Was für ein Volleyballabend in der Universitätssporthalle Münster – allerdings mit bitterem Ende für den Moerser SC. In einem hochdramatischen Fünf-Satz-Match mussten sich die Adler nach 135 umkämpften Minuten den Münster Volleys knapp mit 2:3 (26:24, 23:25, 19:25, 25:22, 17:19) geschlagen geben. Besonders schmerzhaft: Im Entscheidungssatz vergab der MSC gleich drei Matchbälle und verpasste damit den möglichen zweiten Sieg in Folge.
Guter Start, dann Sand im Getriebe
Trainer Hendrik Rieskamp vertraute erneut auf Zuspieler Fabio Bertea, Kapitän André Illmer als Libero sowie Tim Broshog, der nach seiner Verletzungspause wieder in die Startsechs zurückkehrte. Auf Diagonal begann Tim Broshog, in der Mitte starteten Luis Bartsch und Tim Ihde, im Außenangriff Martin Djordjevic und Gian Luca Wagner. Lukas Schattenberg fehlte aus beruflichen Gründen.
Der erste Satz verlief von Beginn an eng. Moers zeigte in der Crunchtime Nervenstärke und drehte einen 23:24-Rückstand noch in ein 26:24 – entscheidend war dabei ein starker Block von Broshog. Doch an diese gute Leistung konnten die Adler im weiteren Verlauf nicht anknüpfen. Im zweiten Satz geriet das Team früh ins Hintertreffen. Zwar brachte Rieskamp gegen Ende Jascha Pricken für Bartsch, der nach seiner Verletzungspause langsam wieder integriert wird, doch auch dieser Wechsel konnte den Satzverlust (23:25) nicht verhindern.
Im dritten Durchgang schlichen sich auf Moerser Seite zu viele Eigenfehler ein. Die Annahme wackelte, der Angriff blieb ohne Durchschlagskraft – Münster nutzte die Schwächephase konsequent aus und ging mit 2:1 in Führung.
Starker Block erzwingt den Tiebreak
Im vierten Satz kämpfte sich der MSC jedoch eindrucksvoll zurück. Vor allem das Blockspiel um Pricken und Ihde funktionierte jetzt deutlich besser. Auch im Angriff agierten die Moerser wieder variabler und druckvoller. Mit einem 25:22 erzwangen die Adler den Entscheidungssatz und hatten das Momentum wieder auf ihrer Seite.
Drei Matchbälle vergeben – Münster schlägt zurück
Im Tiebreak lief zunächst alles nach Plan. Moers erspielte sich über 8:5 eine 14:12-Führung und damit zwei Matchbälle. Doch dann fehlte die Kaltschnäuzigkeit: Zuspieler Nico Haug setzte seinen Aufschlag ins Netz, Gian Luca Wagner vergab im Anschluss eine große Chance zum 15:13. Auch den dritten Matchball bei 17:16 konnte der MSC nicht verwerten. Münster blieb nervenstark und entschied die Partie mit 19:17 für sich.
Trainer Hendrik Rieskamp zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht:
„Wir hatten alle Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Aber wir waren in entscheidenden Momenten zu hektisch und nicht konstant genug. Daran müssen wir arbeiten, wenn wir uns in dieser Liga etablieren wollen.“
Libero André Illmer wurde auf Moerser Seite zum „Spieler des Abends“ ausgezeichnet und erhielt die silberne Auszeichnung.
Blick nach vorn: Heimspiel gegen Tabellenführer Mondorf
Mit nun vier Punkten aus vier Spielen rangiert der Moerser SC weiterhin im unteren Mittelfeld der Tabelle. Viel Zeit zum Grübeln bleibt jedoch nicht, denn am kommenden Samstagabend (19:30 Uhr) wartet im Enni Sportpark Moers mit dem TuS Mondorf kein Geringerer als der aktuelle Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord.