Hartes Stück Arbeit: nach 0:2 Rückstand kam der „Ruck“ ...
Das letzte Auswärtsspiel der Saison hatten die „Adler“ vom Moerser SC beim USC Braunschweig zu absolvieren. Im Hinspiel hatte es einen sicheren 3:1 Sieg gegeben – in der TUNICA Sporthalle in Braunschweig mussten die „Adler“ einige Federn lassen. Nach einem 0:2 Rückstand holte man sich allerdings noch mit einem überzeugenden Tiebreaker einen 3:2 Sieg und zwei Punkte.
Ohne den weiterhin verletzten Oskar Klingner hatte Trainer Martin Schattenberg zunächst Jonas Hoppe im Zuspiel, Lenard Exner auf der Diagonalen, Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz in der Annahme und David Seybering/Andreas Tins in der Mitte auf´s Spielfeld geschickt. Philippe Scheiffarth zunächst auf der Liberoposition.
Etwas holpriger Start ...
Die „Adler“ kamen nach einer gut dreistündigen Anreise (Trainer Schattenberg: „Ohne Probleme, alles gut!“) nicht so recht in die Gänge – Braunschweig ausgeruht und kämpferisch stark mit dem Willen, im letzten Heimspiel noch einmal zu zeigen „wo der Hammer hängt“. Vor allem der Braunschweiger Diagonalspieler (Stefan Spieweg) bereitete dem MSC Team jede Menge Kopfschmerzen. Trotz einiger unnötiger Fehler doch ein „unter dem Strich“ noch ausgeglichener erster Satz, den der MSC in der Schlussphase aber abgeben musste. Das Element Block/Abwehr war nach Schattenberg „nicht giftig genug“ – bei guten Moerser Aufschlägen hätte man da mehr erreichen können.
Daniel Wernitz nimmt an ... und wird beobachtet.
Der 2. Durchgang dann deutlich für die Braunschweiger: bei 1-5 Rückstand nimmt Trainer Schattenberg den grippegeschwächten Jonas Hoppe aus dem Zuspiel und bringt Marek Bender. Allerdings zunächst keine Besserung. Block/Abwehr nun stärker bei Moers – aber die Annahme „bröckelt“ und Zuspieler Bender kann nicht so verteilen wie er will. Der Angriff nicht optimal, früher Rückstand – bei allem Bemühen gelingt keine Wende und somit muss die Mannschaft einen 0:2 Rückstand hinnehmen.
Alle Elemente verbessert ...
Im 3. Durchgang nutzen die „Adler“ die Gunst der Stunde: Braunschweig nun mit etwas weniger Konzentration – das Moerser Spiel aber nun auch makellos. Die Annahme kommt (Moritz Müller nun auf der Liberoposition), Marek Bender kann verteilen und auch die Moerser Mitte mit David Seybering und Andreas Tins nun öfter mit Erfolg am Spiel (Block/Angriff!) beteiligt. Ganz früh deutliche Führung. Das 2. Drittel endet mit 16-9 (!) für Moers und danach geht es über 20-12 und 23-12 zum sicheren Satzgewinn.
Lukas Schattenberg versucht über die Position 4 zu punkten ...
Der 4. Satz zunächst wieder auf Augenhöhe. Bei 8-6 noch Führung für Moers – im 2. Drittel allerdings ein 11-16 Rückstand – auch wegen einiger „unnötiger“ Fehler (übergetreten, Netzberührungen). Dann aber wieder volle Konzentration, die Mannschaft holt auf, Chris Schäperklaus greift ins Geschehen ein. Druckvolle Aufschläge von Marek Bender und Lukas Schattenberg. Die „Adler“ egalisieren bei 18 ... übernehmen bei 20-19 die Führung, liegen dann mit 23-20 vorn und glauben schon „durch“ zu sein. Doch Braunschweig wehrt sich vehement, Lenard Exner kommt zurück auf´s Feld. Es kommt noch zum Einstand bei 23, die Lage brenzlig ... aber dann Punkt 24 nach schönem Topspin-Ball von Daniel Wernitz und Punkt 25 kann Lenard Exner nach guter Abwehr (danach spielt Andreas Tins zu) mit einem Angriff „von oben auf den Block“ erledigen. Damit 2:2 und Tiebreak ...
Exner serviert unangenehm ...
Hier beide Teams zunächst weiter auf „Augenhöhe“. Erstes Minibreak bei 4-2 für Moers – der 2- Punkte-Abstand kann bis zum Seitenwechsel bei 8 gehalten werden. Bei 9-6 der erste 3-Punkte-Abstand und Lenard Exner „macht“ mit unangenehmen Aufschlägen nach 9-7 Führung noch die Punkte 10,11 und 12: der Braunschweiger Spielaufbau erheblich gestört und die Moerser Abwehr kann zugreifen und kontern. Damit eine komfortable 5-Punkte-Führung. Auszeiten bei 7-12 und 8-13 von Braunschweig nützen nicht – sicherer Sieg für das MSC-Team, das damit zwei Punkte „rettet“ und bei dem Moritz Müller das Prädikat „besonders wertvoll“ erhält.
Stimmen:
Trainer Martin Schattenberg: „Wir haben einige Zeit gebraucht um zu unserem Spiel zu finden. Den ersten Satz mussten wir nicht abgeben, da fehlten Kleinigkeiten. Wir haben dann zum dritten Satz die Rotation geändert und unsere wichtigen Elemente verbessert: die Aufschläge kamen besser, Block/Abwehr lief besser und über eine stärkere Annahme sind wir auch im Angriff effektiver geworden. Der Sieg war absolut verdient – die Mannschaft hat nach zwei Sätzen das Ruder herumgerissen und sich gut präsentiert. Nicht fehlerfrei, aber mit Herz.“
Der Braunschweiger Bastian Ebeling gegen den Seybering/Hoppe Block ...
Daniel Wernitz: „Das war ein etwas fahriger Start, wir haben so mitgespielt, es laufen lassen ... aber es fehlten eben ein paar Prozente. In einigen Elementen waren wir in der ersten Spielhälfte nicht stabil genug. Im 3. Satz lief es dann – wir haben vor allem im Bereich Block besser zugegriffen und auch im Angriff besser agiert.“
Andreas Tins: „Das war ein schwieriger Start für uns, Braunschweig hat von zu vielen Fehlern auf unserer Seite profitiert. Ich fand es richtig gut wie wir uns im 3. Satz ins Spiel gekämpft haben – da waren wir vor allem am Netz aggressiver. Auch nach dem 13-17 Rückstand im vierten Satz haben wir richtig Gas gegeben – deshalb haben wir auch verdient gewonnen. Für mich persönlich war es sehr schön hier in Braunschwieg zu gewinnen: vor meiner Moerser Zeit habe ich hier gespielt und konnte einige alte Bekannte begrüßen!“
David Seybering: „Wir sind etwas schläfrig ins Spiel gestartet – wobei die Anreise nicht als Entschuldigung gelten darf. Im Bereich Block und Abwehr stimmte einiges nicht. Im 2. Satz haben wir dann eine Aufschlagserie kassiert und konnten uns nicht mehr befreien. Unser Trainer hat dann gut gewechselt – mit „Marek und Molli“ (Marek Bender/Moritz Müller) kam neue Konzentration und mehr Schwung ins Spiel. Allerdings haben wir uns im 4. Satz im 2. Drittel selbst in Schwierigkeiten gebracht: zwei Übertritte beim Aufschlag, einmal Übertritt beim Hinterfeldangriff und Netzfehler – da kam alles zusammen. Aber die Aufschlagserien von Marek und Lukas (Schattenberg) haben uns wieder Luft verschafft. Wir haben verdient gewonnen.“
Das MSC Aufgebot in Braunschweig:
Lenard Exner, Henning Hogenacker, Chris Schäperklaus, Veit Bils, Jonas Hoppe, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Christian Schmidt, Sven Simon
Das Ergebnis:
USC Braunschweig vs. Moerser SC 2:3,25-22-18,15-23-25,9-15 in 24,23,23,32 und 14 Minuten vor ca. 200 Zuschauern. MVP wurde Moritz Müller. Hinweis: Fotos aus dem Spiel vs. Braunschweig in der Hinrunde. Bild unten: Archiv