Adler in Bocholt: Nuss geknackt!

Unerwartet leichter Sieg für Schattenberg´s Team ...

Rasanter Sieg für die Moerser „Adler“ in der Bundesligapartie (Nord) in Bocholt: in einer guten Stunde erledigten Trainer Schattenberg´s Jungs ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit des Trainers und brachten einen 3:0 Sieg (25-15-15-19) mit nach Moers.

Vor der Partie in Bocholt hatte Allrounder Moritz Müller (selbst zwei Jahre in Bocholt gespielt) vor der gefährlichen und manchmal unkonventionellen Bocholter Spielweise gewarnt – Trainer Schattenberg hatte „eine harte Nuss“ prognostiziert. Nichts von dem stimmte am Samstagabend in der EUREGIO-Sporthalle: in Bocholt gab es allenfalls Nusskonfekt - kleingehackte Nüsse in Schokolade ... 

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Der Moerser Block (hier David Seybering und Daniel Wernitz) war am Samstagabend das stärkste Element ...

Die zahlreichen Moerser Fans rieben sich verwundert die Augen: immer wieder versuchten die Bocholter über die Halbdiagonale oder Diagonale anzugreifen – und scheiterten ein um das andere Mal am bärenstarken Moerser Mittelblock. Schon erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit der Bocholter Trainer – und das eifrig Notizen machende Scouting Team – das Scheitern der Bocholter Außenangreifer übersah und keine Maßnahmen ergriff.

Gut für Trainer Martin Schattenberg und seine Mannschaft, welche die ersten beiden Sätze im Schnelldurchgang absolvierte. Gestartet war die übliche Formation (Jonas Hoppe Z, Lenard Exner D, Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz AA, David Seybering/Andreas Tins MB und Philippe Scheiffarth auf der Liberoposition. 

Bocholt zunächst ziemlich vorgeführt

Das Spiel begann mit einer langen Rallye die vieles versprach ... und die Bocholt nach mehreren Anläufen mit einem Punkt für sich entscheiden konnte. Doch Moers egalisiert und nach Einstand „bei zwei“ sowie einem Blockpunkt sorgt Daniel Wernitz mit einem bösen Float-Aufschlag für das 4-2 und das erste Minibreak. Wernitz baut mit weiteren unangenehmen Aufschlägen (die Bocholter Annahme schon überfordert) auf 7-2 aus. Bocholt wechselt seinen Libero und bringt Ex-Adler Nick Niemiec – der aber auch nichts bewegen kann. Bei 11-6 für Moers die erste Bocholter Auszeit ... dann blockt Moers gleich dreimal hintereinander, Tins legt ein Ass nach ... und Lukas Schattenberg locht zum 20-10 ein. Es folgen ein Bocholter Netzfehler, ein Aufschlagfehler - Schattenberg macht das 24-12 und Bocholt tritt noch einmal über.

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Zwischendurch gab´s auf die Finger (hier von Lukas Schattenberg) ...

Im 2. Satz im ersten Drittel ausgeglichen, Bocholt sogar bei der 1. Technischen Auszeit mit 8-6 in Führung. Dann packt wieder der Moerser Block zu, Andreas Tins gleich zweimal hintereinander, Bocholt bei 11-9 Moerser Führung mit der Auszeit. Tins blockt erneut zum 13-9, Bocholt muss die 16-11 Führung für Moers hinnehmen – nichts dazu gelernt. Die Moerser Mitte bleibt weiterhin verschlossen. Lenard Exner macht den ersten „Zwanziger“, David Seybering blockt zum 22-13 ... und der Moerser Block sorgt schnell auch für Punkt 23 und 24. Jonas Hoppe betätigt sich noch als Angreifer und macht den Satz zu.

Kleiner Spannungsabfall ...

Kleiner Spannungsabfall im 3. Durchgang. Das MSC Team tut sich in den ersten beiden Dritteln schwer. Die Annahme nicht so besonders, doch 5:5 nach effektivem Hoppe-Aufschlag und  Exner/Tins Block zum 7-5. Wieder die Annahme und harmloser Angriff, 7-8 Rückstand. Die Aufschläge kommen nicht mehr so gut. Doch Andreas Tins sorgt zwischendurch mit Angriffserfolg und Block wieder für die Führung bei 10-8. Noch einmal schwächelt die Annahme und Trainer Schattenberg beantragt  bei 12-13 Rückstand eine Auszeit – die dann aber wirkt: Moers wieder konzentrierter, Auszeit Bocholt bei 15-14 Führung für Moers, 2. Technische Auszeit bei 16-14 ... und dann die Adler wieder im Aufwind. Exner markiert das 17-14, Schattenberg besorgt einen Vier-Punkte-Abstand bei 20-16, Exner mit Soloblock zum 21-16, Bocholt ins Aus zum 22-16. Auszeit Bocholt. Exner nochmal von der Position 4 zum 23-17, Daniel Wernitz macht das 24-18 und ein Bocholter Aufschlagfehler besorgt das Spielende. Hüpfkreis – was sonst ...?

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Im 3. Satz musste Zuspieler Jonas Hoppe einige Male hinter der Annahme herlaufen ...

Fazit: Die Warnungen vor Bocholter Stärken wurden ernst genommen – und mit sehr viel Disziplin und Einsatz gekontert. Der Block so gut wie selten – aber auch durch Bocholter Fehlkalkulationen so stark. Im Bocholter Angriff gab es Bionade statt Sekt. Erstaunlich die mangelnde Lernfähigkeit der Bocholter Angreifer, die es immer wieder über die Diagonale versuchten. Prime Time für den Moerser Block. Moers im Angriff auf allen Positionen ordentlich, die Annahme im 3. Durchgang wackelig – aber das ohne Konsequenzen, weil die Block/Feldabwehr stimmte. Auch die Patzer beim Aufschlag (im 3. Satz) wurden verziehen. Im ersten Satz gab´s zur Gewöhnung an die Verhältnisse keine harten Aufschläge sondern unangenehme, aber sichere Float-Aufschläge – Moritz Müller hatte vor den Lichtverhältnissen gewarnt. Überragend Lenard Exner, der mit großer Gelassenheit die Lücken in der Bocholter Defensive fand. Die MVP Nominierung für den Moerser Diagonalspieler geht absolut in Ordnung.

Stimmen: 

MSC-Trainer Martin Schattenberg: „Da muss man wirklich zufrieden sein. Bocholt hatte seine Aufstellung gedreht – wir haben gut darauf reagiert und uns damit Blockoptionen erarbeitet. Kompliment an meine Mannschaft, die in den ersten beiden Sätzen praktisch keine ´unforced errors´ machte. Die Präsenz im Block war beeindruckend. Es gab nie Unruhe bei uns – auch nicht im 3. Satz. Der Gegner spürte das – und das war nicht gut für ihn.“

Bocholt-Trainer Henk Goor : „Die Mannschaft hat sich selbst unter Druck gesetzt, jeweils in der 2. Satzhälfte gab es zu viele Fehler bei uns. Die Annahme hat nicht gut funktioniert, wir konnten nicht unser Spiel aufziehen. Normal kommen wir schnell über Außen – aber heute war es über Außen oft zu hoch. Für die ganz jungen Spieler – wir haben zwei U18ner in der Mannschaft – ist es nach Fehlern schwer, wieder richtig reinzukommen, gegen einen Gegner mit dieser Qualität.“

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Lenard Exner mit Silber ...

David Seybering: „Ich denke es war auch unsere körperliche Überlegenheit. Bocholt mit einer jungen Mannschaft, jünger als unsere, die schnell verunsichert war und kaum Mittel fand uns zu beeinflussen. Der Komplex Block/Feldabwehr hat einfach gestimmt heute – und Lenard hat seine Abschlaghöhe oft voll genutzt.“

Ex-Adler Nick Niemiec: „Ich habe unsere Jungs vor dem Mittelblock gewarnt – hat nichts genutzt. Moers war heute sehr stark – Aufschlag und Block waren die stärksten Elemente. Das ist oft so. Unsere jungen Spieler haben Potential, aber es fehlt noch an Kontinuität. Ich denke, wir werden im Saisonverlauf sicher stärker ...“

Das MSC Aufgebot in Bocholt: Marek Bender, Lenard Exner, Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Niklas Kotte, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Betreuung: Klaus Schmidt-Kotte

Das Ergebnis: 

TuB Bocholt vs Moerser SC   0:3,15-15-19-25 in 23,23,27 Minuten vor ca. 200 Zuschauern

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