Zwei knappe Sätze besiegeln das Schicksal des MSC – beim VCO gab´s einen Punkt
Nach zwei hart umkämpften sehr engen Sätzen musste sich die Mannschaft von Trainer Martin Schattenberg in der Sporthalle Gransee vor fast 300 begeisterten Zuschauern nach schwachem Start im 3. Durchgang endgültig mit 0:3 (27-29,30-32,20-25) geschlagen geben und kassierte die erste Saisonniederlage. Die kämpferische Note stimmte, im spielerischen Bereich haperte es.
Trainer Martin Schattenberg hatte gegen den SV Lindow-Gransee die erfolgreiche Startsechs aus den ersten beiden Spielen nominiert: Jonas Hoppe (Z), Lenard Exner (D), Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz (AA), Andreas Tins/David Seybering (MB) und Philippe Scheiffarth (L). Von Beginn an eine harte Auseinandersetzung: bei 7-5 nach einem Soloblock von Andreas Tins das erste Mini-Break für die Gäste, danach ganz enge Satzstände und erst bei 15-13 das zweite Break nach einem harten Aufschlag von Daniel Wernitz. Danach aber erneut Probleme in der Annahme und beim Abschluss und bei der 2. Technischen Auszeit Minirückstand bei 15-16.
Jonas Hoppe musste sich zu oft mit Ausrutschern in der Annahme befassen ...
Danach spitzt sich die Lage zu. Bei Einstand 18 eine Punktchance nicht genutzt und wieder Rückstand. Trainer Schattenberg reagiert mit Auszeit. Bei 19-21 nach erneutem Moerser Annahmeproblem erstes Break für Lindow. Bei 20-22 scheitern zwei Moerser Angriffsversuche, gefolgt von einem Angriffsfehler zum 20-23. Auszeit von Trainer Schattenberg, der nach weiterem Ass von Wernitz den Ausgleich bei 24 sieht, Auszeit von Lindow. Es folgt ein Moerser Aufschlagfehler, ein Annahmefehler und schließlich ein Angriff in den Block mit dem Satzverlust bei 27-29.
Diagonale weiter nicht geschützt
Im 2. Durchgang ähnliche Phänomene wie im ersten Satz: der Moerser Aufschlag nicht zwingend, Lindow kann gut aufbauen, spielt schnell über „außen“ und reißt den Moerser Block auseinander. Lindow selbst mit druckvollem Aufschlag reduziert die Optionen für den Moerser Angriff. Die erste technische Auszeit bei 5-8 Rückstand, bei 7-11 nimmt Trainer Schattenberg eine Auszeit. Es folgt das 7-12, dann aber Aufholjagd zum 12-12 und sogar einer Miniführung zum 13-12 – mit Hilfe von einer Reihe von Lindower Fehlern. Nach 14-14 Annahmeschwäche und wieder 2-Punkte-Rückstand bei der 2. Technischen Auszeit. Die sich anbahnende Wende zunächst gescheitert. Dann aber 20-19 und 21-20 für Schattenberg´s Team. Auszeit von Lindow bei 22-20, Auszeit von Schattenberg bei 23-23. Moers bei 24-23 mit dem ersten von insgesamt 3 Satzbällen, die nicht realisiert werden. Lindow nutzt den 3. Satzball nach einem weiteren erfolgreichen Diagonalangriff.
Gute Vorsätze nicht umgesetzt
Nach 10 Minuten Pause kommt der MSC mit neuen guten Vorsätzen auf´s Spielfeld – aber in derselben Aufstellung wie in den ersten beiden Durchgängen. Die spielerischen Mängel bleiben, die Lindower „Wölfe“ mit ungebrochener Aggressivität. Bei 2-5 Rückstand schon die erste Auszeit von Trainer Schattenberg. Chris Schäperklaus kommt für den etwas glücklosen Lenard Exner. Lukas Schattenberg braucht im Außenangriff mehrere Anläufe, macht dann einen Fehler zum 3-7 Rückstand und verlässt das Feld für Moritz Müller. Der Rückstand bleibt, zwei schnelle Zuspiele auf die Mitte (Tins, Seybering) bleiben vollkommen wirkungslos – 8-12 Rückstand. Weiter Vier-Punkte-Rückstand auch bei der 2. Technischen Auszeit. Moers kann sich einfach nicht befreien. Noch zwei schöne Blocks von David Seybering, bei 17-21 entschließt sich Trainer Schattenberg für einen Wechsel im Bereich Zuspiel: Niklas Kotte kommt für Jonas Hoppe. Weiter Annahmeschwächen, zwischendurch ein schöner Angriff durch die Mitte – aber zu spät.
Aufschläge zu oft ohne Druck oder fehlerhaft ...
Ob zumindest ein Satzgewinn bei den ersten beiden engen Durchgängen eine echte Wende hätte bringen können, ist fraglich. Lindow risikofreundlich, durchaus nicht ohne Fehler aber mit mehr erfolgreichen „Lösungen“ als der MSC. Das MSC Spiel mit Mängeln bzw. Schwächen: die Moerser Mitte nicht so oft einsetzbar und daher nicht mit der üblichen Effiziens, auch der Moerser Außengriff mit Problemen. Hier Daniel Wernitz mit seiner Dynamik mit einigen starken Szenen. Letztendlich konnte das Team nach einer zehnstündigen von vielen Staus belasteten Busfahrt nicht durchgängig die nötige Spannung und Konzentration aufbringen. Schwere Situation für Trainer Martin Schattenberg, der beim Kopf-an-Kopf Rennen in den ersten beiden Sätzen immer wieder auf einen Durchbruch hoffte und auf Spielerwechsel verzichtete.
Stimmen:
Ex-Adler Nicolas Marks: „Wir haben heute unsere Spannung auf einem hohen Niveau halten können. Der Aufschlag kam, wir haben gut abgewehrt, unser Angriff hat fast immer eine Gasse gefunden, da unser Zuspieler die vielen Optionen gut genutzt hat. Ich wünsche dem MSC für morgen im Spiel gegen Olympia alles Gute.“
MSC Trainer Martin Schattenberg: „Ich bin enttäuscht – zwei ganz knappe Sätze und wir stehen mit leeren Händen da. Wir haben einfach nicht zu einer Topleistung gefunden, die heute nötig gewesen wäre. Lindow hat über außen viel mehr gemacht als wir. Wir haben die Bälle oft nur im Spiel gehalten, zu wenige Entscheidungen erzwungen. Dem Aufschlagsdruck von Lindow haben wir oft nicht standhalten können.“
MVP David Seybering: „Das war knapp, schade. Einen von den ersten beiden Sätzen hätten wir drehen müssen, dann wär die Sache anders gelaufen.“
Das MSC Aufgebot: Lenard Exner,Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Niklas Kotte, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte
Das Ergebnis:
SV Lindow-Gransee vs Moerser SC 3:0,29-27,32-30,25-20 in 97 Minuten
Das Ergebnis in Berlin:
VC Olympia Berlin vs Moerser SC 3:2,25-18,21-25,25-13,19-25,15-10 in 107 Minuten
Das Sonntagsspiel gegen den VCO Berlin brachte für das MSC einen Punkt – es hätte durchaus mehr sein können. Abwechslungsreiches Geschehen, Startaufstellung ähnlich wie am Vortage, Oskar Klingner für Andreas Tins. Das MSC-Team früh mit Rückständen, aber motiviert und kampfstark. Im 3. Satz ein böser Ausrutscher – die Eigenfehlerzahl einfach zu hoch.
David Seybering MVP in Lindow-Gransee und in Berlin ...
Stärkste Akteure im Angriff Oskar Klingner und Daniel Wernitz. Der MVP Titel erneut an David Seybering.
Der Stress geht weiter:
Bereits am morgigen Dienstag findet das Pokalhalbfinalspiel Moerser SC vs DJK Delbrück statt. Spielbeginn ist um 16.00 Uhr im ENNI-Sportpark. Wichtiger Hinweis: der MSC ist nach Maßgabe des Westdeutschen Volleyball Verbandes verpflichtet, von jedem Zuschauer einen Obulus zu nehmen: Erwachsene zahlen 4€, Jugendliche zahlen 2€. Freikarten sind verboten.