Erstes Spiel auf der EM lässt hoffen – starker Grozer jr. sorgt für „Stimmung“

In der WM-Qualifikation vor wenigen Wochen war es mit der „Stimmung“ in der Herren Nationalmannschaft gar nicht gut bestellt: in der ersten Qualifikationsrunde scheiterte man an Frankreich, in der 2. Qualifikationsrunde im belgischen Kortrijk sorgten  bitterere Niederlagen für  einen erneuten Stimmungsabfall. Die WM 2018 findet ohne das deutsche Team statt..

Zum Beginn der WM-Qualifikations-Turniers in Kortrijk gab es eine unerwartete Niederlage gegen Spanien.  

Danach krasser Stimmungsabfall beim deutschen Team, Sendepause beim neuen Nationaltrainer Andrea Giani. Die belgische Turnier-Pressestelle vermeldete: „Andrea Giani wilde eerst niet mee in de bus stappen met de Duitse spelers, nadat ‘Germany’ op beschamende en verrassende manier de eerste kwalificatiewedstrijd voor het WK in Kortrijk verloor.“ Der Trainer hatte kein Interesse an der gemeinsamen Busfahrt ... und wollte auch zunächst nicht mit der Presse sprechen ...

Auch Ex-Adler Noah Baxpöhler ist im EM Kader ...

Stimmung "im Keller" beim Qualifikationsturnier

Es folgte ein unnötiger Satzverlust gegen Estland – damit ein weiterer Punktverlust ... und somit eine Situation, in welcher die letzte Partie gegen Belgien eigentlich bedeutungslos war. Das deutsche Team ohne inneres Engagement, automatenhaft. Man spürte: Belgien deutlich überlegen – vor allem auch im mentalen Bereich. Ein Tiefpunkt. In Belgien orakelte man weiter über eine deutsche  „Übergangsmannschaft“ ...

Nach dem Desaster in Kortrijk kurze Pause, danach intensives Aufbautraining und beim Test-Länderspiel gegen Belgien in Bremen am Freitag (19. August) eine „neue“ deutsche Mannschaft mit einem beherzten Auftritt vor fast 3000 Zuschauern ... und einem gut aufgelegten Georg Grozer jun. (der in Kortrijk gefehlt hatte). Ex-Adler Georg Grozer jun., immer noch in Moers wohnend, sorgte im 4-Satz-Spiel allein für 30 (!) Punkte und damit für neuen Glanz ... und Hoffnung für die bevorstehende EM in Polen. (Deutschland vs Belgien 3:1,25-18-23,22-25,28-26). Belgien allerdings nicht durchgehend mit der stärksten Besetzung. Dennoch: die deutsche Mannschaft kaum wiederzuerkennen. Sie gewann auch das 2. Testspiel gegen Belgien mit 3:1 Sätzen.

Grozer jun. "wirkte" bei der Vorbereitung in Bremen ...

MSC Trainer Martin Schattenberg, der während einer Trainerfortbildung mit seinen Fachkollegen das erste Spiel in Bremen beobachtete: „Georg machte den Unterschied! Vital Heynen hat in den ersten beiden Sätzen die „2. Sechs“ spielen lassen und Deutschland führte mit guter Körpersprache mit 2:0. Anschließend enges Match mit gutem belgischem block. Im vierten Satz verspielt Belgien eine 24-21 Führung. Neue Philosophie von Trainer Andrea Giani zu erkennen - Lukas Kampa im Interview: "Wir spielen jetzt mit dem Schwert anstelle des Schildes." Trainer Schattenberg: "Schöner Vergleich.“

Grozer jun.: Und weg damit!

Stimmung auf "Wolke 7" nach dem EM Auftakt ...

Hält die gute Form von Georg Grozer jun. an ... und damit auch die Sicherheit und Spielfreude beim deutschen Team, dürfte es bei der EM zumindest in der Vorrundengruppe überhaupt keine Probleme geben. Gegen Italien (ohne die beiden stärksten Akteure Zaitzev und Juantorena) startete man am 25.8. mit einer 3:2 (25-22,21-19-25,25-19,15-8) Überraschung – die beiden weiteren Gegner in der Vorrunde (Tschechische Republik und die Slowakei) dürften kein Hindernis darstellen. Der Gruppensieger ist direkt für das Viertelfinale qualifiziert, die Gruppenzweiten und –dritten müssen noch einmal Flagge zeigen. Das deutsche Team auf einem guten Weg ... Nach dem ersten Turniertag ist Grozer jun. bereits "Top Scorer" und "Best Server".

Für Trainer Andrea Giani auf jeden Fall ein großer Erfolg. Der Italiener stellte seinen Landesleuten auf der EM 2015 schon einmal "ein Bein", als er damals mit Slowenien das italienische Team im Halbfinale schlug und dieses sich dann mit "Bronze" zufrieden geben musste. Damals die italienische Mannschaft stärker als heute in Polen, wo den Italienern gegen das deutsche Team nur zwei gute Sätze gelangen. Eine weitere Sensation im EM Turnier ist der 3:2 Sieg der Belgier (mit Trainer Vital Heynen) gegen die hoch favorisierten Franzosen. Es sieht ganz so aus, als ob die EM in Polen noch einige Überraschungen bereithält. Es gilt: es ist ein Turnier ... und da ist an bestimmten Tagen eben (fast) alles möglich ...

Der deutsche EM-Kader:

Zuspiel: Lukas Kampa, Jan Zimmermann
Mittelblock: Marcus Böhme, Tobias Krick, Michael Andrej, Noah Baxpöhler
Diagonal: Georg Grozer, Simon Hirsch
Außenangriff: Denis Kaliberda, Christian Fromm, Ruben Schott, Linus Weber
Universal: Moritz Karlitzek
Libero: Julian Zenger

Weitere Information zum Turnier über www.volleyball-verband.de und www.cev.lu