Henrik´s DM Abenteuer

Die Deutsche Meisterschaft der mU16 aus der Sicht eines Spielers

Landesmeisterschaften hat Henrik schon mitgemacht – am letzten Wochenende fand das Turnier um die Deutsche Meisterschaft statt. Mit dem MSC Team fuhr er nach Friedrichshafen, um sich dort mit den besten 16 Mannschaften Deutschland´s  im U16 Bereich zu messen ...

Eine ziemlich aufwendige Angelegenheit: drei aufregende Tage im Leben des Henrik Dawel, 188 cm, Geburtstag 17.02.2002, Mittelblocker, ein MSC-Mitglied seit dem 4. Lebensjahr, begonnen in der Leichtathletik und nach einigen Erfolgen und dem Adler-Cup Wechsel zum Volleyball seit 2012 aktiver Volleyballer, hat sich die Mühe gemacht, einige Situationen vom langen Wochenende aufzuschreiben.

Freitag, 12. Mai 2017

5.45 Uhr aufgestanden (ziemlich müde), Morgenroutine, kein Frühstück, mein Vater mahnt zur Eile.

6.30 Uhr Abfahrt von Zuhause, Taschen wiegen schwer, Eltern als Fans dabei.

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Fans immer dabei ...

6.45 Uhr, Treff auf dem Parkplatz vom Hotel van der Valk, der Bus wartet, ich sichere mir einen Platz in der vorletzten Reihe, daneben Veit, Lukas, Clemens, Nick, Lennert und Mo, 

6.56 Uhr Abfahrt, auf nach Friedrichshafen, insgesamt 24 Personen (Fans, Eltern, Spieler und Trainer), alle gut gelaunt, wir guckten mit einem Audiosplitter gemeinsam einen Film auf meinem Smartphone.

11.00 Uhr Zwischenstopp in der Nähe von Karlsruhe, alle rein nach McDonalds, ich nehme McChicken Classic, Royal TS und eine Cola, die Anderen haben ähnliches. 

12.00 Uhr weiter, ein wenig Musik hören über meine Bluetooth-Box (der Bus hört mit), Witze erzählen (die Stimmung ist gut).

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Kleines Päuschen: vlnr Lennert Ruschinski, Henrik Dawel, Jonas Mülders

15.45 Uhr Ankunft in der Jugendherberge (4 Bett Zimmer für uns und einige Doppel- und 4er- Zimmer für die Anderen) in Lindau, Zimmer kurz besichtigen (haben nicht viel Zeit: wir müssen zum Training), Bett belegen und Taschen ablegen, dann sofort weiter zum Training, müssen die Zeit einhalten.

17.00 Uhr, Ankunft in der Halle, kurzes Aufwärmen, Trainingsbeginn (Aufschlag-Annahme, Block und Zuspiel), Trainer Christian meint: „Wir müssen morgen Vollgas geben!!!“ Ich fühl mich K.O. (etwas müde, Training lief einigermaßen) Hinweis vom Kapitän (Veit) :„ Wir müssen morgen unsere Topform abrufen und um jeden Ball kämpfen!“.

18.00 Uhr Trainingsende, duschen, wieder in den Bus und zurück zur Herberge, die Anderen mit in den Bus laden und gemeinsam zum. Essen fahren ...

19.10 Uhr pünktlich beim „Italiener“ angekommen, zum Glück hatten alle ihre Gerichte vorbestellt und jeder bekam schnell sein Essen (ich hatte eine Pizza mit Thunfisch und Zwiebeln und dazu eine Spezi), alle Jungs saßen an einem Tisch, die Eltern, Trainer und der Busfahrer hatten zwei große Tische. Das Essen war lecker.

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Unser Aufgebot in Friedrichshafen ...

20.45 Uhr zurück zur Herberge mit dem Bus, ca. 15 Minuten Fahrt.

21.30 Uhr Bett war schon eingerichtet (Mama war so nett), runter in den Hof, spielen ein paar Runden „Schwarz-Weiß“ mit den Jungs. 

22.00 Uhr Nachtruhe angesagt, Trainer wünscht Gute Nacht, alle im Bett, gespannt was der morgige Tag wohl bringen wird, schlafe schnell ein (alle waren ziemlich müde).

 

Samstag, 13. Mai. 2017

6.30 Uhr, der Wecker klingelt, früh – aber zum Glück nicht so früh wie gestern, fertig machen und runter zum Frühstück.

7.00 Uhr Frühstück, alle pünktlich, wer kommt zu spät? Der Trainer! Frühstück gemütlich, Toast mit Käse und Kochschinken, dazu ein Pfirsich-Maracujajoghurt und ein grünes Waldmeister-Erfrischungsgetränk (mit Vitamin C), sitze mit den Jungs am Tisch 

7.50 Uhr Treff am Bus, Wetter soweit ok, Abfahrt zur Halle, alle sind da.

8.30 Uhr in der Halle umgezogen.

9.00 Uhr Einmarsch der Nationen, ein junger „Häfler“ trägt das MSC Schild, Aufstellung in der Halle, Begrüßung von allen Mannschaften und Trainern, alles dauert, will eigentlich spielen.

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Aufmarsch der Nationen :-)

10.00 Uhr das erste Spiel gegen VC Dresden, Trainer macht uns bereit für das Spiel. Ich stehe in der Startsechs, mit mir Mo, Veit, Clemens, Lennert und Lukas.

ca. 10.20 Uhr, den ersten Satz gewonnen, war ganz ordentlich. 

ca. 10.30 Uhr, es läuft nicht mehr so wie es soll, das übliche Theater bei unserem Team: Einen Satz hoch gewonnen, dann einen Gang zurückgeschaltet…

ca. 10.45 Uhr, Quittung bekommen, Satz vergeigt! Dresden doch ein klein wenig wacher und agiler als wir.

ca. 11.10 Uhr den Tiebreak doch noch gewonnen, Lukas war super drauf – macht gleich zum Beginn 6 Punkte mit seinem Sprungaufschlag, Klasse Lukas. „Da bekamen die Adler Luft unter die Flügel ...“

ab 11.15 Pause, wir entspannen und werden wacher (dank Vitaminen aus unserem Obst-Korb). Einige schauen bei den anderen Spielen zu, Trainer sagt: „Mit so einer Leistung kommen wir nicht weiter. Wir müssen im nächsten Spiel sofort 100% geben und halten.“

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Nr. 3 in Deutschland

12.00 Uhr Spiel gegen Bersenbrück. Gegner nicht so stark, bei uns läuft es jetzt besser, zwei Sätze klar gewonnen, obwohl: am Ende wieder etwas nachlässig, Lukas weiter überragend im Aufschlag. Ich musste nur den Sichtblock stellen. (Lukas und Veit „schießen“ einen Spieler von Bersenbrück ordentlich ab: zwei Kopftreffer! Die Wangen dadurch dick und das eine Auge schwer geschlossen.)

13.05 Uhr Mittagspause, essen Nudeln mit Bolognese im Restaurant neben der Halle. 

14.30 Uhr letztes Spiel in der Vorrunde gegen Flensburg, die haben schon zwei Spiele verloren, wir ziemlich entspannt nach zwei Siegen.

ca. 14.50 Uhr, es läuft nicht so richtig bei uns, Flensburg wehrt sich mehr als erwartet, machen viele unnötige Eigenfehler, gewinnen den ersten Satz am Ende knapp mit 2 Punkten Vorsprung.

ca. 15.20 Uhr den zweiten Satz machen wir schnell klar (wurden auch hier wieder super von unseren Fans (Eltern) unterstützt.

ca. 15.30 Uhr, Dusche, normale Klamotten angezogen, ab in die Jugendherberge, als Gruppenerster haben wir kein Überkreuzspiel (spielfrei), dafür super lecker Eis essen (bei Sonnenschein), dann den Bodensee erkunden (Lindau Insel).

ca. 19.00 Uhr wieder zu „unserem Italiener“ Essen fassen, ich nehme Lasagne (Veit auch), Clemens leidet unter einem Missverständnis und muss lange auf sein richtiges Essen warten, während wir alle schon etwas haben. Als wir fertig waren, haben wir aber trotzdem alle auf ihn gewartet, bevor es nach draußen ging.

ca. 21.00 Uhr zurück in die Herberge (Schwarz-Weiß hat Spaß gemacht). 

21.30 Uhr Bettruhe, ich schlafe schnell ein.

 

Sonntag 15. Mai 2017

6.30 Uhr aufstehen - wir haben das erste Spiel, Klamotten einpacken und auschecken – nach der Siegerehrung fahren wir ja sofort los, alles top organisiert von meinem Vater Detlef Dawel.

8.03 Uhr wir sind schon in der Halle, machen uns systematisch locker, Leipzig kommt etwas später, wir sind bereit und gut drauf, überall Optimismus (es riecht nach Halbfinale).

9.00 Uhr Spiel gegen Leipzig, der erste Satz ist richtig gut, alles klappt, auch den 2. Satz buchen wir sicher. Wir können es kaum glauben, sind im Halbfinale, Platz 3 schon sicher, unglaublich.

ca. 11.00 Uhr Halbfinale, der erste Satz ist der Hammer, richtig mega, alle hängen sich unglaublich rein, die Sensation: Wir holen den ersten Satz gegen die Super-Berliner, unsere Fans pushen uns unglaublich, die Eltern unterstützen uns sehr laut (am meisten hört man die Väter).

ca. 11.35 Uhr im 2. Satz tun wir uns schwer, verlieren die Kontrolle. Berlin dreht auf, große Jungs, sehr sicher, wir sind früh im Rückstand, unser Trainer meint: weiter machen, das kippt noch, weiter machen, neu konzentrieren. Dann der Schock: Mo (Moritz Liebisch) knickt um, Spielstand 24-14. Alle betroffen, hoffentlich nichts Schlimmes. Die Sanis kommen und überprüfen Mo, er muss Anfang des 3. Satzes draußen bleiben ...

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Links Simon Tischer, Ex-Internationaler und jetzt beim VfB Friedrichshafen, ich bekomme gerade die Medaille umgehängt ...

ca. 12.00 Uhr Tiebreak gegen den TSC. Mo ist erst raus, unser Trainer stellt die Mannschaft um, wir wollen, aber mein Eindruck: Faden gerissen, wir spielen weiterhin sehr stark. Berlin noch stärker. Mo zeigt Kampfgeist und will wieder auf´s Spielfeld. Der Trainer bringt ihn tatsächlich. Mo wieder im Spiel, wir strengen uns noch mal an, aber Berlin ist einfach die stärkere Mannschaft (und der Schiri hat einiges offensichtliches gegen uns gepfiffen). Wir haben zwar Platz drei, aber eine gewisse Enttäuschung ist da.

ca. 12.25 Uhr Shake Hands mit den Spielern von Berlin (das Schiedsgericht habe ich wohl aus Versehen vergessen…ups!)

ca. 12.30 Uhr der Trainer spricht ein paar Worte (ist mit unserer Leistung total zufrieden und hätte nicht damit gerechnet, dass wir es so weit schaffen), wir sprechen mit unseren Eltern, wir gehen nochmal zum „Italiener“ vom Vorabend zum Mittagessen (Nudeln - Bolognese). 

ca. 14.30 Uhr wir schauen das Finale Berlin Dachau. Dachau kriegt einen 0:2 Einlauf, wir haben den Berlinern wenigstens einen Satz abgenommen. Nach dem Spiel kommen die Berliner Spieler und Berliner Fans auf uns zu und gratulieren uns nochmal, da sie fanden, dass wir ein verdienterer Finalist als Dachau gewesen wären und für sie das Spiel gegen uns das eigentliche Finale gewesen war.

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Mein Vater betätigte sich auf dem Trip als Team-Manager ...

15.30 Uhr Siegerehrung. Alle stellen sich auf, zu lange Rede von irgendjemandem, Leute werden geehrt, dann bekommen die Mannschaften die Urkunden und Medaillen (VV Humann Essen (der West Deutsche Vizemeister) wird ärgerlicher Weise nur 9.) dann sind wir dran: Plakette am Band in den Nationalfarben, sieht schick aus, Bronzemedaille (Der zweite 3. Platzierte (eigentlich 4. Platzierte – wir waren besser (auch von den Punkten und Sätzen)) hat unseren Pokal „aus Versehen“ umgestoßen und jetzt fehlt dem Glaspokal oben eine größere Ecke… schönen Dank USC Konstanz…!)

16.08 Uhr Der Bus wartet, wir steigen ein und machen es uns bequem. Alle freuen sich darüber, dass wir den Bus haben, da jeder so genügend Platz hat. 

20.50 Uhr Stopp bei McDonalds, essen, dann weiter, der Busfahrer ist fit, einige von uns machen ein kurzes Nickerchen, einige hören Musik, andere spielen währenddessen „Blobby Volleyball“ über´s Smartphone. Die Eltern gucken während der Busfahrt Filme.

00.45 Uhr Wir kommen wieder am Startpunkt auf dem van der Valk Parkplatz an. Alles schon wieder vorbei. Schnell Tschüß sagen, ab nach Hause ins Bett. Müssen dank der Befreiung heute entweder später oder gar nicht zur Schule kommen. Ich weiß: Es war ein sehr tolles Erlebnis und alle würden es gerne wieder erleben.