VC Bitterfeld-Wolfen am Ende etwas unglücklich ...
In einer kampfbetonten Partie sichern sich die „Adler“ einen wertvollen Drei-Punkte-Sieg und erfüllen Teil 1 ihrer Planung für den Rest der Saison: nach Möglichkeit dreimal gewinnen und am Saisonende im oberen Drittel landen. Nach einer harten Auseinandersetzung mussten die mit zwei Kleinbussen angereisten Gäste die beschwerliche Heimreise mit leeren Händen antreten ...
Das Trainerteam Hendrik Rieskamp/Martin Schattenberg konnte seit längerer Zeit wieder einmal komplett antreten und sogar einige Youngster („frisch“ aufgestiegen in die Oberliga) mit ins Aufgebot nehmen. Somit jede Menge Optionen für das erwartet schwere Spiel.
Gut und richtig: Augen auf beim Blocken ...
Die Startsechs in bekannter Formation: Jonas Hoppe (Z), Oliver Staab (D), Lukas Schattenberg/Tom Weber (AA), Oskar Klinger/David Seybering (MB), Christian Gosmann (L).
Der Start allerdings sehr durchwachsen. Nach 1-3 Rückstand zunächst Ausgleich, dann aber 3-6 zurück: Harmloser Angriff, einmal ins Aus, einmal feste in den Block – und Trainer Rieskamp reagiert mit einer Auszeit. Das MSC-Team weiter „verhalten“, Aufschlagfehler, nochmal ins Aus und die 2. Auszeit bei 8-12. Jetzt wurde Hendrik Rieskamp wirklich laut – die Forderung nach „mehr Einsatz“ war bis in die oberen Ränge zu hören. Die Predigt hilft jedoch nicht unmittelbar: gleich nach der Auszeit ein Aufschlagfehler und 8-13. Dann helfen die Gäste ein wenig: Netzfehler, Angriff ins Aus ... und Tom Weber „legt“ zum 13-15. Dann aber wieder eine Doublette: Aufschlag kaputt und „Hammer“ in den Block und 13-17. Thiemo Schnorr kommt ins Zuspiel. Nach 14-20 die Hoffnung auf ein positives Ende nicht besonders groß – aber Seybering, Staab und ein erfolgreicher Seybering/Schattenberg-Bock helfen zum 18-21. Schattenberg verkürzt auf 19-21 .. am Satzende aber zwei MSC-Fehler und ... der Satz ist weg.
Das ist die Höhe! David Seybering in Aktion ...
Rieskamp´s Predigt wirkte doch
Im 2. Durchgang zunächst wieder 1-3 Rückstand, Ausgleich bei vier und nach einem Seybering-Aufschlag die erste Führung überhaupt. Bis 7-7 eng, dann eine schöne Floater-Serie von Oskar Klingner zum 10-7. Das Team hält den 3-Punkte Abstand, kann mit einem Schattenberg-Angriff sogar auf 15-10 erweitern. Dann greift Travis Hudson einen Schattenberg-Lob ab und nur noch 15-13. Auszeit Moers. Bis 18-18 alles eng beisammen- dann segelt ein Moerser Angriff ins Aus: 18-19. Jonas Hoppe kommt zurück. Ein krasser Annahmefehler zum 18-20 folgt - Trainer Rieskamp erneut deutlich ungehalten. Bei 20-22 kommt Andreas Tins für Oliver Staab ... und sorgt mit unangenehmen Aufschlägen für den Ausgleich. Weber sorgt für den Mini-Vorsprung, ein Netzfehler der Gäste für das Break zur rechten Zeit – Auszeit von Bitterfeld bei 24-22 ... zu spät.
Konzentration vor dem Aufschlag - hier Andreas Tins
It´s Weber time!
Starker Auftritt des MSC-Teams im 3. Satz – mit einem glänzend aufgelegten Tom Weber, der zweimal in den Doppelblock „knallt“ – aber mit den „richtigen“ Abprallern punktet, mit zwei Aufschlägen nachlegt, Bitterfeld bei 7-2 zur Auszeit zwingt und dann gleich noch einen Aufschlag nachliefert: 8-2 für den MSC. Nach 10-4 Führung einige Nachlässigkeiten, bei 10-6 Auszeit von Trainer Rieskamp. Zwei Moerser Fehler folgen, Bitterfeld-Zuspieler Travis Hudson mit dem ersten „dunking“ zum 10-9. Bei 11-10 liefert Oskar Klingner eine schöne – diagonal geschlagene – Float-Aufschlagserie, welche die Gäste nicht unter Kontrolle bekommen: 15-10 Vorsprung wie im 2. Satz und der MSC nun mit Oberwasser. Bei den kurz hinter den Block gelegten Bällen bei Bitterfeld mehrfach keine Klarheit über die Zuständigkeiten: Blockhinterspieler oder der freie Netzspieler? Der Bann scheint gebrochen. Bitterfeld schwächelt, Hoppe mit erfolgreichem Einerblock, Bitterfeld mit weiteren Fehlern, Seybering blockt zum 19-11, Staab macht das 20-12, Seybering erneut mit Wirkung und 22-13. Noch einige Unachtsamkeiten zum 22-15 – Trainer Rieskamp unterbricht nach Annahmepanne mit Auszeit bei 22-16. Danach der MSC aber souverän weiter zum Erfolg ... und beim letzten Ball scheint Jonas Hoppe eingreifen zu wollen, lässt den Ball aber passieren. Bitterfeld perplex, Ball auf dem Boden, Satzende.
Der Ball fällt auf der richtigen Seite ... denkt Jonas Hoppe
Würg!
Der 4. Durchgang dann eher eher Bionade statt Sekt in Bezug auf´s Niveau – aber ein Genuss für den, der Spannung mag. Von 2-2 bis 22-22 alles total eng beisammen – meistens ein Punkt Vorsprung oder ein Punkt zurück. Im 2. Drittel mal ein Mini-Break für Moers bei 15-13, im letzten Drittel ein solches für die Gäste bei 17-19. Zwischendurch der MSC unzufrieden mit der Schiedsrichterleistung, Mannschaftsführer Lukas Schattenberg öfter mal zur Vorsprache beim 1. Schiedsrichter ... und holt sich bei 20-19 nach ein wenig Empörungstheater eine gelbe Karte. Danach wieder Ruhe – Schattenberg punktet zum 23-22. Auszeit Bitterfeld. Dann bescheren die Gäste mit einem Aufschlagfehler dem Gastgeber den ersten Spielball bei 24-23 – der kann aber nicht genutzt werden. Staab sorgt für das 25-24, Andreas Tins kommt für Oskar Klingner zum Aufschlag, noch einmal Auszeit von Bitterfeld – und danach tritt ein Bitterfelder Spieler bei einem Hinterfeldangriff über ... Case closed.
Oskar Klingner und Tom Weber machen es gemeinsam ...
Fazit: Eine Partie auf einem insgesamt mäßigen Niveau ... wobei es der Mannschaft von Trainer Rieskamp gelang, die im ersten Satz dominierenden Gäste niederzukämpfen. Bitterfeld-Wolfen nach dem starken Auftritt im ersten Satz im 2. Durchgang eher harmlos ... und mit einer Spur von Leichtfertigkeit: man dachte wohl, es würde einfach so weiterlaufen. Der MSC dann aber besser in der Annahme, vor allem auch stärker im Aufschlag und mit dem Glück des Tüchtigen zum knappen Satzgewinn und Ausgleich. „Wenn wir den nicht gepackt hätten, hätte es böse enden können,“ meinte Trainer Martin Schattenberg hernach. Die Gäste fanden nach dem Satzverlust nicht mehr ins Spiel, Moers ackerte und kämpfte und hatte am Ende – durchaus auch mit etwas Glück – ganz knapp die Nase vorn. In Essen führten drei ganz knapp verlorene Sätze zur Niederlage, im Sportpark wurde mit zwei ganz knapp gewonnenen Sätzen gesiegt. Mit dem Sieg hat der erträumte Positionswechsel in der Liga schon stattgefunden: der MSC jetzt auf Platz fünf, Bitterfeld-Wolfen auf Platz sieben gefallen.
Stimmen
MSC Trainer Hendrik Rieskamp: „Das war von uns keine überragende Partie – aber wir haben im kämpferischen Bereich viel gegeben und sind als Mannschaft aufgetreten. Das war so ein wenig Wiedergutmachung für das Spiel in Essen – das werden unsere Fans, die beide Spiele gesehen haben, sicher registriert haben. Mit dem Aufschlag war ich nicht durchgängig zufrieden, insgesamt zu weich. Wir hatten uns gut auf den Zuspieler eingestellt. Im Angriff waren wir ein wenig cleverer – ich denke, wir sind für die Zielgerade gerüstet.“
Trainer Martin Schattenberg: „Spielentscheidend war die kleine Aufschlagserie von Andreas Tins – hat immens geholfen. Im 2. Satz wurde Bitterfeld im Bereich Aufschlag/Annahme etwas schwächer, wir waren dann im Block besser eingestellt und konnten auch über die Mitte mehr machen. Am Ende gab´s auch ein kleines bisschen Glück. Entscheidend war: alle wollten heute!“
Trainer Michael Eisel, Bitterfeld-Wolfen: „Wir haben im ersten Satz im Bereich Aufschlag/Annahme besser agiert als Moers, die hatten da deutliche Probleme. Dann wurden die Moerser aber im 2. Satz genau bei diesem Komplex stärker, sie waren auch in der Feldabwehr das notwendige Quäntchen stärker, haben ihren Block besser gesichert. Das hat den Ausschlag gegeben.“
Das MSC Aufgebot: Veit Bils, Christian Gosmann, Jonas Hoppe, Oskar Klinger, Moritz Liebisch, David Seybering, Lukas Schattenberg, Thiemo Schnorr, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Daniel Wernitz, Niklas Mülders, Nick Wolschendorf, Trainer: Hendrik Rieskamp, Martin Schattenberg
Das Ergebnis: Moerser SC vs. VC Bitterfeld-Wolfen 3:1,22-25,25-23-19,26-24 in 24,27,24 und 28 Minuten (103 Min) vor 316 Zuschauern, MVP Gold Oliver Staab, MVP Silber Travis Hudson
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