Die Rückkehr des Jedi ...

Oder: Auf die Dauer hilft nur Power! Die von Grozer jr. 

Eines steht fest: bei dieser „WM der fails“ (Polen, Frankreich, Italien vorzeitig abserviert, Serbien im Halbfinale) ist die deutsche Nationalmannschaft richtig weit gekommen. Sie ist weit gekommen, weil ein Spieler der Extraklasse mit einer neu erwachten Motivation die Mannschaft hat siegen lassen – in einem Teilnehmerfeld, in welchem die hoch gehandelten Favoriten zuhauf schwächelten.

Gleich vorneweg: es ist nicht die vom neuen Bundestrainer verordnete neue Spielweise, welche das deutsche Team soweit gebracht hat. Die ist angeblich schon deutlich zu erkennen – behauptet man. Aber eine neue Spielweise braucht Zeit – vor allem beim Verjüngungsprozess, den die Mannschaft zur Zeit durchläuft. Das geht nicht mit „Handauflegen“. Auch nicht mit den Händen vom neuen Bundestrainer Andrea Giani ...

Es ist eine Mannschaft, die in allen Teilen noch viel lernen muss. Wer die Spiele und die  Match Reports anschaut, kann leicht sehen woran es häufig noch hapert. Das aggressive Aufschlagspiel sollte ja eine der neuen dominierenden Komponenten sein. Ist es nicht – wenig Lichtblicke, die Fehlerquote zwischendurch beängstigend. Die Blockwerte einzelner Mittelblocker (z.B. in einem 5-Satz-Spiel gerade mal 3 Punkte) sind nicht erwähnenswert. Man könnte leicht weiternörgeln ...

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Wer die deutsche Mannschaft (ohne Grozer jr.) in Belgien bei der Qualifikationsrunde gesehen hat, sah eine Mannschaft die mit technischen und taktischen Mängeln ohne Selbstvertrauen agierte – und enttäuschte. Georg Grozer jr. sorgte nun beim EM-Turnier mit seiner Handarbeit nicht nur für die entscheidenden Punkte – sondern damit auch für das entscheidende neue Selbstvertrauen auch bei den „alten“ Spielern. Die spürten nämlich, dass ohne die "Top Gun" mit dem neuen Spielermix noch nicht viel zu bestellen ist.

Es war Grozer jr. der in der Vorrunde für Sicherheit sorgte und den Grundstein für das Weiterkommen legte. Auch wenn er mal Fehler machte und nicht ganz so stark spielte – das Vertrauen blieb. Das Vertrauen auf wirksame Angriffe und auf die fulminanten Aufschläge – zum richtigen Zeitpunkt. 

Alles „Drumherumreden“ (er kann es nicht alleine, die Mannschaft gewinnt, er ist nur Einer von Sechs etc. pp.) bringt nichts: Grozer jr. hat bislang die Mannschaft nach vorne geprügelt. Ohne ihn wäre das Team nicht da, wo es jetzt steht. Erwischt der Junior einen schlechten Tag (wie beim ersten Qualifikationsturnier gegen Frankreich) – dann läuft nicht viel. Hält Grozer´s neue Motivation, bleibt er gesund, behält er seine Ausstrahlung (mit seiner bemerkenswerten Mannschaftsdienlichkeit) ... dann ist bei dieser EM alles möglich! Die Macht ist mit Euch.

Libero