„Mission impossible“ in Mitteldeutschland

Aber: reduziertes MSC Team zeigt eine überwiegend gute Leistung

Die Reise in den verschneiten Osten Deutschlands (Bahnhöfe in Leipzig und Halle zeitweilig geschlossen)  brachte gegen die Chemie Volleys Mitteldeutschland zwar eine 0:3 Niederlage (18-23-21-25) für das Aufgebot von Trainer Martin Schattenberg, doch zeigte das Team eine in weiten Teilen ansprechende Leistung. Jeweils in der Schlussphase mussten die „Adler“ aber passen und sich der Mannschaft beugen, die nun ganz nahe an der Meisterschaft ist. Im Hinspiel hatte sich Schattenberg´s Team noch einen Satz erarbeitet.

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Annahme weitgehend ok ... (Moritz Müller nimmt an, Lukas Schattenberg beobachtet)

Ohne die fehlenden Oskar Klinger, Henning Hogenacker und Philippe Scheiffarth (alle verletzt) nominierte Trainer Schattenberg in Bad Spergau Jonas Hoppe für das Zuspiel und Chris Schäperklaus für die Diagonale. In der Annahme wie gehabt Lukas Schattenberg und Daniel Wernitz und in der Mitte David Seybering und Andy Tins. Auf der Liberoposition Moritz Müller.

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Der Angriff (hier mit Lenard Exner, Andy Tins aufmerksamer Beobachter) hatte es schwer gegen die CVM Abwehr ...

Der Auftakt in der Jahrhunderthalle in Bad Spergau ausgewogen bis 5-5, dann leichte Vorteile durch einen Wernitz-Angriff und –Aufschlag zur 7-5 Führung. Mitteldeutschland reagiert mit zwei guten Angriffen, gleicht bei 7 aus. Seybering zum 8-7 und schöner Hoppe/Tins-Block zur erneuten 2-Punkte Führung. Wieder Wernitz und bei 13-10 Auszeit CVM. (Chemie Volleys Mitteldeutschland). Bei 15-16 übernehmen die  CVM die Führung, Moers kann keinen echten Druck mehr entfalten. Schattenberg´s Team macht im letzten Drittel nur noch drei Punkte, die Chemie Volleys noch deren neun. Dabei auch zwei technische Fehler des strengen Schiedsgerichtes und eine Auszeit bei 18-22. Danach noch ein Angriff ins Aus, einer in den Block und der Satzverlust doch deutlich.

Die „Adler“ bleiben dran

Im ersten Drittel des 2. Durchgangs zunächst wenig effektiv, schon bei 2-4 das erste Break für die Chemie Volleys. Der Moerser Angriff nicht stark genug, das erste Drittel endet mit 5-8 Rückstand für die „Adler“. Bei 6-8 ordnet Trainer Schattenberg den Doppelwechsel an: Marek Bender für Jonas Hoppe im Zuspiel, Lenard Exner ersetzt Chris Schäperklaus. Moers holt auf – eine schöne „Blockserie“ können die „Adler“ mit 9-10 abschließen, das 10-10 holt Lenard Exner nach Soloblock (Ball gebremst) und sofortigem Gegenangriff. Lukas Schattenberg sorgt für die erste Führung (12-11), das Spiel nun ausgeglichen mit einer ganzen Reihe von guten Aktionen und längeren Rallies bis zum Stande von 17-17. Dann ein mitteldeutscher Übergriff, Moerser Reklamation fruchtet nicht – dafür Auszeit von Trainer Schattenberg bei 17-19. Moers weiter hartnäckig, kämpferisch stark mit guten Szenen in der Abwehr. Einstand bei 22 und Auszeit von Mitteldeutschland. Dann hilft ein Blockabpraller Mitteldeutschland zum 22-23, Punkt 24 holt der Gastgeber durch einen erfolgreichen Block gegen ein zu nahes Moerser Zuspiel. Auszeit Moers bei 22-24, ein erfolgreicher Exner-Angriff erhöht die Spannung bei 23-24 – dann aber ein nicht zu blockender Schnellangriff der CVM.

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Der Einhandblock von David Seybering reicht nicht ...

Im 3. Satz guter Start des MSC-Teams – mit Punkten von Wernitz und Seybering zur 6-4 Führung und Auszeit bei Mitteldeutschland. Moers erhöht auf 8-4. Mitteldeutschland wehrt sich, nähert sich auf 9-8, Moers aber weiter couragiert zur 12-8 Führung. Dann aber die CVM mit starker Abwehr; Moers kann sich im Angriff nicht durchsetzen, die CVM egalisieren und Trainer Schattenberg mit Auszeit bei 12-13. Das 2. Drittel weiterhin sehr ausgeglichen. Bei 13-14 kommt Jonas Hoppe zurück auf die Zuspielposition. Es bleibt eng. Über 15-15 und 17-17 zur 18-17 Führung nach Wernitz-Aufschlag.  Auszeit Mitteldeutschland.  Zwischendurch ironische Anfeuerung von der mitteldeutschen „Bank“ für Daniel Wernitz, der das „Pseudo-Lob“ allerdings eher amüsiert wegsteckt: man kennt sich aus vorhergehenden Spielzeiten ... 

Einstand bei 18, Moers setzt nach. Nach Netzfehler Mitteldeutschland, Moers mit 20-18 Führung nach erfolgreichem Lob von Lukas Schattenberg. Alles scheint möglich. Dann allerdings drei Angriffe die „Linie runter“ ins Aus – Trainer Schattenberg versucht noch durch eine Auszeit bei 20-21 zu unterbrechen. Vergeblich. Bei 20-23 kommt Chris Schäperklaus auf die Diagonale, ein schöner Hinterfeld-Angriff von Daniel Wernitz lässt bei 21-23 noch einmal Hoffnung aufkommen. Dann jedoch ein schnelles, verdecktes  „Weiterleiten“ der Annahme vom CVM Zuspieler und Punkt 24 – und dann springt nach CVM-Angriff der Ball unglücklich vom Moerser Block ins Aus.

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Am Ende enttäuscht - Lukas Schattenberg und Kameraden ...

Fazit: Ein über weite Strecken gutes Spiel der reduzierten Moerser Mannschaft, die „sich  für die vielen starken Phasen nicht belohnte“ (so Trainer Schattenberg später), weil jeweils in der Schlussphase die Chemie Volleys im „Endkampfverhalten“ cleverer und sicherer spielten ... und Fehler weitgehendst vermeiden konnten. Beim MSC-Team vielfach eine gute Abwehr und ordentliche Angriffe, aber im Block nicht so erfolgreich wie gewohnt  mit Schwächen (vor allem in der Mitte) ... bei einem allerdings virtuosen Zuspieler (Lukasz Szablewski - später MVP), der den Moerser Blockern das Leben sehr schwer machte. Vor allem das schnelle seitliche Zuspiel parallel oberhalb der Netzkante kaum zu blocken. Der MSC insgesamt mit sehr guten Szenen in der Abwehr – allerdings die Mitteldeutschen auch mit einer starken Abwehrleistung. Aus der Abwehr heraus die CVM dann etwas effektiver. Zuspieler Marek Bender wurde mit der silbernen MVP Plakette belohnt. Weiterhin bemerkenswert - die Gastfreundschaft der „Chemiker“: freundliche Helfer, freundliche Fans, gute Animation, die Einladung nach dem Spiel zum gemeinsamen Essen in der VIP Lounge.

Stimmen:

CVM Trainer Mircea Dudas: „Ich freue mich über die drei Punkte – wir sind jetzt zu 99% Meister. Moers hat gut gespielt, wir hatten es ja auch im Hinspiel gegen Moers schwer. Das war gutes Niveau heute – ich denke wir waren im Bereich Block/Feldabwehr etwas stärker als die Moerser. Das freut mich deshalb, weil wir an diesem Element hart gearbeitet haben. Damit haben wir unserem Angriff mehr Optionen geboten.“

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Jetzt schlägt´s 13: Lukasz Szablewski und Marek Bender nach dem Spiel geehrt ...

MSC Trainer Martin Schattenberg: „Schon etwas ärgerlich. Das waren unter dem Strich zu viele direkte Fehler im Angriff. Die Annahme war soweit ok, auch in der Abwehr haben wir gut gearbeitet – wir haben uns dann aber nicht so recht belohnt. In der Blockmitte haben wir uns schwer getan. Da mussten wir einfach Entscheidungen fällen – da haben wir zu oft gewartet – dann hat der gegnerische Zuspieler die Entscheidung gefällt. Schade, dass wir uns für den großen Aufwand nicht belohnt haben.“

Das MSC Aufgebot in Bad Spergau: Veit Bils, Lenard Exner, Jonas Hoppe, Moritz Liebisch, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Christian Schmidt, Sven Simon

Das Ergebnis: CV Mitteldeutschland vs. Moerser SC   3:0,18-23-21-25 in 22,27,27 Minuten vor gut 200 Zuschauern

Weitere Eindrücke vom Spiel demnächst in der Photogalerie