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Am gestrigen Abend erlebte der Enni Sportpark in Moers einen besonderen Moment für den regionalen Sport. Bei der großen NRZ-Sportlergala wurde der Moerser SC als „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet. In festlicher Atmosphäre und vor zahlreichem Publikum wurde in einer Talkrunde durch den Abend geführt, der in den letzten vier Jahren die herausragenden Leistungen von Einzelsportlern und Teams auszeichnet. Nach einer kurzen Begrüßung standen zunächst die Jugendmannschaften und der Sportler des Jahres im Mittelpunkt, bevor schließlich der wichtige Team-Preis des Abends verliehen wurde. In seiner Laudatio würdigte Ryberg die bemerkenswerte Entwicklung des MSC, die sich in den letzten Jahren fast wie ein Drehbuch für eine Comeback-Geschichte liest. „Das Team, das wir heute Abend ehren möchten, hat einen weiten Weg hinter sich“, so Ryberg. „Als die Mannschaft vor drei Jahren am Aufstieg in die Volleyball-Bundesliga schnupperte, dann jedoch den Rückzug in die Regionalliga hinnehmen musste, war die Enttäuschung groß. Doch der Verein hat sich nicht aufgegeben und den Neustart gewagt.“

Wir alle sind schon super aufgeragt und freuen uns euch endlich in der Halle wiederzusehen. Nächste Woche starten wir mit den ersten Testspielen, dann könnt ihr euch schon einen ersten Eindruck verschaffen. Weitere Infos dazu folgen in den kommenden Tagen!

Tatsächlich waren die vergangenen Jahre beim Moerser SC von Rückschlägen und Aufbruchstimmung zugleich geprägt. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen hatte sich der traditionsreiche Club in die vierte Liga zurückziehen müssen, ein Schritt, der bei Fans und Spielern für Ernüchterung sorgte. Doch statt zu resignieren begann hinter den Kulissen die Arbeit an einem nachhaltigen Neustart. In der Regionalliga West stabilisierte sich das Team zunächst und erarbeitete sich den Ruf eines echten Aufstiegskandidaten. Schon ein Jahr nach dem Absturz folgte die Rückkehr in die Dritte Liga – und dort setzte der MSC zu einem beeindruckenden Durchmarsch an, der in dieser Saison in den erneuten Aufstieg in die 2. Bundesliga mündete. Neben der sportlichen Leistung waren auch Organisation und Umfeld entscheidend: Der Club stellte die Weichen neu, investierte in Infrastruktur, Nachwuchsarbeit und medizinische Betreuung und gewann neue Partner, um den Schritt nach oben auf stabile Beine zu stellen.

Auf der Bühne nahm Mannschaftskapitän Andre Illmer den Preis mit sichtbarem Stolz entgegen. „Wir sind sehr stolz darauf, was wir bisher geschafft haben, sind aber noch nicht am Ziel. Wir wollen weiter nach oben“, sagte er und erhielt dafür viel Applaus. Auch Zuspieler Fabio Bertea sprach über seine ganz persönliche Entwicklung beim MSC. Er erinnerte sich an seine Anfangszeit im Team: „Als ich mit 17 Jahren zum ersten Mal als Zuspieler in der Regionalliga auf dem Feld stand, war ich schon etwas nervös, aber die Nervosität hat sich mit jedem Spiel mehr gelegt. Meine Mitspieler haben es mir leicht gemacht.“ Diese Mischung aus ehrgeizigen Routiniers und jungen Talenten ist ein Schlüssel für den Erfolg. Trainerstab und Vereinsführung setzen konsequent darauf, Spieler zu entwickeln und ihnen Verantwortung zu übertragen, anstatt kurzfristig auf teure Transfers zu setzen.

Der Preis der NRZ wird jedes Jahr von einer unabhängigen Jury vergeben, die sportliche Leistung, Nachhaltigkeit und Gesamtentwicklung bewertet. In diesem Jahr stach der Moerser SC nicht nur durch seine Aufstiegsserie hervor, sondern auch durch die Professionalität, mit der der Verein den schwierigen Neustart gemeistert hat. Besonders bemerkenswert: In der Abstimmung setzte sich der MSC sogar gegen den MSV Duisburg durch, der in der vergangenen Saison den Wiederaufstieg in die Dritte Fußball-Liga schaffte – ein Beleg dafür, wie stark die Jury den Weg des Volleyballvereins honoriert. „Wir haben jetzt gute Rahmenbedingungen geschaffen, damit unser Weg auch über die zweite Liga hinaus gehen kann“, betonte der 1. Vorsitzende Guido Lohmann in einem kurzen Statement und machte damit klar, dass der Club nicht nur kurzfristig plant.

Dass der MSC in dieser Form zurück ist, hat Signalwirkung über den Volleyball hinaus. Der Verein zeigt, dass auch nach tiefen Einschnitten und Rückschlägen eine Rückkehr auf hohem Niveau möglich ist, wenn sportliches Konzept, wirtschaftliche Basis und ein funktionierendes Teamgefüge zusammenkommen. Der Preis als „Mannschaft des Jahres“ ist deshalb mehr als nur eine Trophäe – er ist ein Symbol für Durchhaltevermögen, Geschlossenheit und Vision. Für Spieler, Trainer und ehrenamtliche Helfer bedeutet die Auszeichnung Motivation und Rückenwind für die kommenden Aufgaben. Die zweite Bundesliga wird sportlich ein hartes Pflaster, doch die Verantwortlichen in Moers sind überzeugt, dass sie dort bestehen können. Für die Zuschauer war die Gala im Enni Sportpark nicht nur ein festlicher Abend, sondern auch ein Vorgeschmack auf das, was der Volleyball in Moers in den kommenden Jahren bieten will: Leidenschaft, Qualität und eine Geschichte, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist.