Moers bemüht, Berlin dominiert

Im 2. Satz bekommen die „Adler“ fast „die Kurve ...

Im 2. Spiel des Wochenendes gab es für die „Adler“ nicht viel zu holen: sehr gut aufgelegte Berliner sicherten sich einen klaren 3:0 Sieg – mit ein wenig Glück den 2. Durchgang nach Moerser Führung. Trainer Schattenberg´s Aufgebot  gab nicht auf – musste sich aber an diesem Sonntagnachmittag der besseren Mannschaft beugen. Im Hinspiel in Berlin hatte man „nur“ 2:3 verloren ...

Trainer Martin Schattenberg war mit Zuspieler Jonas Hoppe gestartet und beim Rollenwechsel von David Seybering geblieben, der wieder auf die Diagonalposition ging und mit Andreas Tins den „langen“ Berlinern im Block Paroli bieten sollte. In der Annahme wieder Schattenberg/Wernitz, in der Mitte Klingner/Tins und auf der Libero-Position erneut Moritz Müller.vco2

Oskar Klingner erneut mit guter Leistung ...

Berlin mit fulminantem Blitzstart, Moers mit erheblichen Problemen in der Annahme: bei 1-5 Auszeit von Trainer Schattenberg. Wieder eine schwache Annahme, dann macht Seybering den 2. Punkt zum 2-6. Bei der ersten technischen Auszeit Moers 3-8 zurück. Berlin weiter fast fehlerfrei, Moers bemüht: Oskar Klingner zweimal erfolgreich, Wernitz legt mit Hinterfeld-Angriff nach – aber dennoch „nur“ 8-16 bei der 2. technischen Auszeit. Bei 11-19 dann Drama: Jonas Hoppe knickt nach einer Blockaktion um – nach leichtem Körperkontakt in der Luft nicht sauber gelandet. Trainer Schattenberg beantragt eine Auszeit, Hoppe wird vom Feld getragen erhält mitfühlenden Applaus von den weit über 300 Zuschauern. Marek Bender macht sich für die Einwechslung bereit, derweil Jonas Hoppe von Physio Jörn Becker versorgt wurtde. Berlin weiter ungerührt auf 13-22 davon. Dann kleine Entlastung durch zwei präzise Seybering-Aufschläge und 17-23. Berlin´s Trainer Verstappen unterbricht mit Auszeit – dann macht sein Team noch zwei Punkte zum Satzgewinn. Eindrucksvolle Vorstellung der Hauptstädter.

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Marek Bender aus der Annahme direkt weiter übers Netz ...

Wende knapp verpasst

Im 2. Durchgang kraftvolle Reaktion des MSC-Teams. Zunächst 0-4 Rückstand, wieder Sorgenfalten und Auszeit von Trainer Schattenberg. Nach der Minipause dann aber Lukas Schattenberg furios: Angriffshammer von der Position 2, gefolgt von drei Aufschlaghämmern (zwei „wirken“ direkt, ein weiterer kann vom Moerser Block entschärft werden). Einstand - und Berlin beeindruckt. Moers nun „auf Augenhöhe“, Berlin mit den ersten Fehlern und Moers über 8-6, 10-8 sogar zur Drei-Punkte-Führung (14-11), nachdem Berlin zweimal in den Tins/Seybering Block geschlagen hat. Nach 16-13 wieder Probleme in der Annahme, Einstand bei 17. Dann ein Klingner-Solo-Block und zwei erfolgreiche Wernitz-Aufschläge zur 20-17 Führung. Berlin reagiert mit Auszeit – Moers weiter auf 23-20 und der begründeten Hoffnung auf einen verdienten Satzgewinn. Nach nicht perfekter Annahme Auszeit von Trainer Schattenberg bei 23-22. Moers kann nicht optimal angreifen, Einstände bei 23, 24 und 25. Moers muss mit Druck reagieren, leistet sich dann aber zwei Fehler: einmal in den Block, einmal ins Netz.

Oft auf Augenhöhe ...

Moers verzagt nicht: im 3. Durchgang zunächst 8-6 Führung (Wernitz-Aufschläge helfen wesentlich!), dann aber wieder Druck vom VCO-Team und 8-10 Rückstand für Moers. Trainer Schattenberg beantragt eine Auszeit. Harmlose Moerser Angriffe werden von Berlin bestraft: 9-12 Rückstand.  Schöner Zwischenspurt mit Aufschlaghämmern von Lukas Schattenberg zum 13-13. Dann aber Berlin nach erneutem Moerser Annahmefehler zum 13-15 ... und lässt sich die Führung nicht mehr abnehmen. Einige unerzwungene Fehler vom MSC-Team: in den Block, an die Antenne, Moerser Block etwas zu weit außen und scharfe Diagonalangriffe von Berlin. Bei 14-18 Auszeit von Trainer Schattenberg, Moers noch einmal mit Druck. Bei 19-22 vorsorglich Auszeit von Trainer Verstappen, ein Lob von Lukas Schattenberg bringt das 21-23 und Verstappen erneut mit Auszeit. Noch ein harmloser Angriff von Moers, ein scharfer Diagonalangriff von Wernitz zum 22-24 ... und dann das Spielende.

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Andy Tins und David Seybering machen zu ...

Fazit: Berlin auch mit dem 2. Spiel am Wochenende – etwas frischer, im technischen  und im taktischen Bereich überlegen. Auch im physischen Bereich mit Vorteilen – ein paar richtig „lange Jungs“ im Block machten dem Moerser Angriff das Leben schwer. Berlin besser eingespielt und organisiert. Moers mit dem Handicap der Rollenumstellung – auch die Verletzung von Jonas Hoppe musste „verdaut“ werden. Marek Bender aber gut im Spiel – aber eine Wechseloption für taktische Wechsel fehlte. Moers im Bereich Aufschlag (Schattenberg, Wernitz) mutig und druckvoll. Berlin aber in der Annahme „unter dem Strich“ sicherer als Moers und damit mit mehr Angriffsoptionen – von den langen Jungs vorzüglich genutzt. Die Berliner Angreifer alle über 50%, bei Moers nur Oskar Klingner mit einem Bestwert (80%). Die Moerser Abwehr schwer beschäftigt – Moritz Müller verdient MVP. Am Ende des 2. Satzes falsche Fehler zum falschen Zeitpunkt – ein Satzgewinn hätte dem MSC-Team gut getan und wer weiß ...? 

Stimmen: 

Trainer Johan Verstappen (in den Jahren 2001 bis 2003) schon einmal Trainer beim Moerser SC): „Diesen klaren Sieg hatte ich nicht erwartet. Moers hat eine gute Mannschaft ... aber wir waren heute sehr souverän und eigentlich in allen Facetten besser. Schade, dass euer Zuspieler sich verletzt hat – ich glaube aber nicht, dass das entscheidend war.  Unser Druck im Aufschlag und im Angriff war einfach zu hoch.“

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Johan Verstappen mit Hinweis für den Aufschlag ...

Trainer Martin Schattenberg: „Der VCO hat heute verdient gewonnen. Wir hätten unsere Chancen im 2. Satz nutzen müssen – mit der 23-20 Führung. Wir mussten uns aber letztlich der Berliner Athletik und der Handlungshöhe beugen – manchmal eine Etage zu hoch für uns. Die Jungs von Verstappens DVV-Team sind super für ihre Alter, ein starker Jahrgang – Jungs wie Anton Brehme und Linus Weber können nach der Saison gleich in der Bundesliga einsteigen.“

Daniel Wernitz: „Wir haben den Anfang verpennt und haben im ersten Satz einen zu langen Anlauf gebraucht. Wir kamen zwar immer besser ins Spiel – aber der Vorsprung konnte nicht reduziert werden. Im 2. Satz haben wir deutlich mehr Druck gemacht und über Strecken doch sehr erfolgreich gespielt – obwohl wir einiges liegen gelassen haben. Leider haben wir auch in der Schlussphase  mit unseren Fehlern den Satz abgegeben. Im 3. Satz war es ordentlich, aber in bestimmten Situation gab es so eine Art leichtes „Kammerflimmern“ – da waren dann Irritationen und da fehlte es an der letzten Durchsetzungskraft.“

Moritz Müller: „Der Gegner war heute Klasse: sehr gut organisiert, für uns schwer da Lücken in der Abwehr zu finden. Und wir hatten im Feld alle Hände voll zu tun. Berlin konnte in allen Elementen etwas zulegen. Wir sind in der Annahme immer besser geworden – aber dann war ja noch nach unserem gutem Zuspiel der Berliner Megablock zu überwinden. Alle Berliner Spieler waren richtig hungrig auf Punkte ...“

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Anton Brehme, Ex-Adler Tim Broshog, Moritz Müller ... das MVP Aufgebot.

Das MSC Aufgebot:

Das MSC Aufgebot: Marek Bender, Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Niklas Kotte, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Christian Schmidt, Sven Simon

Das Ergebnis: Moerser SC vs. VC Olympia Berlin   0:3,17-25,25-27,22-25 in 21,31,31 Minuten (83 Min.) vor 330 Zuschauern 

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