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Gegen Kiel zwei Mega-Sätze ... danach eine eher einseitige Partie

Ein richtig gutes Volleyballspiel so recht nach dem Geschmack des Publikums: wiederum fast 500 begeisterte Zuschauer im ENNI Sportpark sahen zwei starke erste Sätze, danach jedoch deutlich überlegene Moerser „Adler“, die im 3. und 4. Satz souverän ihre Kreise zogen ... und den Kieler „Adlern“ das Nachsehen gaben.

Trainer Hendrik Rieskamp beorderte zunächst Nenad  Nikolic (Z), Oliver Staab (D), Lukas Schattenberg/Chris Carter (AA) und Oskar Klingner /David Seybering auf´s Spielfeld, André Illmer auf der Liberoposition.

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Oliver Staab und David Seybering mit schöner Höhe ...

„Adler“ auf gleicher Höhe ...

Der MSC erwischt mit einem gezielten Angriff (hinten ins „Dreieck“) von Oliver Staab, einem erfolgreich Block sowie zwei Kieler Angriffsfehlern einen Blitzstart – Kiel bei 1-4 mit der ersten Auszeit. David Seybering „staubt“ noch zum 5-1 ab, danach aber zwei wackelige Moerser Annahmen, der Druck etwas weg und nach dem ersten Drittel nur noch 8-7. Es bleibt ganz eng: Kiel entpuppt sich als abwehrstarkes, flexibles und spielfreudiges Team. Über 10-10, 15-15 und 17-17 geht´s nach knapper 20-18 Führung (Auszeit Kiel) in eine dramatische Endphase. Mittlerweile auch Tom Weber in der Partie. Bei 21-20 „fällt“ eine vom MSC verpatzte Annahme „einfach so“ ins Kieler Spielfeld und 22-20. Ein Fehler der nervt. Bei 22-21 serviert Kiel ins Aus, kann aber noch bei 23 egalisieren. Eine lange Rallye folgt und Staab sorgt für den Satzball bei 24-23 – das Publikum steht ... und wird mit dem letzten erfolgreichen Angriff von Oliver Staab erlöst.

Fehlstart

Im 2. Durchgang zunächst ein Blitz-Fehlstart des MSC-Teams: bei 0-4 Auszeit von Trainer Rieskamp, erst bei 0-5 sorgt Seybering für den ersten Punkt. Oliver Staab zum 3-8, dann kommt Jonas Hoppe in die Regie. Der MSC nimmt Fahrt auf – aber für eine Wende reicht es nicht. Technischer Fehler, Aufschlag ins Aus, Finte von Kiel und der MSC 6-12 hinten. Nach einer Moerser Netzberührung Auszeit von Trainer Rieskamp bei 8-13. Der 5/6 Punkte Abstand bleibt dem Moerser Team erhalten – die Moerser Angriffe mit Schattenberg, Weber und Staab funktionieren ... aber Kiel hält erfolgreich dagegen und kann den Vorsprung halten.

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Auf Moerser Seite nur selten Turbulenzen ...

Wende zeichnet sich ab

Im 3. Satz bleiben Tom Weber und Jonas Hoppe weiter dabei. Lukas Schattenberg sorgt für das erste Break bei 4-2, Oliver Staab punktet gleich zweimal und Seybering blockt zur 8-5 Führung. Kiel fängt an Fehler zu machen. Der Moerser Block hält, Kiel ins Aus und einmal in die Galerie und gleich noch einmal ins Aus: man hat den Eindruck, daß Kiel mit dem Risiko nicht fertig wird ... welches notwendig wird, wenn David Seybering in den Netzreihe abwehrt. Dem MSC gelingt nun viel: Hoppe-Aufschlag wird von Oliver Staab abgestaubt, Kiel mit Aufschlagfehlern, Schattenberg gleich zweimal erfolgreich: zuerst ein knallharter Aufschlag ... und direkt danach ein kurzer „eingerollter“ Topspin-Aufschlag der dem Kieler Annahmespieler vor die Füße fällt. Moers spielt den Satz souverän und geräuschlos zuende ...

Moerser Dominanz bleibt ...

Im 4. Durchgang ganz plötzlich 0-3 Rückstand – aber schnell „ausgebügelt“ mit Hoppe-Aufschlag, Schattenberg-Angriff und Staab-Punkt (nach einer megalangen Rallye.) Danach das MSC Team souverän weiter. Schattenberg mit dem ersten Break bei 5-3, Seybering blockt erneut, Kiel wieder zweimal ins Aus ... und Staab nach einer erneuten langen Rallye zum 12-7. Die Kieler „Adler“ beginnen zu flattern, der Flug wird unruhig. Kiel verfummelt einen Ball in der Abwehr, Seybering blockt erneut und man hat bei 16-8 den Eindruck, dass alles, was Moers anfasst auch gelingt. Noch eine Auszeit von Kiel bei 21-13 ... aber die Luft ist raus. Noch ein Kieler Aufschlagfehler und zwei glänzende Abschlüsse von Oliver Staab, der zurecht „Man oft the Match“ wird, führen zum Spielende. Mega-Applaus – verdient!

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Zwischendurch kleine Beratung ...

Fazit: Von zwei ganz hochwertigen Sätzen kann der MSC den ersten Satz mit etwas Glück für sich entscheiden – im 2. Durchgang brillieren die Kieler. Obwohl hier Moers auch ordentlich mitspielt. Nur: nach dem frühen Rückstand bleibt man „hängen“ und kann die Situation nicht drehen. Nach dem 1:1 in Sätzen geht Kiel, das nicht komplett antreten konnte, aber so langsam die Puste aus: konditionelle Probleme machen sich bemerkbar bei der Zahl der unerzwungenen Fehler. Wenngleich: Moers nicht nur im Bereich Aufschlag „gut drauf“ sondern auch im Bereich Block/Feldabwehr gut eingestellt. Kiel muss des öfteren über „Außen“ angreifen und kann abgefangen werden, der Kieler Aufschlag überwiegend nicht zwingend. Nach dem Holperstart in Bocholt nun zwei sehr schöne Siege gegen die Teams von der Küste. Ein begeistertes Publikum, dass nun aber bis Anfang November auf das nächste Heimspiel warten muss ...

Stimmen: 

Trainer Hendrik Rieskamp: „Wir haben den Aufschlagdruck ziemlich hoch halten können, haben dadurch die Kieler Mitte nicht so recht zum Zuge kommen lassen ... und damit konnte unsere Abwehr besser zupacken. Das war letztendlich der Hauptgrund für den Erfolg. Unsere Annahme war nicht optimal – aber wir haben gescheite Lösungen im Angriff gefunden – Kompliment an die Mannschaft.“

Co-Trainer Martin Schattenberg: „Wir haben ein gutes Sideout gespielt, d.h. wir haben über Außen gut angegriffen, auch wenn wir nicht in optimalen Angriffssituation waren. Den Beginn vom 2. Satz haben wir verpennt – und sind dann nur noch hinterher gelaufen. Im 3. Satz haben wir unsere Blockreihe umgestellt – das ist den Kielern nicht gut bekommen.“

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Kontrollierte Abwehr mit André Illmer

Trainer Matthes Behlen, Kieler TV: „Am Ende hat bei uns die Kraft gefehlt. Im letzten Jahr haben wir hier 0:3 verloren – war heute schon etwas besser, obwohl wir einige Ausfälle hatten. Die ersten beiden Sätze waren klasse – gibt uns Hoffnung für die Zukunft. Wir müssen am Aufschlagdruck arbeiten – dem MSC einen herzlichen Glückwunsch, die Jungs haben absolut verdient gewonnen.“

Das MSC Aufgebot: Chris Carter, Jonas Hoppe, André Illmer, Oskar Klingner, Markus Köppke, Niklas Mülders, Nenad Nikolic, Lukas Schattenberg, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Trainer: Hendrik Rieskamp, Co- Trainer: Martin Schattenberg, Scout: Sven Simon

Das Ergebnis

Moerser SC vs. Kieler TV   3:1,25-23,19-25,25-15-18 in 27,26,24,24 Minuten,(1h 41 min) vor 459 Zuschauern, MVP Silber: Olaf Müller Kieler TV, MVP Gold: Oliver Staab Moerser SC

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Weitere Eindrücke vom Spiel in der Photogalerie