MSC holt Bronze auf der „Westdeutschen“

Das U18 Team scheitert knapp im Halbfinale 

Jede Menge Spannung (das MSC Team musste dreimal in die „Verlängerung“) und hochklassigen Volleyball gab es am Wochenende in Solingen bei der WDM der männlichen Jugend „Unter 18“. Im Halbfinale hatte das MSC Team zweimal die „Nase vorn“ – ließ sich aber die Teilnahme an der „Deutschen“ vom späteren Turniersieger Paderborn wegnehmen.

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Moritz Liebisch am Block vorbei ...

Angenehmer Auftakt für das MSC Team gegen den TV Hörde. Trainer Eung-Zoll Chung startete – wie in der Mehrzahl der Spiele - mit Lukas Salimi (Z), Clemens Spoo (D), Moritz Liebisch und Tim Hemmer (AA) sowie Veit Bils und Henrik Dawel (MB). Auf der Liberoposition Lennert Ruschinski. Sehr schnell zeigte sich die deutliche Überlegenheit des MSC-Teams. Die Mannschaft immer mit deutlicher Führung – Trainer Chung konnte ohne Probleme alle Spieler zum Einsatz bringen.

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Lukas Salimi macht´s direkt ...

Gegen den FC Junkersdorf aus Köln ein ganz anderes Bild. Junkersdorf eigens für die WDM mit einem Kaderspieler verstärkt präsentierte sich risikofreudig ... und sorgte beim MSC für eine zu große Fehlerquote. Volles Risiko vor allem im Aufschlag – und die Probleme in der Moerser Annahme unübersehbar. „Im Spiel gegen Hörde war es ein Pflichtsieg - die Kölner haben uns vor allem in der Annahme gequält und uns das Leben schwer gemacht,“ so Trainer Chung später. Die beiden ersten Durchgänge extrem knapp, im Tiebreaker reichte ein 4-1 Vorsprung für einen leichten psychologischen Vorteil. Den 3-Punkte-Abstand retteten die Jungadler bis zum Satzende. 

Zwischenrunde leicht

Für die Zwischenrunde wurde Chung´s Mannschaft der TSC Münster-Gievenbeck zugelost. Hier zunächst ein überraschender 2-5 Rückstand, dann aber schon bei 6 egalisiert und von da ab der MSC immer „vorn“. Bei 10-8 Auszeit von Münster-G, für den ersten 3-Punkte-Abstand sorgt ein Dawel/Spoo-Block. Der MSC kann mit einem weiteren Liebisch-Hammer und einem weiteren Fehler der Münsteraner auf 14-9 erhöhen. Schöne Aufschlagserie von Lukas Salimi, die den Münsteraner Aufbau erheblich stört. Bei 20-15 die 2. Auszeit von Münster-G, Magnus Arens kommt in den Mittelblock. Moers macht ab 19 die Punkte zum ersten Satzgewinn selbst.

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Tim Hemmer im Zentrum der Annahme ...

Im 2. Satz gegen Münster-G schnell 7-3 Führung mit Auszeit der Münsteraner, bei 11-6 kommt Jan Schliekmann auf die Zuspielposition. Münster-G. mit einer hohen Zahl von Fehlern, Moers solide. Trainer Chung bringt bei 15-8 Sebastian Bathen (der sich sofort mit einem schönen Lob einführt), bei 21-10 kommt Tim Erlacher für Moritz Liebisch. Die Mannschaft spielt den Satz souverän zuende.

Im Halbfinale gescheitert

Gegen den VoR Paderborn von Beginn an eine verbissene Auseinandersetzung. Im letzten Drittel des ersten Satzes kann sich die Mannschaft um Kapitän Moritz Liebisch ein wenig absetzen. Der 4-Punkte-Vorsprung hält von 19-15 über 22-18 bis 24-20. Dann der Einbruch. Die Moerser Annahme wackelt, Angriff ist nicht mehr. Auszeit von Trainer Chung bei 24-23. Erneut eine katastrophale Annahme – Einstand und gleich danach die nächste Panne: Rückstand mit 24-25. Bils kann noch egalisieren, dann folgt eine Moerser Netzberührung und der letzte Punkt für Paderborn durch einen Moerser Angriff in einen Paderborner Einerblock. 

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Für Stimmung war in Solingen durchgängig gesorgt ...

Erhebliche Ernüchterung auf Moerser Seite – ein fast sicherer Satz am Ende „verschenkt“. Die ersten Zeichen im 2. Durchgang zunächst ungünstig: Aufschlag weg, Hinterfeldangriff ins Aus und 2-4 Rückstand. Dann vergibt Paderborn, es folgt ein technischer Fehler des Gegners und eine schöne Salimi-Finte zur 7-5 Führung. Hemmers punktet, ein Bils/Salimi Block folgt, Bils „versenkt“ aus der Mitte und Paderborn mit der Auszeit bei 10-6. Es folgt eine schöne Aufschlagserie von Hemmers – und Paderborn verliert völlig „den Faden“ – bis 18-6. Salimi macht was er will (Zuspiel oder „direkt weiter“), nicht zu bremsen. Moers bis 21-7 dominant in jeder Beziehung – dann einige Nachlässigkeiten und Trainer Chung noch mit Auszeit bei 24-13.

Comeback täuscht

Schönes Comeback von Moers mit der Hoffnung, den Schwung im Tiebreaker weiter zu nutzen. Bis 4-4 auch ausgeglichen – obwohl bis dahin schon zwei völlig unnötige Fehler von Moers (Dankeball verbaggert, Aufschlag out), mit Paderborner Hilfe allerdings kompensiert. Dann fängt jedoch das Elend an. Die Annahme nicht mehr gut, Moers wird hektisch, der Block sitzt nicht und plötzlich 5-8 hinten. Es folgt prompt ein Netzroller-Aufschlag von Paderborn zum 5-9 – Auszeit Trainer Chung. Ein weiterer direkter Annahmefehler und 5-10 – und die Hoffnung schwindet. Aufschläge von Salimi, Bils und Liebisch-Angriffe sorgen immerhin noch für weitere Motivation bei 9-11. Die unsichere Annahme bleibt, Angriffe gegen den guten Paderborner Block nicht gut genug und nach einem weiteren Annahmefehler bei 10-13 Spielball bei 10-14 Rückstand. Clemens Spoo kann noch auf 11-14 verkürzen – dann jedoch Satz- und Spielende. Jubel bei Paderborn, das sich mit diesem Sieg für das Turnier um die  „Deutsche Meisterschaft“ qualifiziert hat. 

Team zeigt im Spiel um Platz 3 Charakter

Der VV Humann Essen gewinnt das andere Halbfinale gegen den TuB Bocholt und dem MSC Team bleibt somit „nur“ noch das Spiel um Platz 3 gegen die Bocholter. Hier noch einmal ein Kraftakt der Moerser Spieler, die ja schon zwei „Dreisatzspiele“ absolvieren mussten – und nun gegen Bocholt wieder in die Verlängerung müssen. 

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Schliekmann/Bils Block ...

Den ersten Satz kann das Team klar für sich entscheiden ... die Motivation stimmt noch und die nötige Aggressivität ist auch da. Der überraschend „leichte“ erste Satzgewinn führt „fast“ zwangsläufig zu einem Konzentrationsabfall beim MSC Team: Bocholt im 2. Satz etwas druckvoller und mit besserem Block. Die Spieler um Kapitän Moritz Liebisch aber auch mit einigen „unnötigen“ Fehlern zuviel.

Im Tiebreaker Bocholt weiter stark im Block, die Moerser Annahme weiterhin wackelig. Moers aber trotzdem mit früher, leichter Führung, die mit etwas „Glück und Spucke“ gehalten werden kann. Letztendlich dann doch ein irgendwie verdienter, aber auch glücklicher Gewinn im Tiebreak – und damit die Bronzemedaille gesichert.

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Moritz Liebisch boxt sich durch ...

Fazit: Der letzte Sieg stimmte ein wenig versöhnlich – dennoch die Enttäuschung nach der Niederlage vs. Paderborn mega. Zwei Sätze gut gespielt und (fast) gewonnen – verbunden mit der Erkenntnis, dass man bei einer Ballbilanz von  61 zu 55  weniger Fehler und mehr Punkte gemacht hatte. Da musste der eine oder andere Spieler doch schwer schlucken. Eine ganz bittere Pille, die den Spielern aber die alte Volleyballweisheit bewusst machte: Wer den letzten Punkt macht, gewinnt. Ein Volleyballspezifikum, welches besondere Anforderungen am Umgang mit dem Ball stellt. Im Fußball, Handball und Basketball ist das anders. Da kann man nach ordentlicher Führung in der Schlussphase noch ein wenig daddeln und auf Zeit spielen ...

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Clemens Spoo auf die Finger ...

Für die MSC Jungs das Turnier in jedem Falle eine wichtige Erfahrung. Ein Teil der Spieler ist auch im kommenden Jahr noch im U18 Team – da kann man dann den nächsten Versuch starten. Für MSC Trainer Eung-Zoll Chung war das Ergebnis „Bronze“ in der Gesamtbetrachtung „ok“. Chung: „Paderborn hat alles riskiert, sie haben gut aufgeschlagen und unsere Problemzone offen gelegt. Da hatten wir aktuell kein Mittel dagegen. Das muss man anerkennen – und dazu gehört auch die Einsicht, dass wir bei einer eventuellen Teilnahme an der „Deutschen“ wohl ähnliche Probleme bekommen hätten. Da wären wir auf Gegner getroffen, die richtig gut aufschlagen und die uns auch richtig Probleme gemacht hätten.“

Kompliment an Ausrichter Solingen Volleys: die Doppelhalle Wittkulle hervorragend geeignet für ein großes Turnier. Alles sehr gut organisiert vom Ausrichter – von der Cafetaria bis zum Ergebnisdienst. Auch die Begleitung des WVV mit dem Einsatz von „gestandenen“ Schiedsrichtern – ein Plus für die Veranstaltung.

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Danke - an die Fans

Endstand: 1. VoR Paderborn, 2. VV Humann Essen, 3. Moerser SC, 4. TuB Bocholt, 5. VC Menden-Much, 6. FC Junkersdorf, 7. TSC Münster-Gievenbeck, 8. TPSV Bielefeld, 9. Solingen Volleys, 10. TuS Mondorf, 11. Rumelner TV, 12. TV Hörde

Das MSC Aufgebot: Magnus Arens, Sebastian Bathen, Veit Bils, Henrik Dawel, Tim Erlacher, Tim Hemmer, Moritz Liebisch, Lennert Ruschinski, Lukas Salimi, Jan Schliekmann, Clemens Spoo, Trainer: Eung-Zoll Chung

Die MSC Ergebnisse:

Vorrunde

Moerser SC vs. TV Hörde   2:0,25-10-11

Moerser SC vs. FC Junkersdorf   2:1,28-26,27-29,15-12

Zwischenrunde

Moerser SC vs. TSC Münster-Gievenbeck   2:0,25-18-15

Halbfinale

Moerser SC vs. VoR Paderborn   1:2,25-27,25-13,11-15

Spiel um Platz 3

Moerser SC vs. TuB Bocholt   2:1,25-14,22-25,15-12

 

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