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„Adler“ wieder kurz vor dem Ziel abgefangen

Nach über zwei und einer halben Stunde Kampf und Nervenkrieg müssen sich die „Adler“ beim gegen den Abstieg kämpfenden TV Baden mit 2:3 geschlagen geben. Spielbälle im 4. Satz kann das MSC-Team nicht realisieren, einen 11-6 Vorsprung im Tiebreaker nicht „nach Hause“ bringen. Die Folge: Frust und Platz vier in der Tabelle der Bundesliga Nord. 

In der Startsechs in der Lahof-Halle in Achim/Baden (Nähe Bremen) abweichend von der Standard-Formation Tom Weber. Jonas Hoppe (Z), Oliver Staab (D), Oskar Klingner/David Seybering (MB) und Lukas Schattenberg mit Tom Weber in der Annahme. Auf der Liberoposition wie üblich Christian Gosmann.

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Im 1. Satz soeben die "Kurve gekriegt" ...

Gleich im ersten Satz wurde deutlich, dass dem MSC-Team in Baden ein hartes Duell bevorstehen würde. Der MSC zwar immer wieder mit Führungen, doch die Badener lassen nicht locker. 8-7 nach dem ersten Drittel, 16-13 nach dem 2. Drittel – dann aber Ausgleich bei 17. Baden verbissen, der MSC nutzt nicht alle Punktmöglichkeiten. Dann doch noch eine 23-20 Führung – aber bei 24-23 zittern angesagt ... und noch so eben die „Kurve gekriegt“.

Am Ende gewackelt

Das gelang im 2. Durchgang nicht. Der MSC mit 4-8 früh „hinten“. Bei 5-10 Auszeit von Trainer Hendrik Rieskamp, bei 9-14 folgt die 2. Denkpause. Dann holt das Team auf, Baden mit Time Out bei 11-14, kann den MSC aber bis 15-18 auf Abstand halten. Im 3. Drittel kämpfen sich die „Adler“ dann doch noch in eine günstige Ausgangsposition, können bei 21- egalisieren und sich bei 23-22 sogar einen hauchdünnen Vorteil verschaffen. Wernitz kommt kurz auf´s Feld, Baden egalisiert bei 23 und setzt sich mit 25-23 durch. 

Im 3. Satz hat das MSC-Team die Situation endlich unter Kontrolle. Trainer Rieskamp hat die Rotation leicht verschoben (zwei Positionen weiter) und sieht nach dem 3-3 das erste kleine Break bei 5-3. Dann die „Adler“ souverän zum 8-5, holen nach dem 2. Drittel einen 6-Punkte-Vorsprung und bleiben bis zum Satzende „vorne“. Bei 18-13 erneut Daniel Wernitz in der Partie, bei 23-20 kommt Thiemo Schnorr dazu.

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Zum 3. Mal in Folge MVP - Libero Christian Gosmann

Aufholjagd nicht belohnt

Im 4. Durchgang dann „Drama pur“. Der MSC Team läuft wieder „der Musik hinterher“. 5-8 und 8-16 Rückstände verheißen nichts Gutes. Trainer Rieskamp wechselt im Satzverlauf durch: Thiemo Schnorr kommt für Jonas Hoppe, Tom Weber für Lukas Schattenberg. Bei 7-13 kommt Veit Bils für Oliver Staab, bei 8-16 rückt Andreas Tins für Oskar Klingner ein. Die Wechsel wirken – wenn auch langsam. Das Team arbeitet sich im letzten Drittel stückweise an die Badener heran – und in der heißen Phase ab 20 kommen Schattenberg und Staab wieder dazu. Bei 23-23 ist der MSC wieder „dran“, wehrt einen Satzball der Badener ab, holt selbst zwei (!) Satz- und Spielbälle bei 25-24 und 26-25 ... kann diese aber nicht realisieren und muss den Badenern den Satz überlassen. Der 3-Punkte-Sieg ist weg, jedes Team hat jetzt schon mal einen Punkt erarbeitet ...

5-Punkte Vorsprung nicht gehalten

Im Tiebreaker – wieder leichte Verschiebung in der Rotation und von Beginn an mit Daniel Wernitz – zunächst erbitterter Fight bis 5-5. Bei 8-5 für den MSC werden die Seiten gewechselt, bei 11-6 Führung scheint alles gelaufen. Dann kassiert Daniel Wernitz eine rote Karte für angebliche Spielverzögerung. Dies Vergehen wird augenscheinlich doppelt gezählt – damit nur noch 11-8. Baden „stört“ weiter mit zwei Spielerwechseln. Der Moerser Vorsprung schmilzt dahin. Bei 11-10 kommt Tom Weber für Lukas Schattenberg, bei 12-12 ist es passiert – der 5-Punkte-Vorteil im Eimer.  Die Nerven flattern, Baden punktet zum 13-12. Noch einmal Ausgleich bei 13, dann aber Baden mit mehr Druck und Satz- und Spielgewinn. 

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"Jungs, mir fehlen zwei Punkte," scheint Trainer Hendrik Rieskamp hier zu sagen ...

Wieder werden die „Adler“ kurz vor einem möglichen Spielgewinn abgefangen ... ein kleines Déjà-vu Erlebnis. Zum dritten Mal in Folge wird Christian Gosmann die MVP Ehre zuteil. Das ist dem Libero zu gönnen – schade, dass die gegnerischen Trainer zuletzt keinen MSC-Punktemacher für die MVP Ehrung nominieren konnten. 

MSC Trainer Martin Schattenberg: „Es war ein Mammutspiel, ein toller Fight, den wir aber letztendlich nicht bestanden haben. Im 4. Satz und vor allem im Tiebreaker wurde das Publikum richtig laut. Da war richtig Ramba-Zamba bei der Badener Aufholjagd. Wir haben in den entscheidenden Phasen einfach nicht den notwendigen „Punch“ setzen können. Viel fehlte nicht – aber es fehlte eben etwas. Wackler in der Annahme, damit kleine Schwächen im Aufbau und im Abschluss. Aber auch einige gute Punktball-Chancen haben wir nicht genutzt.“

Das MSC Aufgebot in Baden: Veit Bils, Christian Gosmann, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, Lukas Schattenberg, Thiemo Schnorr, David Seybering, Oliver Staab, Andreas Tins, Tom Weber, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Hendrik Rieskamp, Scout: Sven Simon

Das Ergebnis: TV Baden vs. Moerser SC   3:2,23-25,25-23,20-25,28-26,15-13 in 28,29,28,33 und 18 Minuten. Spieldauer 2.35 h. Ballpunkte 112 zu 111 für Moers, MVP TV Baden: Nils Mallon – MVP Moerser SC: Christian Gosmann