Adler zeigen im Pokal die Krallen

Toller Pokalfight im ENNI Sportpark

In einem packenden Pokalspiel gegen den hohen Favoriten United Volleys Frankfurt präsentierte sich die Mannschaft des Moerser SC über weite Strecken ebenbürtig, konnte sich aber letztendlich nur einen Satz sichern. Im DVV-Pokal-Achtelfinale verbuchten die „Adler“ als einzige Zweitligamannschaft einen Satzgewinn ...

Trainer Hendrik Rieskamp hatte mit Jonas Hoppe (Z), Oliver Staab (D) Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz (AA) sowie mit Oskar Klingner und David Seybering (MB) die schon „traditionelle“ Startsechs auf´s Feld geschickt – Christian Gosmann auf der Liberoposition.

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Oskar Klingner muss sich gegen einen Doppelblock durchsetzen ...

Höchst erfreulicher und eher unerwartet guter Auftakt  vor rd. 400 Zuschauern im Sportpark, die sich nicht nur über eine 4-2 Führung (zweimal Wernitz im Angriff) freuten, sondern auch noch eine 8-4 Führung genießen konnten. Ein Frankfurter Ball ins „Aus“, Seybering erfolgreich durch die Mitte und erneut Wernitz ... hatten für den 4-Punkte-Vorsprung gesorgt. Nach 11-9 aber erste Fehler bei den „Adlern“ – bei 12 dann der Ausgleich. Eine Annahmepanne sorgt für den ersten Rückstand (12-13) und MSC Trainer Hendrik Rieskamp reagiert sofort mit einer Auszeit. Zähes Ringen bis 15-17, dann erneut ein direkter Annahmefehler, noch ein Ball ins Aus und wieder Auszeit von Hendrik Rieskamp bei 16-20. Es folgen weitere Fehler (ins Aus, in den Block, Aufschlag) und der Satz geht eher sang- und klanglos zu Ende.

Das Netz spielte mit ...

Im 2. Durchgang die „Adler“ aber unverzagt. Zweimal ins „Aus“ und 1-3 Rückstand, dann aber beißt sich die Mannschaft von Trainer Rieskamp mit einem 2-Punkte-Rückstand fest: von 6-8 bis 17-19 immer enge Satzstände. Bei diesem Spielstand Trainer Rieskamp mit Auszeit, dann „nur“ noch 18-19 und bei 19-20 hämmert Lukas Schattenberg einen Ball in den Frankfurter Block ... der dort „hängen“ bleibt. Einstand - Auszeit von Trainer Stelio deRocco und nach Frankfurter Netzberührung gar die 22-21 Führung für Moers. Einstand bei 22, dann Moerser Aufschlagfehler und Auszeit für die „Adler“ bei 22-23. Oliver Staab sorgt für den Ausgleich, erneuter Frankfurter Netzfehler (viel diskutiert und starker Protest der Frankfurter Spieler) ... und ein weiterer erfolgreicher Staab-Angriff sorgt für den Moerser Satzgewinn.

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Gezielte Maßnahme von Daniel Wernitz ...

Frankfurt braucht 4 Satzbälle ...

Auch der 3. Durchgang zunächst eng. Nach 4-4 Mini-Führung am Endes des ersten Drittels und nur 2-Punkte-Rückstand bis zur Satzmitte. Nach Moerser Netzfehler und nach schwacher Moerser Annahme „drückt“ Moritz Karlitzek Jonas Hoppe nach einem Rettungsversuch am Netz weg – 12-16. Moers kann sich nicht befreien: es folgt ein technischer Fehler, ein Angriff in den Block, ein Aufschlag ins Aus – bei 14-20 schwindet die Hoffnung auf eine Wende. Dann jedoch auch Frankfurt mit Fehlern, die Adler fahren wieder die Krallen aus, kämpfen sich auf 18-22 heran, müssen dann aber doch das 20-24 hinnehmen. Dann verkürzt der inzwischen eingewechselte Thiemo Schnorr mit einem schönen Soloblock auf 21-24, der nächste Frankfurter Angriff segelt ins Aus und Frankfurt nimmt eine Auszeit. Danach nagelt Karlitzek in einen Seybering-Block – und die Halle steht Kopf: 23-24 ... da geht noch was ?! Es folgt allerdings ein zu harmloser Aufschlag: nach guter Annahme kann der folgende Schnellangriff der Frankfurter nicht aufgehalten werden.

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Der Frankfurter Block hat aufgepasst ...

Die Kräfte schwinden ...

Im 4. Satz dann früher Rückstand mit 0-3 und Auszeit von Trainer Rieskamp, es folgt das 0-4 ... gleicher Punktabstand auch noch bei 4-8. Die Fehlerquote beim MSC nun deutlich höher. Zwei Angriffe hintereinander einfach ins Aus – der Frankfurter Block eine Macht. Bei 9-11 noch einmal Hoffnung, dann aber die Fehlerquote einfach zu hoch. Über 13-16 und 14-22 geht es in Richtung Satz- und Spielverlust. Bei 16-24 darf Nick Wolschendorf aus der „Zweiten“ auf´s Feld, bringt mit seinem Aufschlag die Frankfurter Annahme in Verlegenheit – nach schwachem Frankfurter Angriff folgt noch Punkt 17 durch einen Moerser Konter. Dann aber Frankfurt konzentrierter und mit einem schnellen Gegenangriff zum Sieg.

Fazit: Die Erfahrungen im DVV-Pokalfinale zeigen: in der Regel ist für die Zweitligisten im Achtelfinale „Schluss“. Doch das MSC-Team präsentierte sich unerwartet stark, holte einen Satz und gab einen weiteren Durchgang denkbar knapp ab. Das gelang keinem anderen Zweitligisten. Allerdings: mehr war auch nicht drin. Die Frankfurter präsentierten sich physisch stärker und technisch sicherer: größere Handlungshöhe, härtere Angriffe, bessere Abwehr, mehr Druck im Aufschlag ... damit setzten sich die United Volleys auf die Dauer verdient durch, unterschätzten allerdings etwas leichtsinnig das Potential der „Adler“. Wer in einem Satz noch im 20iger-Bereich herumtändelt, kann gegen einen Gegner wie Moers eine böse Überraschung erleben ... Der MSC bissig, aggressiv, risikofreudig und damit auch fehleranfällig – aber mental stark, weil auch bei Rückständen immer wieder versucht wurde den Anschluss zu halten. Wer allerdings gegen ein Team wie Frankfurt die Punktchancen nicht konsequent nutzt, kommt nicht weiter. Aber Respekt! Die Reaktion des Publikums hat gezeigt, dass die Leistung stimmte.

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Der Einsatz stimmte: Oliver Staab in der Abwehr ...

Stimmen: 

Hendrik Rieskamp, Trainer Moers: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, hatten Frankfurt im 2. und 3. Satz am Rande der Verzweiflung. Ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben unsere Punktballchancen über weite Strecken gut genutzt, noch nicht optimal ... aber daran müssen wir weiter arbeiten. Wir sind oft auf Risiko gegangen, mussten wir bei der Stärke des Gegners ... aber dann macht man eben auch Fehler. Wir haben uns in der gesamten Pokalrunde gut verkauft.“

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Dank ans Publikum: Mannschaftsführer Lukas Schattenberg ...

Stelio deRocco, Trainer Frankfurt: „Meine Komplimente an den Gegner. Sie haben ein gutes Spiel gemacht, sie haben an sich geglaubt und nicht aufgegeben. Damit haben sie uns in Schwierigkeiten gebracht. Meine Mannschaft ist aber einfach stärker – wir haben letztlich nicht am Limit gespielt und sind bei unserer derzeitige Belastung froh, dass wir - auch ohne 100% zu geben - gewonnen haben. Wir haben in den letzten Wochen dauernd zwei Spiele, sind immer unterwegs. Das war heute für uns mental schwer ... nicht so einfach gut zu spielen.“

Das MSC Aufgebot im ENNI Sportpark: 

Christian Gosmann, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Moritz Liebisch, Lukas Schattenberg, Sebastian Schnorr, Thiemo Schnorr, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Daniel Wernitz, Nick Wolschendorf, Trainer: Martin Schattenberg, Hendrik Rieskamp, Scout: Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. United Volleys Frankfurt 1:3,18-25,25-23,23-17-25 in 23,29,26 und 25 Minuten (103 Min.) vor 427 Zuschauern. MVP David Seybering (Silber), Moritz Karlitzek (Gold)

Weitere Eindrücke vom Spiel in der Photogalerie

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