Die „Adler“ wollen jetzt an Humann vorbei ...
Ein höchst brisantes Nachbarschaftsduell steht den Volleyballfans an der Schnittstelle westliches Ruhrgebiet/Niederrhein bevor: der VV Humann Essen kommt in den ENNI Sportpark (Samstag um 19.30 Uhr) und will natürlich Punkte mit in die Ruhrmetropole nehmen. „Geht nicht,“ sagt MSC Trainer Martin Schattenberg.
Die Vergleiche zwischen Essen und Moers haben eine lange Tradition: schon zu Bundesligazeiten – als Essen und Moers beide in den Neunziger Jahren in der obersten deutschen Spielklasse antraten – duellierten sich die Teams. Damals zugunsten des MSC.
Alte und neue Rivalen
Nach dem Wieder-Aufstieg in die 2. Bundesliga sind die Kontrahenten Essen-Moers erneut auf dem Spielplan. In der letzten Saison gab es eine Niederlage (1:3) gegen Essen und einen Sieg (3:2 in Rheinkamp mit einem 19-17 Tiebreaker). Das WVV Pokalfinale im letzten Jahr ging mit 3:2 an die „Humänner“. Darüberhinaus gab es zahlreiche Vergleiche im Jugendbereich (NRW Ligen von U16 bis U20) – die ausgezeichnete Jugendarbeit des VV Humann ist bekannt. Über lange Jahre sammelte man in Essen Titel – aber auch die Moerser Teams spielten oft in der NRW Spitze mit.
Bild mit Seltenheitswert: David Seybering von der Position 4
Nun ist der VV Humann – organisatorisch - etwas ins Schleudern geraten: in den letzten beiden Jahren gab es mehrere Spielverlegungen – immer wegen Unbespielbarkeit der Halle an der Wolfskuhle. Auch der MSC war schon einmal von einer Verlegung betroffen. So platzte im letzten Jahr der Spieltermin am Ende der Weihnachtsferien – sehr unangenehm für den MSC, der mit vielen Mühen und hohem Einsatz durchtrainiert hatte.
Damaliges Problem: Zum angesetzten Termin war eine Ausweichhalle frei, wurde aber nicht genutzt. Am letzten Wochenende gab es wieder einen Spielausfall in Essen - gegen den Willen der Mannschaft. Die VBL (Volleyball-Bundes-Liga Zentrale in Berlin) entschied: das Spiel gegen den SV Lindow-Gransee wurde mit 0:3 Sätzen und 0-75 Punkten als verloren gewertet.
Ein starker Gegner kommt
Im sportlichen Bereich präsentiert sich der VV Human Essen aber weiterhin eine starke Einheit, die vor allem durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit überzeugt. Ein richtig guter Zuspieler Thomas Wojtczak und ein richtig guter Diagonalspieler Jan Holthausen treffen auf einen MSC, der in der letzten Woche in Braunschweig erhebliche personelle Schwierigkeiten hatte und gegen den Tabellenvorletzten ins Zittern kam: Diagonalspieler Oliver Staab angeschlagen, Lukas Schattenberg ebenfalls. Beide auf dem Weg der Besserung, aber mit deutlichen Trainingsausfällen. Zudem hat sich mit Sebastian Schnorr ein Spieler aus dem MSC-Kader verabschiedet („Aufwand und Ertrag lohnen nicht.“). Damit ist der MSC Kader reduziert – und erneut müssen zwei Jugendliche (Veit Bils/Moritz Liebisch) aus dem U18 Bereich als „Back up“ mit ins Aufgebot. Für alle Fälle.
Veit Bils und Moritz Liebisch - für den angeschlagenen Lukas Schattenberg
Für MSC-Trainer Martin Schattenberg kommt ein ganz „großes Spiel“ auf die „Adler“ zu. Schattenberg: „Ein Klassiker, das Derby schlechthin. Wäre im Fußball wie Osnabrück/Münster oder Schalke/Dortmund. Es ist die große Rivalität im Westen - noch intensiver als gegen Bocholt. Da ist jede Menge Spannung vorprogrammiert.“
Derby mit Emotionen
Schattenberg weiter: „Eine konstante Größe ist Jan Holthausen auf der Diagonalen, den wir weitestgehend mit Block und Abwehr entschärfen müssen. Ganz stoppen wird man ihn wohl nicht. Beide Zuspieler sind sehr variabel, da kommt einiges auf uns zu. Für uns wird es darum gehen, weiter an der konsequenten Verwertung der Punktballchancen zu arbeiten. Also auch sich darauf vorzubereiten, dass man vielleicht auch mal etwas Geduld braucht, denn die Humänner können in der Abwehr doch so manchen Ball kratzen.“
Ein emotionales Wochenende für das MSC Trainerteam steht bevor: Hendrik Rieskamp und Martin Schattenberg
MSC-Trainer Hendrik Rieskamp: „Ein Trainingsschwerpunkt in dieser Woche lag nach der schwachen Aufschlagleistung in Braunschweig auf dem Bereich Aufschlag. Auch am Blockverhalten wurde gearbeitet. Im Punktballverhalten gehen wir in dieser Woche einen Schritt weiter: hier wollen wir auch in hektischen Situationen mehr Varianten sehen, die unser Spiel dann etwas aggressiver machen sollen.“
Auch Trainer Hendrik Rieskamp erwartet ein echtes Derby: „Eins ist klar, so ein Derby hat immer viele Emotionen, die man im richtigen Moment unter Kontrolle haben muss, wenn man die drei Punkte in Moers behalten will.“
Die Spiele am Wochenende:
Herren
2. Bundesliga
Moerser SC I vs. VV Human Essen am Samstag, 19.30 Uhr, ENNI Sportpark
Verbandsliga
Moerser SC II vs. Verberger TV, Samstag 20.00 Uhr in Krefeld
Bezirksliga
MSC III – spielfrei
Damen
Bezirksliga
Damen I vs. VBC Goch, Samstag 17.00 Uhr in Weeze
Damen II spielfrei