„Adler“ mit deutlichem Signal

Schattenberg´s Team lässt im ENNI nichts anbrennen

Es wurde doch nicht ganz so knapp wie befürchtet: das MSC-Team präsentierte sich gegen Bocholt im Regionalduell letztendlich deutlich überlegen (3:0 mit 25-20-16-22) und sicherte sich vor fast 250 Zuschauern wertvolle drei Punkte im Rennen um einen Spitzenplatz in der Bundesliga Nord. Erstmals hatten die Spieler nach dem Spiel Zuschauer und Fans zu einem Getränk und „Fachgesprächen“ eingeladen ...

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Von Beginn an konzentriert ...

Trainer Martin Schattenberg hatte folgende Starting Six auf´s Parkett geschickt: Jonas Hoppe (Z) und Oliver Staab (D) auf der Diagonalen, in der Annahme Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz und in der Mitte Oskar Klingner/David SeyberingChristian Gosmann auf der Liberoposition.

„Ordnungsgemäßer“ Start mit 3-1 und 4-2 Führung für die Gastgeber, dann aber eng und nur Mini-Vorteil mit 8-7 nach dem ersten Drittel. Bei 13-10 das erste deutliche Break, Auszeit von Bocholt folgt und der MSC geht weiter mit einem 3-Punkte-Vorsprung in die 2. techn. Auszeit. Das MSC-Team baut aus auf 18-13 – danach aber drei Fehler in Folge und nur noch 18-16. Prompt Auszeit von Trainer Martin Schattenberg. Bei 20-17 wieder auf dem richtigen Weg, der Moerser Aufschlagdruck ist da und die Moerser Mitte „verwandelt“. Bocholt „vergisst“ die 2. Auszeit und Moers „befreit“ sich bei 23-19 und nach 23 Min. ist der erste Satzgewinn gesichert.

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Oliver Staab in Aktion ...

Die „Adler“ drehen auf

Im 2. Durchgang alles etwas „deutlicher“: schnelle 6-2 Führung mit unveränderter Startaufstellung, ausgebaut auf 9-2, 11-4 und 13-6. Bei 19-9 werden Erinnerungen wach an das Hinspiel der letzten Saison, als der MSC die Bocholter in eigener Halle vorführte. David Seybering später: „Wir haben mit unserem Aufschlagdruck oft den stärksten Bocholter Angreifer aus dem Spiel nehmen können und wussten oft wo der Ball hingeht!“ Bocholt spielt weiter mit zwei Zuspielern (2-4 System), reagiert mit Spielerwechseln – kann sich aber nicht zu einer Auszeit entschließen. Dafür dann eine etwas „laute“ MSC-Auszeit bei 22-15, als der „Motor“ im Team nicht mehr ganz so rund läuft. Die „Adler“ legen wieder zu und der 2. Durchgang überdeutlich mit 25-16 nach nur 20 Minuten an die Gastgeber.

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MSC Block (hier Seybering/Schattenberg) "zwingt" zum Lob ...

Bocholt wehrt sich - vergeblich

Der MSC im 3. Satz wieder mit der Starting Six vom Spielbeginn. Nach zwei deutlichen Satzgewinnen mit einer 2:0 Führung zeigte sich bei den „Adlern“  in der jüngeren Vergangenheit bei einigen Spielen „eine Tendenz zum Ausruhen“. Doch die Adler zum Auftakt ähnlich wach und druckvoll wie im 2. Durchgang. Wieder schnelle 6-2 Führung (mit Auszeit von Bocholt!) und nach dem ersten Drittel 8-4 vorne. Bocholt natürlich nicht ohne Gegenwehr, verkürzt auf 6-9, kommt mit 8-9 bedrohlich nahe. Tom Weber kommt für Lukas Schattenberg, eine erste Befreiung mit 11-8 Führung gelingt. Die 3-Punkte-Führung bleibt bis 20-17, dann noch dramatische Schlussphase bei 20-18. Danach muss Bocholt aber einen 4-Punkte-Rückstand hinnehmen, nach 24-20 MSC-Führung noch einmal heftige Gegenwehr von Bocholt zum 24-22 (bei 24-21 sofort Auszeit-Reaktion von Trainer Schattenberg!) ... dann aber die Erlösung mit einem Angriff (Klingner!) aus der Mitte.

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Schattenberg entschlossen ...

Fazit: Der MSC in allen Belangen mehr oder weniger überlegen. Nach guter Annahme  Zuspieler Jonas Hoppe sehr variabel über Mitte und Außen. Bei gutem Block in der Abwehr eine gute Raumaufteilung und entsprechendes Stellungsspiel. Sehr gezielte Spielerwechsel und gute Stimmung. Eine ordentliche Partie gegen einen Gegner, der den MSC selten wirklich forderte. Die Mitte mit Oskar Klingner und David Seybering richtig gut - MVP hätte auch Seybering sein können. Im 2. Satz hatte man kurzfristig für einen kleinen Augenblick den Eindruck, dass die Mannschaft die Konzentration verliert. Da wurde der Co-Trainer in der schnell  genommenen Auszeit  richtig laut. Das zeigte Wirkung. 

Stimmen: 

Trainer Martin Schattenberg: „Das Team ist stabil im Sideout geblieben. Die Mannschaft war das ganze Spiel über fokussiert und in Block und Abwehr gut auf das unkonventionelle 2:4 System der Bocholter eingestellt. Überragend heute war das Spiel über die Mitte. Oskar Klingner ist verdient MVP geworden, aber auch David Seybering war nur selten zu stoppen. Jonas Hoppe hat taktisch hervorragend zugespielt ... alles in allem heute sehr erfreulich.“

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Schöne Höhe ...

David Seybering: „Der Sieg war nie wirklich gefährdet und wir waren taktisch gut eingestellt. Wir haben gut aufgeschlagen, gut geblockt und die Block-Feldabwehr war heute unser bestes Element. Wir haben sehr viel Druck über die Mitte machen können – das war wohl heute ausschlaggebend.“  Seybering abschließend: „Sehr schön die vielen netten Gespräche anschließend in der Lounge und draußen – die Fans waren neugierig und bei einem Getränk kann man sich gut austauschen.“

Daniel Wernitz: „Wir haben souverän gewonnen, mit dem Aufschlag gut Druck auf Geukes gemacht, der dann auch ausgewechselt wurde. Wir haben die Bocholter Annahme gut auf 2m-3m vom Netz gehalten, dadurch deren Mitte entschärft und wenig Tempo über außen zugelassen. Unsere Mitte heute stark unterwegs, ich freu mich, dass Oskar nach seiner langen Verletzung wieder Anschluss gefunden hat.“  Wernitz weiter: „Sehr schön auch anschließend in der Lounge die „Fachgespräche“ mit einem Drink – ein gelungener Heimspieltag.“

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Helferteam mit MVP´s ...

Das MSC Aufgebot im ENNI Sportpark: Christian Gosmann, Jonas Hoppe, Oskar Klingner,  Lukas Schattenberg, Sebastian Schnorr, Thiemo Schnorr, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Hendrik Rieskamp, Scout: Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. TuB Bocholt   3:0,25-20-16-22 in 23,20,18 Minuten (1.11 Stde). MVP Oskar Klingner

Bilder: Werner Gamalski