Gegen den USC Braunschweig kommt es im ENNI zu drei hoch verdienten Punkten
In einer insgesamt eher unaufgeregten Begegnung legt sich die Mannschaft von Trainer Martin Schattenberg im letzten Spiel des Jahres mit einem 3:1 Sieg ein schönes Geschenk unter den Weihnachtsbaum. Die Gäste aus Braunschweig mit zu vielen Eigenfehlern in vorweihnachtlicher Geberlaune – aber der MSC auch mit starken Phasen, ohne die der Sieg nicht möglich gewesen wäre.
Kurz vor Spielbeginn wurde Zuspieler Niklas Kotte vom Hallensprecher „Shaky“ Hollenberg verabschiedet – Mannschaftsführer Lukas Schattenberg überreichte ein kleines Präsent. Trainer Martin Schattenberg hatte mit Jonas Hoppe (Z), Lenard Exner (D), Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz (AA) und Oskar Klingner/David Seybering die übliche Startsechs ins Rennen geschickt. Als Libero zunächst Philippe Scheiffarth.
Wieder ein starkes Element im Spiel: der Block. Hier mit Lukas Schattenberg und Oskar Klingner ...
Starker Auftakt, dann ...
Eher „ungemütlicher“ Auftakt für das MSC-Team: schneller 0-4 Rückstand (!) durch drei MSC-Fehler und einen Braunschweiger Netzroller-Aufschlag. Dann aber schreitet Mannschaftskapitän Lukas Schattenberg zur Tat: vier „Hammeraufschläge“ sorgen für Unheil im Braunschweiger Aufbau, Lenard Exner kann mehrfach kontern und bei 7-6 Führung sorgt erneut Exner für einen positiven Abschluss des ersten Drittels. Exner legt zur 10-9 Führung nach und damit scheint der Bann gebrochen. Moers auf 16-11 davon und bei 19-12 sieht es richtig gut aus. Braunschweig hilft mit einige Schwächen (Annahme, Abschluss) ... aber die Adler“ sorgen in der Schlussphase auch selbst für einen gutes Ende: Punkt 20 durch Braunschweiger Aufschlagfehler, Punkt 21 holt David Seybering, es folgen zwei bildschöne „Shots“ von Daniel Wernitz mit den Punkten 22 und 23. Double Trouble für Braunschweig. Wieder Aufschlagfehler von Braunschweig zum 24. Punkt und der letzte effektive Aufschlag von Moers bringt das Satzende.
Schöner Viererblock ...
... den Stecker rausgezogen.
So kann es weitergehen ... dachte sich wohl der eine oder andere im Team – und auch auf den Rängen. Zunächst zwei „Pannen“ zum 0-2 Rückstand, dann aber 4-4 und noch eine kleine Schwäche zum 4-6 Rückstand. Braunschweig trifft nicht mehr beim Aufschlag, Moers wieder entschlossener und mit Exner und Wernitz zur 10-8 Führung, ein Klingner/Hoppe Block zum 12-9 Vorsprung, klug erweitert auf 14-9. So konnte es wirklich weitergehen ...
Riesiger Jubel nach der Wernitz-Ballrettung und dem anschließenden Blockerfolg (Schattenberg/Seybering) mit Satzgewinn ...
Doch dann bekommt der MSC die Bälle nicht mehr auf den Braunschweiger Boden, Annahme nicht optimal, Angriff drucklos oder fehlerhaft. Bei 14-12 Auszeit von Trainer Schattenberg, der Unheil wittert, sich bei 15-15 bestätigt fühlt und dann, nach einer langen Rallye den Rückstand bei 15-16 registriert. Es läuft nicht mehr viel beim MSC – Braunschweig hat die Fehler reduziert, die Aufschläge plötzlich besser. Bei 15-18 kommt Marek Bender für Jonas Hoppe ins Zuspiel, bei 15-20 kommt Andreas Tins für Oskar Klingner. Aus der 14-9 und 15-13 Führung wird nach einem Mißverständnis im Moerser Hinterfeld ein 15-21 Rückstand. Henning Hogenacker kommt noch für Daniel Wernitz: 16-22 und kaum noch Hoffnung. Ein kleines Debakel ... Volleyball für Arme.
Dann aber wieder sicher ...
Im 3. Durchgang bietet Trainer Schattenberg wieder seine Startsechs auf. Nach 2-2 sorgt ein Megablock von Seybering/Schattenberg für den ersten Schritt zum Minibreak bei 4-2 (Braunschweig hilft wieder mit einem Aufschlagfehler), nach 7-6 besorgt Wernitz die 8-6 Führung im ersten Drittel. Der 2-Punkte-Abstand bleibt: Moers spielt nach Plan, Braunschweig kontert gut – aber nach jedem Konter folgt ein Fehler im Aufschlag. Klartext: allein in einer Rotation vier Aufschlagfehler. Bei 9-13 Rückstand beantragt Braunschweig eine Auszeit. Nichts hilft. Moers spult sein Pflichtprogramm ab, Braunschweig im Aufschlag und der Annahme weiterhin nicht disponiert. Der Satzverlauf weiterhin nicht der Rede wert – bis auf eine sensationelle Ballrettung von Daniel Wernitz, die mit dem darauffolgenden Block von Schattenberg/Seybering zum viel umjubelten Satzgewinn führt. (Wernitz rast einem Abpraller hinterher, taucht über die Bande hinter dem Feld und rettet das Spielgerät mit einem spektakulären Hecht ... der Ball wird übers Netz zum Gegner befördert. Der Braunschweiger Angriff scheitert am Moerser Block – Schattenberg/Seybering haben zugelangt.
Viel Bewegung im Feld: Daniel Wernitz und Philippe Scheiffarth ...
Damit ist den „Löwen der Zahn gezogen“. Schnelle 6-1 Führung im 4. Durchgang – nach einigen Wernitz Service-Hämmern. Über 8-4, 14-10 und 16-12 der MSC nun sehr kontrolliert in Richtung Spielgewinn. Kleine Eintrübung bei 20-18 – der Block hat nicht gehalten. Trainer Schattenberg ruft in der Auszeit zur Konzentration. Bei 22-19 stellt Oskar Klingner mit schönem Block den alten 4-Punkte-Vorsprung wieder her. Bei 24-20 sorgt – symptomatisch – ein Braunschweiger Aufschlagfehler für das Spielende.
Fazit: Braunschweig nur phasenweise gefährlich – die Dominanz von Schattenberg´s Team (in allen Elementen – Aufschläge von Lukas Schattenberg, Oskar Klinger, Daniel Wernitz) über drei Sätze hinweg unübersehbar. Das kollektive „blackout“ in der 2. Satzhälfte im 2. Durchgang allerdings rätselhaft. Vielleicht hatte man nach der 5-Punkte-Führung in der Satzmitte schon den Satz gebucht ... und war genervt, als Braunschweig „eine starke Viertelstunde“ bekam. Die Moerser Annahme ließ die Braunschweiger Aufschläge, wenn sie denn kamen, zu oft einfach nur bis zur 3m-Line oder kurz danach abprallen – damit waren Schnellangriffe kaum mehr möglich und über Außen war dann alles zu durchsichtig. Auch „Flüchtigkeitsfehler“ dabei. Glücklicherweise hatte Braunschweig nur „Gas“ für diese Viertelstunde. Danach gab es einfach zu viele Gastgeschenke. Kein Wunder, dass Oskar Klinger die Partie nach dem Spielende ganz spontan mit einem „Mehr schlecht, als recht“ bewertete ... Die MVP Plakette ging an Lukas Schattenberg.
Stimmen:
Trainer Martin Schattenberg: „Der zweite Satz ist schon ärgerlich. Es war so als hätte jemand den Stecker rausgezogen, überall fehlte etwas. Wir hatten plötzlich unsere Aggressivität verloren. Glücklicherweise sind wir dann im 3. Satz stark zurückgekommen, da hat die Mannschaft schon gut reagiert. Mit den drei Punkten bin ich natürlich zufrieden, aber wir müssen weiter an der Stabilität arbeiten: so ein Bruch im Spiel darf nicht passieren.“
Es hat nicht ganz gereicht ...
Braunschweig-Trainer Markus Weber, kurz nach dem Spiel ziemlich angefressen: „Im ersten Satz haben wir unter der Dominanz der Moerser im Bereich Aufschlag/Annahme gelitten. Im 2. Satz haben wir das drehen können und haben dominiert. Aber das war es dann. Unsere Annahme war überwiegend wie ein offenes Bein. Wir haben viel zu oft ohne unsere Mitte gespielt – über außen lief einfach nicht genug – da hat Moers zugemacht. Leider kann meine Mannschaft so etwas wie im 2. Satz nicht lange durchhalten.
Daniel Wernitz: „Ich würde mal sagen: ein Arbeitssieg. Im ersten Satz hatten wir schnell alles im Griff. Im 2. Satz auch, bis das Ganze kippte. Wir haben einfach keinen Ball auf den Boden bekommen. Da haben wir zu oft – wie später auch noch gelegentlich – mehrere Anläufe im Angriff gebraucht. Dann hat uns Jonas wieder ganz gut in Szene gesetzt und es lief. Nach diesem Sieg fällt es mir jetzt etwas leichter, allen „Frohe Weihnachten“ zu wünschen.“
Das MSC Aufgebot im ENNI Sportpark: Marek Bender, Lenard Exner, Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Sven Simon
Das Ergebnis: Moerser SC vs. USC Braunschweig 3:1,25-15,18-25,25-16-20 in 23,24,22,24 (93) Minuten
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