Zwei schwache Sätze gegen den TV Hörde kosten einen Punkt ...
Nach einer insgesamt eher mäßigen Partie (von Moerser Seite) in Dortmund kann der Moerser SC in der Schlussphase mit einem 3:2 Sieg gegen den TV Dortmund-Hörde doch noch zwei Punkte sichern und damit die Tabellenspitze halten. Jetzt aber nur noch mit einem Punkt Vorsprung, da Lüneburg einen glatten 3:0 Sieg gegen Lintorf verbuchte.
MSC Trainer Martin Schattenberg hatte in Moers die übliche Startsechs leicht verändern müssen: David Seybering blieb wegen der Folgen eines grippalen Infektes zunächst „draußen“, Lukas Schattenberg, auch durch eine Erkältung angeschlagen aber in der Startsechs. Damit Schattenberg und Nick Niemiec auf Annahme/Außen, Marc Piskun und Andreas Tins in der Mitte, Jonas Hoppe im Zuspiel und Chris Schäperklaus auf der Diagonalen. Als Libero Moritz Müller.
Kotte/Tins Block erfolgreich ...
Nach der schnellen 3-1 und 5-2 Führung (zwei Schäperklaus-Angriffe und zwei Hörder Fehler) dann aber erste unnötige Fehler und plötzlich Einstand bei sechs. Bei 8-6 Führung von Moers, aber weiter alles zäh bei erheblicher Hörder Gegenwehr. Bei 15-12 „schiebt“ Lukas Schattenberg einen Ball lang auf die Position eins: 16-12 Führung, Auszeit von Hörde ... und etwas Erleichterung beim MSC. Den 4-Punkte-Vorsprung kann Moers bis zum Satzende halten. Aber: zwischendurch aber immer wieder Fehler, Hörde bleibt im Spiel. Moers geht mit noch 23-16 in Führung, scheint sich zu befreien, kommt aber in der Folge zu selten zum Abschluss. Bei 24-19 erste Auszeit von Trainer Schattenberg, der bei 24-22 zum zweiten Male eine Auszeit beantragt. David Seybering kommt ganz kurz für Marc Piskun – aber den nächsten Ball verwandelt Nick Niemiec sofort zum Satzgewinn.
Zeit des Leidens für Trainer Schattenberg
Im 2. Durchgang setzt sich die Moerser Schwäche im Abschluss fort: zunächst 4-2 Führung, dann Niemiec zweimal hintereinander ins „Aus“, bei 7-6 „staubt“ Piskun in der Mitte zum 8-6 ab. Dann sogar 9-6 und Auszeit von Hörde. Moers aber nie richtig dominant, scheint nicht richtig sortiert und konzentriert. Immer wieder muss Zuspieler Hoppe Bälle in der Abwehr übernehmen, die ihm eigentlich von der Moerser Defensive als Vorlage „angereicht“ werden müssten. Bei 11-8 Führung dann ein Kuriosum, als ein Einhandblock von Hoppe vom Schiedsrichter mit „übergreifen“ (Zuspielversuch?) geahndet wird. Danach Tins in den Block, dann ein Hörder Netzroller-Aufschlag und Moers mit 11-12 hinten.
Vergeblicher Rettungsversuch (Nick Niemiec) ...
Auszeit von Trainer Martin Schattenberg, für den nun eine Leidenszeit anfängt, da sich die Fehler auf dem Feld häufen. Andreas Tins erneut in den Block, Lukas Schattenberg verpatzt eine Annahme zum 11-14 (Auszeit Trainer Schattenberg), bei 12-14 kommt Mingers für Schäperklaus, danach Lukas Schattenberg zweimal in den Block zum 12-16. Es folgen zwei Fehler von Niemiec zum 13-19. Zuspieler Hoppe an der Fehlerquote nicht ganz unbeteiligt: eine ganze Reihe von „Vorlagen“ zu nahe am Netz – daher die schöne Hörder Block-Erfolgsquote. Bei 13-18 bringt Trainer Schattenberg Niklas Kotte ins Zuspiel. Dennoch zunächst weiter Moerser Fehler: Tins ins Netz, Niemiec in den Block, Mingers gleich zweimal in den Block und 16-22 Rückstand. Dann Aufholjagd von Moers (auch mit Fehlern von Hörde) bis 21-23. Doch Schattenberg „verzieht“ zum 21-24, Tins kann noch zum 23-24 blocken. Dann aber prallt ein Hörder Angriff vom Moerser Block ins Aus – Satzende.
"Das gibt nix mit der Abwehr." scheint Trainer Schattenberg hier zu denken ...
Die beiden folgenden Sätze mit ähnlicher Struktur. Im 3. Satz Jonas Hoppe wieder im Zuspiel, Frederik Mingers bleibt auf dem Feld, Seybering übernimmt die Mitte. Nach einer 7-3 Führung wieder Störungen im Moerser Spiel, bei 13 Ausgleich und Auszeit von Trainer Schattenberg. Es bleibt eng: bei 15 weiter Einstand, bei 21-19 Führung ein Mißverständnis zwischen Seybering und Schattenberg zum 21-20. Dann aber mit David Seybering zum 22-20 und mit Lukas Schattenberg zum 24-21. Ein schöner Mingers/Tins Block sichert Punkt 25.
Adler finden weiter nicht ihren Rhythmus
Im 4. Satz weiter mit Seybering und Mingers – aber alles mühsam: über 6-6 und 9-9 mehrfach Chancen vergeben. Dann erstes Break für Hörde bei 9-11 (mit Moerser Fehlern), Moers weiter zurück mit 11-16. Trainer Schattenberg ordnet einen Doppelwechsel an: Niklas Kotte kommt für Jonas Hoppe, Chris Schäperklaus für Frederik Mingers. Nichts hilft so recht: bei 12-19 Auszeit von Trainer Schattenberg – bei 17-23 ist der „Zug abgefahren“. Bei 20-24 noch eine Auszeit von Hörde.
Starker Endspurt
Der Tiebreaker – weiter mit Hoppe und Seybering – startet mit einem erfolgreichen Seybering-Angriff und einem Tins/Hoppe Block zur 2:0 Führung. Dann schlägt Hörde´s Jan Terhoven ins Aus, ein Hörder Spieler „verbaggert“ einen Ball – Auszeit Hörde bei 4-0 für das MSC-Team. Tins/Schattenberg Block zum 5-0, Mingers „staubt“ zum 7-1 ab, Hörde „verbaggert“ erneut zur 8-1 Führung für Moers. Damit ist „die Messe gelesen“. Seybering, Niemiec und Schattenberg noch mit Punkten ...
Andreas Tins sucht die Lücke in der Mitte ...
Fazit: Moers mit zwei angeschlagenen Spielern (Schattenberg und Seybering) doch geschwächt. Die beiden Protagonisten – vor allem Schattenberg – unter ihrer normalen Form und mit zu vielen unerzwungenen Fehlern oder schwachen Abschlüssen. Hörde mit Spielfreude, sehr aktiv in der Abwehr und Mut zum Risiko. Das Moerser Team nicht so recht „bei der Sache“, vielleicht in Gedanken an das kommende Spitzenspiel Hörde etwas unterschätzt. Moerser Angreifer bei zu nah vor den Hörder Block gestellten Bällen oft chancenlos. Dennoch: das Team zeigt Moral, hat nach zwei sehr schwachen Sätzen nicht aufgegeben und sichert sich zwei wichtige Punkte für das Rennen um den Aufstieg ...
Stimmen:
MSC Trainer Martin Schattenberg: „Habe es fast befürchtet: Lukas und David nicht mit der gewohnten Durchschlagskraft – da fehlte die Sicherheit im Team. Zwischendurch haben sich die Jungs kleine Auszeiten genommen. Hörde natürlich mit der Umstellung von Jan Terhoven auf Annahme/Außen etwas stärker, wir haben aber im Block nicht clever genug darauf reagiert – auch den Diagonalspieler (Exner) haben wir nicht in den Griff bekommen. Zu viele Chancen liegen gelassen – das dürfen wir nächste Woche gegen Lüneburg nicht machen. Dennoch zwei Punkte geholt und damit die Chance auf ein echtes vorgezogenes Endspiel gegen Lüneburg gewahrt.“
Mark Piskun: „Ich weiß nicht so recht was ich sagen soll. Vielleicht hatten wir Lüneburg irgendwie im Hinterkopf – wir haben hier nicht die volle Konzentration rübergebracht. Wir waren natürlich krankheitsbedingt etwas geschwächt – das entschuldigt aber nicht, dass wir zu viele Chancen nicht genutzt haben.“
Nick Niemiec: „Bad game. Wir haben unter unserem Niveau gespielt, es fehlte die Kommunikation. Oft waren Prioritäten nicht erkennbar. Einfach und schnell spielen – so sollte es sein. Wir haben das aber zu oft nicht umgesetzt.“
Jan Terhoven, lange in der MSC Jugend: „Ich bin absolut zufrieden – auch meine Mannschaft. Wir haben uns gut präsentiert, deutlich besser als im Hinspiel in Moers. Zwei Sätze haben wir dominiert, die verlorenen Sätze waren im Zwanzigerbereich. Wir haben einen wichtigen Punkt gewonnen. Im Tiebreaker kann nach solchen Sätzen normalerweise alles passieren – aber da hat sich dann die Moerser Stärke doch gnadenlos durchgesetzt. Nach 0-5 und 1-8 waren wir eigentlich schon erledigt.“
Das MSC Aufgebot in Dortmund: Niklas Kotte, Jonas Hoppe, David Seybering, Andreas Tins, Marc Piskun, Lukas Schattenberg, Moritz Müller, Frederik Mingers, Christopher Schäperklaus, Nick Niemiec, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Klaus Schmidt-Kotte
Das Ergebnis in Dortmund:
TV Hörde vs Moerser SC 2:3,22-25,25-23,21-25,25-20,8-15 in 119 Minuten
Weitere Impressionen vom Spiel in der Photogalerie
Wichtiger Hinweis:
Für das Spitzenspiel am kommenden Samstag (ENNI Sportpark, Spielbeginn 19.30 Uhr) verzichtet die MSC-Vereinsführung auf Eintritt: nicht nur alle Volleyball-Fans - jedermann ist herzlich eingeladen, das Spektakel zu genießen.
Nach dem sicher vorentscheidenden Spiel für den Aufstieg in die Bundesliga gibt es noch – unabhängig vom Ergebnis - ein gemütliches Beisammensein in der ENNI Sportlounge. Spieler und Trainer stehen bereit für einen sportlichen „small talk".