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2. Herren: Ehrbare Erfolge in unwägbaren Zeiten

Die Bezirksliga-Handballer der Eagles Niederrhein erlebten ein paar unstete Wochen. Zum einen brachte die immer noch hoch präsente Corona-Thematik den Spielplan mehrfach durcheinander, zum anderen zieht sich die Unwägbarkeit der eigenen Tagesform wie ein roter Faden durch den Liga-Alltag. Doch das Team zeigt Biss, gewann immerhin zwei der letzten vier Partien und zeigte zuletzt wieder eine ansteigende Form. Hier ein kurzer Abriss der jüngst vergangenen Pflichtspielminuten…

HSG Eagles Niederrhein 2M – Olympia Fischeln 1M 16:15 (7:11)

Das war keine Haute Cuisine, sondern eher der Hackbraten aus der Vorwoche. In einer kuriosen Begegnung erkämpften wir zwei immens wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Lange Zeit sah es allerdings nach einer verdienten Heimpleite für aus. Wir verschliefen komplett die Anfangsphase, gerieten direkt deutlich in Rückstand (0:5, 10.Minute). Im Angriff agierte die Mannschaft weitgehend orientierungslos, ab der Mittellinie geriet der Ball zum Fremdkörper.

Das Team kämpfte allerdings vorbildlich, fand über die Abwehr in die Partie. Angetrieben von der aufmerksamen Deckungszentrale ließen wir nach der Pause nur noch vier Gegentreffer zu.

Aufgrund der Angriffsflaute blieb der Abstand dennoch konstant, die Gäste durften sich in diesem Fehlwurf-Festival bis zur 50. Minute (11:15) in Sicherheit wähnen.

Doch in den hektischen Schlussminuten platzte der Knoten, die Eagles legten einen 5:0-Lauf auf die Platte. Till Kleintjes erzielte mit dem 16:15-Siegtreffer die erste und einzige Führung des Tages.

Dass es dabei blieb, war dem überragenden BamBam Kuznitius im Tor zu verdanken, der nach Dutzenden gefressener Bälle noch hungrig war und als Krönung einen Strafwurf in letzter Sekunde parierte.

Neben den, wie auch immer, eingetüteten Punkten freuen wir uns über die Rückkehr von Kevin Kanschat, der uns seit Dezember verletzt fehlte, sowie die überragende Unterstützung von Yildirim Balci und Sebastian Goy aus der Vierten.

Trainer Tim Pellinger: „Mir fehlen die Worte." Eine treffliche Analyse für dieses Kuriositäten-Kabinett von einem Spiel.

Es spielten: Kuznitius, salz (Tor) – Vook 3/1, Kleintjes 3, Kolassa 2, D. Kanschat 2, K. Kanschat 2, Gebel 2, Gick 1, Goy 1, Knapp, Balci

HSG Eagles Niederrhein 2M – TV Boisheim 1M 14:23 (7:12)

Machen wir es kurz, der Ärger ist noch längst nicht verraucht: Im Kellerduell der Bezirksliga zeigten wir eine indiskutable Leistung, zeigten abermals eklatante Schwächen im Angriff.

Bereits die Anfangsminuten waren wenig ansehnlich. Es fehlte von Beginn an die nötige Struktur im Angriff, wir hielten das Ergebnis aber durch erfolgreiche Einzelaktionen ausgeglichen (7:7, 18. Minute). Doch Boisheim stellte in der Folgezeit die wenigen Aktivposten kalt, bis zur Halbzeit gelang den Eagles kein Treffer mehr.

Auch nach der Pause hielt die Angriffsflaute an, es mangelte an Bewegung und Entschlossenheit. Die phasenweise bemüht-solide Abwehrleistung konnte den Totalausfall der Offensive nicht kompensieren, wir blieben insgesamt 24 Minuten ohne eigenen Treffer (8:13, 42.).

Keine taktische Umstellung mochte greifen, das Team war an diesem Tag nicht fähig, Ideen in Taten umzusetzen. Mitte der zweiten Hälfte war komplett die Luft raus, wir ließen endgültig alle Hoffnung fahren (9:20, 53.).

Danke noch an Jugendtrainer Lars Reimann, der aufgrund kurzfristiger Ausfälle spontan den Kader auffüllte.

Es spielten: Kuznitius, salz (Tor) – Wendorff 3/3, Knapp 3, K. Kanschat 3, Gick 2/2, Vook 1, Kleinjtjes 1, Gebel 1, Kolassa, Reimann, Neumann

HSG Eagles Niederrhein 2M – Turnerschaft Grefrath 2M 27:22 (12:12)

Nach spielerisch zuletzt eher dürftigen Vorstellungen spielten die Bezirksliga-Eagles eine ansehnliche Partie und überzeugten in beiden Mannschaftsteilen.

Personell dezimiert (es fehlten gleich sechs Spieler), aber top motiviert und konzentriert: Zu Beginn überzeugten wir mit flexiblem Angriffsspiel und überdurchschnittlicher Trefferquote (9:4, 16. Minute). Für diese Anzahl an Toren hatten wir zuletzt noch 48 Minuten benötigt.

Die Gäste nahmen in der Folge deutlich an Fahrt auf, erzielten schnelle Treffer im Gegenstoß und einfache Tore über die linke Angriffsseite. Grefrath schloss bis zur Halbzeit auf.

Doch die Ordnung war schnell wieder hergestellt. Die Defensive agierte konstanter, gönnte den Gästen nur noch wenige einfache Abschlüsse. Auch die Offensive zeigte sich wieder variabler, direkt nach der Pause erzielte Kevin einen schönen Hattrick von außen. Wir nutzten konsequent die Lücken in der gegnerischen Verteidigung, stellten den alten Vorsprung wieder her (20:15, 44.).

Erfreulich: Dieses Niveau hielten wir bis zum Ende. Und den Gegner auf Abstand.

Aufgrund der knappen Personaldecke halfen Außenspieler Flo Vanek und Torwart BamBam Kuznitius (an seiner alten Wirkungsstätte am Kreis) auf dem Feld aus. Stabil!

Trainer Tim Pellinger: „Die Mannschaft hat heute Charakter gezeigt und hoch verdient gewonnen.“

Es spielten: salz (Tor) – Kuznitius 6/2, Wendorff 5, K. Kanschat 4, D. Kanschat 3/1, Vook 3, Kolassa 2, Knapp 2, Kleintjes 2, Vanek

Adler Königshof 3M – HSG Eagles Niederrhein 2M 31:28 (14:13)

In einem tempo- und abwechslungsreichen Nachholspiel unterlagen wir knapp, aber letztlich verdient.

Am späten Dienstagabend benötigten die Adler einen längeren Anlauf, um den Alltag aus dem Gefieder zu schütteln. Königshof drückte von Beginn aufs Tempo, erwischte unsere ungeordnete Defensive mehrfach auf dem falschen Fuß (5:8, 15. Minute). Doch das Team fand zunehmend Sicherheit, ließ seinerseits den Ball schnell laufen und drehte das Ergebnis binnen weniger Minuten (12:10, 22.). Der Fehlstart war neutralisiert.

Nach der Halbzeit hatten wir zunächst wieder einen schweren Stand gegen die kraftvollen Angriffe der Hausherren, ließen unnötig einfache Treffer zu und mussten den Faden wieder abreißen lassen (18:25, 44.). Dieser Fehlstart war fatal.

Zwar kämpften wir uns mit großer Moral noch einmal heran (25:27, 53.), doch am Ende war die Hypothek zu groß. Der erhoffte Punktgewinn blieb aus, die Auswärtsbilanz unverändert.

Gastspieler der Woche Adrian Thiemel zeigte seine unbestrittene technische Finesse, sorgte für deutliche Belebung. Vielen Dank!

Es spielten: salz (Tor) - K. Kanschat 9/1, Wendorff 5, Vook 4/1, Thiemel 3, Kuznitius 3, Gebel 2, Knapp 1, Kleintjes 1, Dewald, Neumann, Gick

Damit läuft die Mannschaft immer noch dem Mittelfeld der Liga weit hinterher, hat aber die realistische Möglichkeit, in den zwei Partien vor Ostern den Abstand noch etwas zu verkürzen und noch einmal frischen Mut zu fassen. Dazu müssen aber wirklich einmal die ersten Auswärtspunkte her.

Text: salz

Foto: Jakob Klos