Mit dem CV Mitteldeutschland kommt die nächste große Hürde
Der Jahresanfang hat es für die Bundesligavolleyballer des Moerser SC in sich: nach dem Tabellenzweiten SV Lindow-Gransee (glatte 0:3 Niederlage für die „Adler“) kommt nun die Nr.1 der Bundesliga Nord in den ENNI Sportpark. Da müssen sich die Spieler vom Trainerteam Rieskamp/Schattenberg warm anziehen – nicht nur wegen der knackigen Außentemperaturen ...
Die Gäste aus dem Großraum Leipzig sind ist seit geraumer Zeit das Maß aller Dinge in der 2. Bundesliga Nord: schon zweimal am Saisonende Tabellenführer ... und damit die Berechtigung direkt in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Aber die Mitteldeutschen verweigerten - aus finanziellen Gründen. Auch am Ende der aktuellen Saison ist ein Aufstieg wohl nicht eingeplant.
Gegner schon lange topp – aber Aufstieg verweigert
Die Verweigerung ist übrigens in der 2. Liga Nord (Frauen und Männer!) keine Seltenheit: der Schritt ins Oberhaus ist mit erheblichen Mehrbelastungen verbunden. So ist auch für Ex-Adler Chang Cheng Liu, derzeit mit Skurios Borken unangefochtener Tabellenführer in der 2. Bundesliga Nord (Frauen) nicht sicher, ob das Borkener Managment im Falle eines Falles den Schritt nach oben machen wird.
Irgendwie kam der Ball vorbei ... oder durch.
Die mitteldeutschen Volleyballer – aus Bad Dürrenberg in der Chemieregion Leuna – vertreten einen wohl geführten Club, der seit Jahren mit Augenmaß agiert. Einwandfreie sportliche Auftritte, gute Organisation ... und bei den Spielen in der Jahrhunderthalle stets gastfreundlich (freies Abendessen für die Gäste nach dem Spiel). Allerdings verzeichnen die Mitteldeutschen auch eine Abnahme beim Publikumsinteresse.
Ob dies daran liegt, dass der sportliche Erfolg der Mannschaft nicht belohnt wird und man nicht aufsteigen darf oder daran, dass man sich mit der Mannschaft nicht identifizieren kann, sei dahingestellt. Die Mitteldeutschen treten mit einer kleinen „Weltauswahl“ an: im Zehnerkader befinden sich zwei Spieler aus Griechenland, ein Slowake, ein Pole, ein Spieler aus Kanada, ein Brasilianer und ein deutsches Trio. Der Trainer kommt aus Rumänien.
Alle Augen auf die Annahme ...
„Adler“ erheblich unter Druck
Fest steht: nach der überraschend deutlichen Niederlage gegen den SV Lindow-Gransee stehen die „Adler“ am Sonntag gegen einen sehr starken Gegner ohne Zweifel unter erheblichem Druck. In der Hinrunde gab es eine knappe 1:3 Niederlage für Moers, in der letzten Saison setzte es zwei Niederlagen.
Allerdings sind die Mitteldeutschen nicht unschlagbar. Vor zwei Wochen holte man sich in Lindow eine 1:3 Niederlage, davor reichte es in Braunschweig (zur Zeit Abstiegsplatz!) „nur“ zu einem 15-11 Tiebreaksieg und auch in Essen gab es für die Chemie Volleys „nur“ einen mageren 3:2 Sieg mit einem 15-11 im Tiebreaker.
Für die „Adler“ ist die Partie von immenser Bedeutung. Man befindet sich derzeit nur auf Platz sieben der Tabelle – allerdings muss noch die Partie gegen Delbrück (Tabellenletzter) nachgeholt werden. Dennoch muß man dringend etwas im Bereich Punkte machen – wenn man weiter oben mitspielen will. In der Woche nach dem Spiel gegen Mitteldeutschland wartet immerhin der starke West-Rivale TuB Bocholt, derzeitig auf Platz drei!
Trainer Hendrik Rieskamp würde sicher gerne - mit Daniel Wernitz - eine positive Bilanz betrachten wollen ...
Sollte Trainer Rieskamp erneut auf Daniel Wernitz (letzte Woche gegen Lindow mit Schulterproblemen außer Gefecht gesetzt) verzichten müssen, wird die Mannschaft wieder mit Tom Weber in der Startsechs auflaufen. Ob David Seybering erneut auf der Diagonalen agieren wird, steht noch nicht fest. Trainer Martin Schattenberg, der in der letzten Woche wegen einer schulischen Verpflichtung (Ski-Lehrgang mit der Schule) fehlte, wird wieder an Bord an.
MSC Trainer Hendrik Rieskamp macht Mut. Spiele gegen starke Gegner haben nach Rieskamp einen „besonderen Reiz“. Rieskamp: „Heute kann jeder Einzelne zeigen was er drauf hat und was er für die Mannschaft tun kann. Wir haben ordentlich trainiert, jetzt wollen wir versuchen das umzusetzen.“ Rieskamp zum vermutlichen Ausfall auf Daniel Wernitz: „Du kannst nicht davon ausgehen, dass du eine Saison ohne Störungen wie Verletzungen etc. durchspielen kannst. Wir sind und bleiben eine Mannschaft und müssen Ausfälle kompensieren.“