„Adler“ bezwingen die „Jungs von der Küste“

Gegen Warnemünde Umstellung verkraftet, Nerven behalten, souverän gespielt

Mit einem unerwartet deutlichen Sieg (3:0,25-18-20-20) kehrten die „Adler“ von der Partie gegen den SV Warnemünde aus Deutschlands Norden zurück. Unerwartet deutlich deshalb, weil sich Diagonalspieler Lenard Exner im letzten Training bei der letzten Aktion so verletzte (Bänder im rechten Fuß), dass er auf die Reise an die Ostsee verzichten musste. Für den zuletzt so formstarken Diagonalspieler musste Youngster Chris Schäperklaus ins Rennen ...

Trainer Martin Schattenberg hatte ansonsten seine übliche Startsechs nominiert: Jonas Hoppe im Zuspiel, David Seybering und Oskar Klingner in der Mitte, Lukas Schattenberg und Daniel Wernitz in der Annahme. Auf der Liberoposition Philippe Scheiffarth – der 2. Libero Moritz Müller musste aus beruflichen Gründen verzichten.

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Augen auf beim Block ...

Das MSC Team startete furios – nach Aufschlag- und Annahmefehler ... der allerdings von Jonas Hoppe „repariert“ wurde. Dann gleich zweimal der Moerser Block mit David Seybering erfolgreich ... und Seybering punktet noch einmal im Angriff: 4-1 Führung für Moers und Auszeit von Warnemünde. Weiter starke Blockszenen von Moers – auch weil die Aufschlagserie von Oskar Klingner die Optionen des Warnemünder Angriffs reduziert. Daniel Wernitz lässt es danach mehrfach im Aufschlag krachen und 10-3 Führung. Dann Oskar Klingner und Chris Schäperklaus im Block erfolgreich: 15-5. Lukas Schattenberg mit Druck von außen  und Moers sehr sicher – abgesehen von kleinen Unaufmerksamkeiten (Trainer Schattenberg ruft bei 22-16 zur Ordnung) – zum Satzgewinn.

Danach etwas holprig – aber immer überlegen

Im 2. Satz dann ein etwas holpriger Start des Teams: zwei Aufschlagfehler zum 2-3 Rückstand, auch noch 3-5 und 4-6 zurück. Danach Lukas Schattenberg zum 6-6 ... und trotz verunglückter Annahme (Hoppe rettet erneut) mit Schäperklaus-Angriff zur 7-6 Führung. Ein Klingner-Block sorgt dann für eine Drei-Punkte-Führung bei 10-7 ... und diesen Abstand kann das Team um Lukas Schattenberg weiterhin souverän verwalten. Immer wenn Warnemünde auf Zwei-Punkte-Abstand verkürzte, folgte ein Aufschlagfehler der Gastgeber und stellte den alten Abstand wieder her. Moers in der Sicherung stark, gut in der Abwehr und erfolgreich mit Angriffen aus der Abwehr. 

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Lukas Schattenberg sucht die Lücke ...

Warnemünder Fehler nehmen zu – Moers hat alles „unter Kontrolle“. Bei 18-14 kommt Marek Bender kurz zum Aufschlag, bei 21-17 rückt Andreas Tins zum Aufschlag ins Feld. Nach einem wirkungsvollen Warnemünder Aufschlag und einem Mißverständnis in der Moerser Abwehr allerdings vorsorglich Auszeit von Trainer Schattenberg bei 22-20. Dann macht Moers  aber erneut aus einer schwachen Annahme einen Punkt und Warnemünde mit Auszeit bei 23-20 für Moers. Danach Warnemünde mit Angriff ins Aus ... und Daniel Wernitz macht mit einem Ass den „Sack zu“.

Adler dominieren weiter

Der Hallensprecher muntert das Publikum mit „Man muss mal mitrechnen, es ist immer noch ein 3:2 möglich!“ auf und sieht eine durchwachsene Anfangsphase des MSC-Teams. Nach 2-4 Rückstand Ausgleich bei vier. Dann 6-4 Führung und wieder Einstand bei sechs ... und dann erstmals zwei Aufschlaghämmer von Warnemünde zum 6-8 Rückstand bei Moers. Einstand bei neun durch einen „Shot“ von Daniel Wernitz, nach einer Mega-Rallye mit vier vergeblichen Moerser Angriffsversuchen (gut aus der Sicherung weitergespielt!) Kraftakt von Lukas Schattenberg zur 10-9 Führung. Danach Warnemünde ins Aus und Warnemünder Auszeit bei 11-9.  Bei 13-11 dann eine krasse Fehlentscheidung  des Schiedsgerichtes gegen Warnemünde. Der Warnemünder Trainer außer sich, adressiert den Schiedsrichter mit „Hol ruhig die Karte raus!“ und echauffiert sich weiter. Resultat der Aufregung: Rote Karte für den Trainer und damit gleich zwei Punkte weg – in einer durchaus wichtigen Phase. Nicht das „gerechte“ 13-12 ... sondern 15-11.

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David Seybering - die Macht in der Mitte ...

Moers danach sicher weiter zur 19-16 Führung, aber dann mit technischem Fehler und einer weiteren Annahmepanne. Trainer Schattenberg bei 19-18 mit Auszeit. Man hat nicht den Eindruck, dass noch "etwas anbrennen" könnte. Es bleibt noch knapp bei 20-19, dann verschießt Warnemünde einen „Elfmeter“. Bei 21-19 kommt Tins zum Aufschlag, serviert zweimal mit Wirkung ... und bei 23-19 Warnemünde erneut mit Auszeit. Punkt 24 liefert Warnemünde mit einem Aufschlagfehler ... und Daniel Wernitz „staubt“ nach Warnemünder Annahmeproblem konsequent und hart zum letzten Punkt ab. Touchdown.

Fazit: Das MSC Team (vornehmlich Trainer Martin Schattenberg) etwas besorgt vor dem Auftritt gegen Warnemünde in Anbetracht der Verletzung von Lenard Exner und dem Fehlen von Moritz Müller. Die Sorgen jedoch schnell abgelegt in Anbetracht des starken Auftritts im ersten Durchgang – vornehmlich durch den Moerser Block. Moers auch im Angriff stark, sehr aufmerksam in der Sicherung und auch im Bereich Abwehr gut dabei. In der Moerser Annahme Lücken – durch die Warnemünder Schwächen im Bereich Aufschlag die Folgen allerdings nicht gravierend – auch durch die aufmerksamen Reaktionen von Zuspieler Jonas Hoppe. „Newcomer“ Chris Schäperklaus mit starken Szenen – aber auch mit einigen unnötigen Fehlern. Allerdings: der erste Einsatz (von Beginn an) von Schäperklaus in der 2. Bundesliga. Jonas Hoppe mit der MVP Prämie – durchaus verdient durch sehr gute Standardsituationen und aufmerksame „Rettungen“.

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Zuverlässige Kraft - Daniel Wernitz ...

Stimmen: 

Trainer Warnemünde Christian Hinze: „Der Unterschied war schon deutlich. Moers ist individuell sehr stark, mit deutlich mehr Qualität und Erfahrung. Sie haben sehr gut aus der Abwehr umgeschaltet und gepunktet – da hat es bei uns gefehlt. Ich muss wohl etwas in die Mannschaftskasse zahlen wegen meines aufgeregten Auftritts. Aber es war in einer ganz wichtigen Phase – und ich wollte ich für meine Jungs einsetzen.“

Trainer Martin Schattenberg: „Es war wie erwartet schwierig – in psychologischer Sicht. Aber wir haben unsere Chancen gut genutzt, sehr fokussiert angefangen und damit unsere Dominanz gezeigt. Ganz sicher aufgetreten, aber dann im 2. und 3. Satz doch ein wenig Spannung verloren und  unnötige Fehler gemacht. Die wichtigen Punkte haben wir gemacht, die Verlagerung der Passverteilung durch die Umstellung hat funktioniert – insofern alles gut.“

MVP Jonas Hoppe: „Ich bin froh dass wir das hier mit „zu Null“ geschafft haben. Der erste Satz war unglaublich – da hat unsere Mitte wirklich gezaubert und hat Warnemünde nie zur Entfaltung kommen lassen. Etwas später habe ich mich schon etwas geärgert – einige Fehler unnötig und zuviel.“

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Jonas Hoppe wurde belohnt ... Tommy Mehlberg auch.

Mannschaftsführer Lukas Schattenberg: „Wir waren einfach überlegen – und haben dann, als es ein wenig hakte, in den entscheidenden Phasen doch immer unsere Punkte gemacht. Unter dem Strich waren wir nicht „krass gut“, aber wir haben ordentlich gespielt. Ich fand wir haben gut gesichert, unsere Blockarbeit mit der Feldabwehr war sehr gut und der Sieg geht deshalb absolut in Ordnung.“

Das MSC Aufgebot in Warnemünde (Rostock): Marek Bender, Lenard Exner, Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Sven Simon und Christian Schmidt

Das Ergebnis vs. Warnemünde in Rostock: SV Warnemünde vs. Moerser SC   0:3,18-20-20-25 in 26, 23, 27 Minuten vor 400 Zuschauern.

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