Gegen den SV Warnemünde sah es richtig gut aus, bis ...
In einem packenden Fünfsatzspiel können die „Adler“ einen 2:1 Satzvorsprung gegen den SV Warnemünde nicht zu einem Sieg nutzen und müssen sich mit einem „mageren“ Punkt zufrieden geben. Eine kurze Schwächephase im 4. Durchgang brachte die Wende für Warnemünde ...
MSC Trainer Hendrik Rieskamp schickte zum Start folgendes Sextett auf´s Spielfeld: Jonas Hoppe (Z), Oliver Staab (D), Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz (AA), Oskar Klingner/David Seybering (MB), Christian Gosmann (L).
Über 300 Zuschauer sahen einen vielversprechenden ersten Durchgang mit ganz engen Satzständen – nur einmal gab es im Satzverlauf mehr als zwei Punkte Unterschied. Früh zeigte sich: wer einen Angriff nicht nutzt, bekommt es mit einem harten Konter zu tun. Im ersten Drittel total ausgeglichen – 7-8 Mini-Vorteil für Warnemünde. Bei 8-10 Rückstand punktet Wernitz zweimal, Einstand. In der Satzmitte kleines Seybering-Festival mit zwei starken Angriffen und einem Ass. Klingner legt nach zum 15-13. Schattenberg passt auf und staubt zum 16-13 ab. Dann aber wieder eng, Coach Rieskamp bittet um Auszeit bei 18-18. Drei Aufschlagfehler hintereinander folgen: zweimal Warnemünde, einmal Moers. Dann kommt der Sideout bei beiden Teams – 25-25. Eine lange Rallye schließt Piotre Adamowicz erfolgreich ab, ein etwas unübersichtlicher, umstrittener „Fummelball“ beendet den Satz für die Gäste.
Der Moerser Block - hier Staab/Klingner - hält ...
Nach Satzverlust zeigen „Adler“ Charakter
Das MSC-Team etwas verärgert, aber nicht entmutigt. Ein schöner Block nach 2-2 führt zum 3-2, ein Warnemünder Technik-Fehler sowie zwei Angriffe der Gäste ins Aus sorgen für das 7-4 und ein Jonas Hoppe Block beendet das erste Drittel mit 8-4. Bei 10-5 Auszeit von Warnemünde. Ein Warnemünder Aufschlagfehler folgt, eine schwache Moerser Annahme wird von Seybering doch noch zum 13-8 verwandelt. Bei 13-10 Auszeit Moers, danach mit Staab-Angriff zum 15-12 und Wernitz-Aufschlag zum 16-13. Moers lässt nun nichts mehr „anbrennen“: Oskar Klingner blockt zum 18-13, Auszeit Warnemünde folgt. Daniel Wernitz (zweimal) Seybering und Staab sorgen für ein schnelles Satzende.
... ebenso wie der Hoppe/Klingner-Block.
(In der 10-Minuten-Pause stellt Ex-Adlerin Chiara Hoenshorst (jetzt Bundesliga USC Münster) MSC Jugendteam vor – davon später mehr)
Die Dominanz bleibt ...
Auch im dritten Durchgang Moers überwiegend dominant: 8-3 Führung nach dem 1. Drittel, Staab noch zum 10-4 ... aber dann Eintrübung. Warnemünde mit Ass, Moers in den Gäste-Block – der Vorsprung schmilzt auf 16-15 nach dem 2. Drittel. Dann aber ein Klingner/Staab Block zum 17-15, Warnemünde ins Aus und 18-15 ... und Auszeit der Gäste. Bei 19-16 „staubt“ Oskar Klingner einen harten Schattenberg-Aufschlag ab, danach hämmert Lukas Schattenberg weiter bis zur 22-16 Führung. Noch ein Seybering/Staab Block sowie ein Angriffshammer von Wernitz durch den Gäste-Block und Satzende. Das MSC-Spiel so gediegen und reichhaltig wie Rieskamp´s Weihnachtsteller: Aufschlag und Annahme stimmen, Angriff und Block ebenso ... und auch die nötige Konzentration.
Die Moerser Mitte ganz stark - hier mit David Seybering.
Geschwächelt und bestraft
Im 4. Durchgang der MSC weiter aggressiv und überlegen: Seybering blockt, staubt ab und greift an. Über 8-6 zum 11-7 (wieder Seybering) zur 13-8 Führung. Der MSC scheint auf der richtigen Straße zu sein. Auszeit Warnemünde. Dann aber kommen zwei gute Warnemünde-Konter – und drei Angriffsfehler des MSC in Folge und: 15-15. Warnemünde noch mit Aufschlagfehler zum 16-15 – danach aber schwächelt der Moerser Angriff erneut. Eine Portion Schepper-Volleyball zuviel. Bei 18-20 nach einem unglücklichen Netzroller kommt Tom Weber für Daniel Wernitz. Nach dem 19-20 von Staab kommt Andreas Tins für Oskar Klingner – Warnemünde hat immer eine Antwort. Zwei etwas unübersichtliche umstrittene Aktionen am Netz, Ablenkung bei Moers und 19-21. Nick Wolschendorf kommt auf´s Feld. Warnemünde bleibt fehlerfrei.
Damit in den Tiebreaker, den Moers mit Minibreak durch Jonas Hoppe (Hoppe „drückt“ einen Ball durch den Block) mit 3-1 beginnt. Über 4-4 dann weiter zum 5-5 und 6-6 ... und nach einem Mißverständnis sowie einem Angriff in den Warnemünder Block geht´s zum 6-8 beim Seitenwechsel. Dann Moers mit einem Angriff ins Aus, einem technischen Fehler ... und Spielerwechsel bei 6-10: Thiemo Schnorr kommt. Oliver Staab zum 7-10, Andreas Tins wieder zum Aufschlag, Wernitz und Seybering punkten – aber Warnemünde hat jedesmal eine Antwort. Nach 9-12 noch einmal Hoffnung als Seybering einen „tiefen Ball“ gerade nach vorn durch den Warnemünder Block zum 10-12 schiebt. Doch Moers kann sich nicht befreien – Warnemünde immer mit der passenden Antwort.
Im 4. Satz fingen die Sorgen an ...
Fazit: Eine über lange Strecken mit viele guten Szenen geführte Partie, welche die Zuschauer begeisterte und mitriss. Moers mit sehr gutem Blockspiel – auch die Angreifer über Außen effizient. Die kleine Schwächephase im zweiten Drittel im 4. Durchgang wurde nicht angemessen verarbeitet. Danach das Moerser Spiel „gestört“ – unerzwungene Fehler dabei und auch halbherzige Angriffe, welche von Warnemünde „genutzt“ wurden. Das MSC Team im 4. Satz bei 13-8 wirklich am Drücker – so empfand es auch das Publikum. Dann kam eine kleine Fehlerserie nicht aus den Köpfen ... und Warnemünde spürte und nutzte dies. So plündern die Jungs von der Küste Rieskamp´s Weihnachsteller: die Edelspekulatius und die Trüffel gingen mit an die Ostsee, etwas Schoko-Konfekt (ein Punkt) verblieb in Moers. Dennoch: viele gute auf- und anregende Aktionen bleiben den Fans in Erinnerung. Zwei Punkte mehr auf dem Teller hätte das Team lieber gehabt ...
Stimmen:
MSC Trainer Hendrik Rieskamp: „Wir durften den 4. Satz einfach nicht verlieren. Wir haben den Vorsprung kopflos hergegeben. Ich bin nicht enttäuscht – sondern richtig sauer. Wir hatten nach der Analyse eine gute Strategie, haben gut trainiert – aber sind dann unseren Vorsätzen und Vorgaben nicht konsequent genug gefolgt. Bin aber gerne bereit auch Verantwortung zu übernehmen: nach den Wacklern im 4. Satz hätte ich früher wechseln müssen. Kompliment aber auch an den Gegner: die haben gut zugemacht und mit dem Zuspielerwechsel Leben ins Spiel gebracht.“
MSC Trainer Martin Schattenberg: „Wir geben das Spiel aus der Hand und belohnen uns nicht. Im 4. Satz zwei oder drei leichte Fehler und wir kommen ins Rutschen. Wir hatten gut gescoutet, wußten wie wir spielen sollen – dann ist das schon frustrierend. Da sind dann Fehler ... und wir hadern, zögern, treffen dann nicht die richtigen Entscheidungen und geben das Heft aus der Hand.“
Chiara Hoenhorst ehrte die MVP´s ...
Warnemünde Trainer Jozef Janosik: „Wir sind gut gestartet und haben unseren Stil spielen können. Moers hat aber eine bessere Qualität als unsere Mannschaft, wir haben vor allem von unserem Team Spirit profitiert, niemals nachgelassen. Das hat geholfen, denn die Moerser Annahme war nicht schlecht – die konnten aufbauen und haben uns immer wieder vor Probleme gestellt. Wir hatten erheblich Probleme mit dem Block: es war schwer am Moerser Block vorbeizukommen. Aber ehrlich: das Glück hat auch ein klein wenig geholfen.“
Jonas Hoppe: „Das müssen wir gewinnen. Der Gegner war gut, aber wir dürfen sie nicht dranlassen. Schon den ersten Satz mussten wir nicht abgeben. Ein kleines bisschen mehr Konsequenz hätte gereicht. Wir waren alle stark heute, leider gab es dann im 4. Satz eine Irritation, die ich mir eigentlich auch nicht so recht erklären kann.“
Das MSC Aufgebot: Christian Gosmann, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Lukas Schattenberg, Thiemo Schnorr, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Daniel Wernitz, Nick Wolschendorf, Trainer: Martin Schattenberg, Hendrik Rieskamp, Scout: Sven Simon
Das Ergebnis: Moerser SC vs. SV Warnemünde 2:3,25-27,25-18-19,20-25,11-15 in 28,24,25,28 und 14 Minuten. MVP Moers: Christian Gosmann, MVP Warnemünde: Josef Günter
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