„Adler“ weiter im Steigflug ...

Nach dem Sieg gegen Lüneburg kann der MSC aus eigener Kraft aufsteigen

Mit einem verdienten und überzeugenden 3:1 Sieg (20-25,25-22-22-14) gegen die SVG Lüneburg sicherte sich die Mannschaft von MSC Trainer Martin Schattenberg nicht nur Platz 1 in der Tabelle sondern auch die Möglichkeit, den Aufstieg in die 2. Bundesliga aus eigener Kraft zu schaffen. Vor großem Publikum (870 Zuschauer) kam schon richtiges „Bundesligafeeling“ auf ...

Nach einigen krankheitsbedingten Ausfällen hatte sich die Personalsituation am Samstagabend doch entspannt – für das MSC-Team. Lüneburg hingegen war nicht „mit voller Kapelle“ angereist (vier Spieler, darunter auch Spielertrainer Eugenio Dolfo) fehlten – MSC-Trainer Schattenberg konnte seine Wunsch-Startsechs aufbieten: Jonas Hoppe im Zuspiel, Chris Schäperklaus diagonal, Lukas Schattenberg und Nick Niemiec in der Annahme sowie David Seybering und Andreas Tins in der Mitte. Libero weiterhin Moritz Müller.

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Andreas Tins: Druck aus der Mitte ...

Holpriger Start

Moers holt mit zwei schönen Aktionen von Jonas Hoppe (Block und direkt gelegt) sowie mit einem Angriffspunkt von Lukas Schattenberg bei 4-2 das erste Break, macht aber dann drei Fehler in Folge und fiel in der Folge auf 4-6 zurück. Fehler oder schwache Moerser Angriffe, Lüneburger Konter – bei 10-14 nimmt Trainer Schattenberg die erste Auszeit. Nach zwei direkten Pannen in der Annahme bei 14-20 (!) die zweite Unterbrechung von Trainer Schattenberg. Es läuft nicht so recht – auch nicht nach dem Doppelwechsel: Niklas Kotte für Hoppe und Frederik Mingers für Schäperklaus.

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Lukas Schattenberg: Druck von Außen ...

Im 2. Satz dann erfolgreicher Start mit 6-2 Führung. Bei 6-4 nach langer Rallye Punkt für Moers und das Publikum wird bei 7-4 richtig laut. Dann wieder zwei Pannen in der Annahme und Einstand bei 9. Bei 13-11 ein erfolgreicher Tins-Angriff, zwei gut ins Hinterfeld platzierte halbfeste „shots“ von Niemiec – der MSC bleibt nun vorn. Auszeit von Lüneburg´s Kapitän Bahlburg bei 13-16 Rückstand. Lüneburg gleicht noch einmal bei 16 aus, liegt dann aber mit 18-22 hinten. Bei 24-20 will Hallensprecher „Shaky“ Hollenberg „alle Zuschauer stehen“ sehen. Doch ein Aufschlagfehler folgt, bei 24-22 nimmt Trainer Schattenberg schnell eine Auszeit – und Punkt 25 etwas glücklich für das MSC-Team: Niemiec verzieht voll ins „Aus“, aber ein Abwehrreflex eines Lüneburgers sorgt für ein „touché“ und einen für Moers positiven Abschluss.

Moers immer stärker

Im 3. Durchgang Moers zunächst 1-3 zurück. Dann aber Hoppe- und Schattenberg-Aufschläge hauptverantwortlich für eine 10-7 Führung. Lüneburg wehrt sich – aber ist nicht mehr so aggressiv wie vorher, die Präzision nimmt ab, die Volleyballer aus dem Norden wirken stellenweise etwas müde, haben einen Gang zurückgeschaltet.  Ex-Bundesligaspieler Bahlburg, im 1. Satz noch mit einer Glanzvorstellung, schwächelt. Moers weiter mit drei-Punkte-Vorsprung – dann Tins zweimal erfolgreich und bei 11-16 Rückstand nimmt Lüneburg eine Auszeit. In der Schlussphase noch einmal knapp: Moers mit zwei Aufschlagfehlern, der Vorsprung reduziert sich auf 24-22 – aber Lüneburg erlöst den MSC mit einem Netzfehler.

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Trainer Martin Schattenberg: Druck in der Auszeit ...

Am Ende Lüneburg vorgeführt

Im 4. Satz von Beginn an Dominanz der Moerser Mannschaft: Tins-Angriff, Seybering-Block, Lüneburg-Netzfehler und nach langer Rallye ein Niemiec-Angriff sorgen für eine 8-3 Führung. Moers hält den 5-Punkte-Abstand bis 13-8. Zwei Schattenberg-Angriffe und ein Hoppe-Ass sorgen für das 15-9 ... und bei 19-11 Führung fordern die gut 800  Zuschauer lauthals „Sixpack, Sixpack!“ Der Sixpack kommt – aber nicht sofort komplett. Bei 22-13 wechselt Trainer Schattenberg Marc Piskun zum Aufschlag: 23-13. Der Rest ist dann „Formsache“.

Nach der Partie erstmals wieder eine MVP Ehrung: Auf Moerser Seite wurde Nick Niemiec als „King oft he Court“ gekrönt, bei den Lüneburgern durfte sich René Bahlburg die Krone aufsetzen – die „Niederrhein-Variante“ der Sports&Travel MVP Auszeichnung in der DVL.

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"Nasty Nick" sez: Look, Mom, I did it. Lüneburg´s captain René Bahlburg amused ...

Fazit: Nur im ersten Satz zeigte Lüneburg was „Sache“ ist: vor allem mit einem überragenden René Bahlburg wurde das MSC Team überhaupt nicht fertig. Schattenberg´s Team mit einer Reihe von vermeidbaren Fehlern, Lüneburg in allen Elementen etwas stärker. Der MSC jedoch hartnäckig, kam immer besser ins Spiel – wobei Lüneburg zusehends Druck aus dem Spiel nahm – Moers nahm dankend an: oft wurde nach einer guten Abwehr gepunktet. Im letzten Satz dann Lüneburg früh ohne Hoffnung auf eine Wende und ein überdeutliches Ergebnis für Schattenberg´s Team. Ganz erfreulich: nach dem verlorenen ersten Satz Moral intakt und das MSC Team, auch gestützt von einem total positiv gestimmten Publikum, mit der notwendigen Steigerung.

Stimmen: 

MSC Trainer Martin Schattenberg: „Ein hartes Stück Arbeit. Im ersten Satz merkte man dass wir mächtig unter Druck waren – auch durch die eigenen Erwartungen. Wir wollten es gut machen, aber es ging nicht alles gut. Kompliment dann an die Mannschaft die sich in den Folgesätzen gut rausgezogen hat und verdient gewonnen hat. Wir sind aber noch nicht durch, können uns noch nicht ausruhen. Mal sehen ob´s in zwei Wochen schon rechnerisch hinhaut – bis jetzt haben wir „nur“ die Tabellenspitze ...

Mannschaftsführer Lüneburg René Bahlburg: „Das Ergebnis war Sch ....! Wir haben im ersten Satz die langen Rallies gewonnen, waren sehr konzentriert. Dann hatte sich aber Moers auf uns eingestellt, machte auch weniger einfache Fehler und wir haben doch nachgelassen. Es fehlten auch die Optionen. Zum Schluss konnten die Moerser mehr oder weniger machen was sie wollten.“

Mannschaftsführer Moers Lukas Schattenberg: „Im ersten Satz haben wir Schwierigkeiten gehabt ins Spiel zu kommen – Lüneburg doch stark, wir aber nicht am Limit. Dann wurden wir stärker, haben unser Spiel gespielt, haben uns durchgesetzt und haben Lüneburg „den Zahn gezogen“. Das lag auch an der Heimkulisse – die Zuschauer haben uns nach dem ersten Satzverlust weiterhin gepusht, sensationelle Kulisse.“

Mittelblocker David Seybering: „Ich habe schon gemerkt, dass ich in den letzten drei Wochen nur drei Trainingseinheiten absolviert hatte. Es fehlte zunächst die Sicherheit. Ich brauchte den ersten Satz um ins Spiel zu kommen und war dann dankbar, dass wir so stark gespielt haben – bloß kein 5. Satz. Zu Beginn war Bahlburg wirklich dominant, im 2. Satz haben wir außen besser geblockt.“

„Man of the Match“ Nick Niemiec: „Wir haben gut gespielt – einen Satz kann man gegen so eine Mannschaft immer verlieren. Ich fand unser Training hat sich gelohnt: wir haben viel an der Sicherung gearbeitet und haben bei der Angriffs- und Blocksicherung wichtige Bälle geholt, die uns im Spiel gehalten haben. Über die Auszeichnung habe ich mich gefreut, aber vom Gefühl her meine ich Lukas hätte die Krone verdient.“

Das MSC Aufgebot im ENNI Sportpark: 

Niklas Kotte, Jonas Hoppe, David Seybering, Andreas Tins, Marc Piskun, Lukas Schattenberg, Moritz Müller, Frederik Mingers, Christopher Schäperklaus, Nick Niemiec, Luca Wagner, Trainer Martin Schattenberg, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte

Das Ergebnis:

Moerser SC vs SVG Lüneburg II   3:1,20-25,25-22-22-14 in 86 Minuten

Weitere Eindrücke vom Spiel bald wieder in der Photogalerie