC-Akteur Thiemo Schnorr bei Köln auf der Trainerbank.
Drama gegen Köln
Starkes, fast dramatisches Kontrastprogramm für die Auswahl von Trainer Eung-Zoll Chung. Der erste Satz unerwartet leicht und unerwartet deutlich im Ergebnis: mit 25-11 fertigen die „Jungadler“ die Kölner Vertretung ab ... und hätten eigentlich gewarnt sein müssen. Gegen den Gruppenersten, bei dem stellenweise nicht viel zusammenlief, würde es sicher im 2. Durchgang nicht ebenso glatt laufen.
Salimi/Dawel-Block wirkt ...
Im 2. Satz dann von Beginn an eine ausgeglichene Partie. Über 5-5, 9-9 und 13-13 eine verbissene Auseinandersetzung auf hohem Niveau. Köln mit immens viel Druck, Moers vornehmlich über Niklas Mülders erfolgreich – die Moerser Mitte wenig im Einsatz, da die Annahme diese Option nicht oft genug ermöglichte. Die Moerser Mitte auch im Block mit Schwächen: Köln spielt schnell und reduziert Zugriffsmöglichkeiten. Dennoch weiterhin kleine Führungen für das MSC-Team: Köln hilft mit einem Aufschlagfehler zum 14-13, ein Netzfehler folgt und 15-13. Köln kontert, kann mit einem „Monsterblock“ egalisieren und bringt auch den nächsten Angriff (nach schwachem Moerser Angriff) durch. Auszeit von Trainer Chung bei 15-16. Moers kann noch bei 18 egalisieren, dann hämmert der Moerser Außenangriff zweimal hintereinander in den Block – ein dritter Angriff ist zu harmlos und der Kölner Konter sitzt! Noch eine Auszeit von Trainer Chung – aber Köln wehrt erfolgreich ab. In der Schlussphase Jan Schliekmann für Lukas Salimi – zwei von Köln gelegte Bälle werden nicht abgewehrt ... und damit 1:1 und die Partie völlig offen.
Köln allerdings psychologisch im Vorteil nach dieser furiosen Aufholjagd. Das Team leidenschaftlich, mit starker Unterstützung von der „Bank“. Köln schnell über 1-3 zur 3-5 Führung – dann aber egalisiert mit einem Aufschlag-Hammer von Niklas Mülders. Nick Wolschendorf sorgt für eine 6-5 Mini-Führung, Bils erweitert auf 7-5 – und Trainer Thiemo Schnorr antwortet mit einer Auszeit. Einstand bei acht – und dann ist es wieder der Moerser Außenangriff, der zweimal den Kölner Block trifft. 8-11 Rückstand und Auszeit von Moers. Bei 8-12 kommt erneut Jan Schliekmann für Lukas Salimi, ein schöner Hinterfeldangriff von Niklas Mülders bringt das 9-12. Köln entfesselt, macht Punkt 13, die Moerser Annahme liefert Punkt 14 ... und damit das Spiel kurz vor dem Ende.
Lukas Salimi in Aktion ...
Die Enttäuschung natürlich groß. Erneut das Gefühl – wie schon gegen Münster – nicht alle Chancen genutzt und somit den Einzug ins Halbfinale verpasst zu haben. Eher nachvollziehbar, dass dann bei den Platzierungsspielen der Tiebreak gegen Menden-Much (Enttäuschung) ganz knapp verloren wurde. Gegen den Meckenheimer SV dann doch noch ein kleiner Kraftakt, der den Platz sieben sichert.
Trainer Eung-Zoll Chung: „Wir haben Köln im ersten Satz geschockt, bei uns lief alles, die hatten Probleme – obwohl sie einen guten Ball spielen. Unser Aufschlag kam, die Stimmung war ok. Wir waren danach aber nicht bissig genug und konnten uns nicht durchsetzen.“
Hendrik Rieskamp wird deutlich
MSC Trainer Hendrik Rieskamp zeigte sich etwas angefressen: „Zu einem solchen Turnier kann man nicht mit dem Motto fahren „Etwas Spaß“ haben. Da erwarte ich nach einem leichten Sieg wie gegen die DJK ein ganz anderes Auftreten – der Focus muss eindeutig auf den Sport gerichtet sein, nicht auf Spaß. Der kommt automatisch, wenn man gewinnt.“
Hendrik Rieskamp deutlich: „Wir fahren, egal welche Spieler nicht dabei waren, mit einer ordentlichen Mannschaft, in der viele Spieler auch im Erwachsenenbereich schon Ansprüche angemeldet haben, zum Finale nach Solingen. Da dürfen wir dann nicht mit einem 7. Platz zufrieden sein. Aus meiner Sicht waren wir den Mannschaften, die vor uns gelandet sind taktisch ... und allen anderen Mannschaften kämpferisch deutlich unterlegen. Auch bin ich mit dem kompletten Auftritt auf und neben dem Feld in keinster Weise zu frieden.“
Niemand so recht zufrieden ...
Rieskamp weiter: „Wir müssen jetzt intern sehr schnell die ganze Jugendsaison genau analysieren und dann schnell sehen, daß wir uns in einigen Bereichen verbessern, um die Spieler auf ein höheres Niveau (Ausbildung für die Zweite Liga) zu bringen und auch in den kommenden Jahren wieder bessere Platzierungen bei den Meisterschaften zu erreichen."
Das MSC Aufgebot in Solingen: Veit Bils, Sebastian Bathen, Henrik Dawel, Moritz Liebisch, Niklas Mülders, Lukas Salimi, Jan Schliekmann, Nick Wolschendorf, Trainer: Eung-Zoll Chung, Co-Trainer: Hendrik Rieskamp
Die Ergebnisse:
Moerser SC vs. DJK Rheinkraft Neuss 2:0,25-19-17
Moerser SC vs. TSC MS-Gievenbeck 0:2,20-25,24-26
Viertelfinale:
Moerser SC vs. FC Köln-Junkersdorf 1:2,25-11,20-25,10-15
Platzierungsspiele:
Moerser SC vs. VC Menden Much 1:2,25-22,17-25,15-17
Moerser SC vs. Meckenheimer SV 2:0,25-20-20
Endstand: 1. TuB Bocholt, 2. FC Junkersdorf (Köln), 3. VV Human Essen, 4. TSC MS-Gievenbeck, 5. VC Menden-Much, 6. VoR Paderborn, 7. Moerser SC, 8. Meckenheimer SV, 9. Solingen Volleys, 10. DJK Rheinkraft Neuss, 11. PTSV Aachen, 12. TB Höntrop