Am Ende Drama wie beim „Tatort“ – „Gäste“ stiebitzen ein Punkt
Nach einem anfänglich eher durchwachsenen Spiel folgte gegen den SV Lindow-Gransee eine deutliche Steigerung mit einem brisanten Tiebreak, in welchem die „Adler“ in der letzten Minute nach fast 2 Stunden Spielzeit allerdings hauchdünn (Tiebreak 14-16!) scheiterten. Die Gäste vom SV Lindow-Gransee schnappten der Mannschaft von Trainer Martin Schattenberg die Beute vor der Nase weg ... und sicherten sich zwei wichtige Punkte.
Erneut hatte Trainer Martin Schattenberg die Aufgabe, eine Lösung für die prekäre Personalsituation („Ohne Drei“) zu finden. Jugendspieler Veit Bils startete wie gehabt in der Mitte (zusammen mit Andy Tins) David Seybering ging auf die Diagonale – ihm gegenüber Zuspieler Jonas Hoppe. In der Annahme wie üblich Lukas Schattenberg und Daniel Wernitz – Philippe Scheiffarth wieder auf der Liberoposition.
Auftakt schwach
Der Auftakt für Schattenberg´s Team etwas ungünstig: gleich 0-3 hinten. David Seybering hielt mit drei Punkten das Team im Spiel – bei der 1. Technischen Auszeit aber weiter mit 3 Punkten zurück. Auch in der Folge keine Wende. Das Team bemüht, doch weder Block noch Angriff reichten aus, um die Gäste richtig unter Druck zu setzen. Immerhin sorgten im 2. Drittel zwei schöne Soloblocks in Folge von Andreas Tins nach 10-13 Rückstand für das 12-13. Auch bei 16-17 das MSC Team noch „nah dran“, aber bei 16-19 Auszeit von Moers, danach (Lenard Exner kommt für Veit Bils) Moerser Angriff in den Block zum 16-20. Bei 18-23 Auszeit von Trainer Schattenberg und schnelles Satzende.
Schwere Aufgabe für Lukas Schattenberg - gegen die "grüne Wand"
Im 2. Durchgang Exner weiter dabei – Moritz Müller rückt auf die Liberoposition. Nach der 2-0 Führung Ausgleich bei fünf und die erste Technische Auszeit wie in Satz eins bei 5-8. Bei 7-12 die erste Auszeit von Trainer Schattenberg. Nichts will so recht gelingen: der Aufschlag nicht druckvoll genug, der Block löchrig, der Angriff zu selten erfolgreich. Bei 10-18 die 2. Auszeit. Nach einem erfolgreichen Exner-Angriff zum 15-23 Lindow-Gransee sofort mit Auszeit. Moritz Liebisch kommt ins Spiel (Denkpause für Wernitz) und punktet sofort zum 16-23. Dennoch: der Abstand zu groß und Satzverlust.
Standpauke – die Mannschaft reagiert
Im 3. Durchgang nach Wernitz-Shot und erfolgreichem Moerser Block Führung mit 5-2 und Auszeit für Lindow-Gransee. Moers in Führung bei 8-5, nun deutlich aktiver, stärker im Block und mutiger (und erfolgreicher!) im Angriff. Bei 18-15 ein Hammer-Schattenberg/Tins-Block zum 19-15, bei 20-15 die 2. Auszeit der Gäste. Moers lässt nichts mehr „anbrennen“ – eine unangenehme Aufschlagserie von Lenard Exner bereitet Lindow-Gransee Probleme – der Satz sicher an die Heimmannschaft.
Andreas Tins durch die Mitte ...
Der vierte Durchgang über weite Strecken ganz eng: bei 8-6 noch eine 2-Punkte-Führung, danach aber nur noch Einstände bis 15-16. Allein im 2. Drittel macht Lindow-Gransee vier Aufschlagfehler und hält den MSC damit ein wenig im Spiel. Es bleibt ganz eng: 17-17 und 19-19. Moers kann auf 20-19 erhöhen, Auszeit für die Gäste. Dann wiederum ein mächtiger Schattenberg/Tins Block und 2-Punkte-Abstand. In der Schlussphase Moers stärker: Exner punktet zweimal, die Gäste schlagen den letzten Ball ins Aus.
Tatort-Krimi
Damit Tiebreak und Neuauflage in Sachen Spannung. Über 3-3 und 6-6 Auszeit Führung von Lindow-Gransee bei 6-8, dann Exner-Punkt zum 7-8 nach einer Mega-Rallye und Auszeit der Gäste. Exner serviert erneut auf den Schwachpunkt in der Gäste-Annahme. Seybering und Exner punkten, ein Ass von Wernitz hält die Hoffnung auf ein gutes Ende mit der 12-9 Führung hoch. Dann segelt ein Aufschlag ins Aus, eine Annahme ist Murks ... und der schöne 3-Punkte-Vorsprung schmilzt herunter auf 13-13. Auszeit Moers – aber immerhin noch Satz- und Spielball bei 14-13 Führung (Schattenberg hatte den Ball ins Lindower Feld gewuchtet). Die Zuschauer sind aufgestanden. Es folgt das 14-14 und Hallensprecher „Shaky“ Hollenberg meint, dass ein „Tatort-Krimi nicht mehr zu bieten“ hat. Dann allerdings ein MSC-Angriff in den Block mit Abpraller ins Moerser Hinterfeld – gefolgt von einem mutigen Gäste-Angriff (davor ein starker „Save“ nach MSC-Angriff) in den etwas löchrigen Moerser Block. Aus die Maus.
Annahme mit Daniel Wernitz und Lukas Schattenberg ...
Fazit: Nach zwei schwächeren Sätzen eine richtige Steigerung beim MSC Team. Wichtige Komponenten waren Lenard Exner (noch nicht wieder ganz der „Alte“, aber er kommt) sowie ein „beruhigter und neu aufgesetzter“ Daniel Wernitz - möglich durch die Einwechslung von Moritz Liebisch. Seybering fast in alter Stärke in der Mitte, Tins sehr aufmerksam. Moers zum Spielbeginn zu zögerlich und mit zuviel Respekt. Dann aber ließen die Gäste ein wenig nach (Anreise mit dem ICE, Zwangsumstieg in Hannover wegen Defekt und von da ab der Zug überfüllt) und Moers drehte auf. Mehr Mut im Angriff, die Aufschläge besser und druckvoller (Schattenberg!). Der Tiebreaker dann etwas für starke Nerven. Insofern verdient für Lindow-Gransee als die „Adler“ die letzten beiden Fehler machen, die ein wenig representativen Charakter hatten: zu oft in den Block, der eigene Block nicht nah genug am Netz. Aber: nach dem Einbruch gegen Bocholt und dem neuen Anlauf (ohne Punktgewinn!) gegen Essen nun wieder – fast – mit einem Sieg. David Seybering verdient sich die MVP Plakette.
Die Mannschaft hat nun zwei Wochen spielfrei ... und wird weiter voll trainieren. Trainer Martin Schattenberg hofft auf Rückkehrer und ein komplettes Team – allerdings wird Oskar Klingner wohl weiter fehlen.
Stimmen:
Trainer Martin Schattenberg: „Über zwei Sätze sind wir der Musik hinterher gelaufen – gegen einen guten Gegner, der die Anreise offensichtlich gut weggesteckt hatte. Ich habe dann eine Reaktion gefordert – die Mannschaft hat reagiert und das Publikum hat das auch gemerkt. Wir haben uns dann im Bereich Block/Abwehr deutlich gesteigert und haben unsere Sache gut gemacht. Ärgerlich, dass wir nicht dafür belohnt wurden.
Ole Schwerin und David Seybering geehrt von Rudolf Ehrhardt, Mitglied Sportausschuss Stadt Moers ...
Zuspieler Ole Schwerin in Vertretung von Trainer Jan-Philipp Marks (fehlte wg. Prüfung A-Lizenz): „Moers hat es uns in den ersten beiden Sätzen leicht gemacht. Dann haben wir ein wenig nachgelassen, Moers hat aufgedreht und ist verdient zum Ausgleich gekommen. Im Tiebreaker war es ein schöner Kampf – gegen eine supersympathische Mannschaft. Wir verstehen uns gut, es hat richtig Bock gemacht hier zu spielen – aber wir wollten schon gewinnen und nicht 600 km für nichts fahren. Im Tiebreak haben wir es in der Schlussphase gut gemacht – aber Moers hat auch einen Punkt verdient!“
Das MSC Aufgebot: Lenard Exner, Jonas Hoppe, Niklas Kotte, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Moritz Liebisch, Veit Bils, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Christian Schmidt, Sven Simon
Das Ergebnis: Moerser SC vs. SV Lindow-Gransee 2:3,19-17-25,25-17-21,14-16 in 24,24,23,26 und 18 Minuten (115) vor fast 200 Zuschauern
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