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MSC holt vs. Schüttorf einen unerwarteten Sieg ...

Im Hinspiel hatte es im ENNI noch eine 0:3 Niederlage gegen Schüttorf gesetzt. Nun, im Rückspiel, drehten die „Adler“ – weiter ohne Oskar Klingner und Lenard Exner – unerwartet auf und holten sich vor über 300 Zuschauern in der VECHTE Sporthalle einen hoch verdienten 3:1 Sieg (25-14,27-25,25-20,31-29) gegen starke, aber stellenweise etwas pomadig aufspielende Gastgeber.

Trainer Martin Schattenberg hatte erneut in Anbetracht der prekären Personalsituation Veit Bils und Moritz Liebisch in den Kader aufgenommen – und „brachte“ Bils gleich im Startaufgebot. Veit Bils mit Andreas Tins in der Mitte, dafür David Seybering wieder auf der Diagonalen, im Zuspiel Jonas Hoppe. In der Annahme wie gewohnt Lukas Schattenberg und Daniel Wernitz. Auf der Liberoposition wieder Philippe Scheiffarth.

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Wenn Daniel Seybering und Andreas Tins blocken wird´s schattig ...

Der MSC startete gleich mit einem viel umjubelten Bils-Block, das erste Break zur 3-1 Führung folgte nach einem wuchtigen Aufschlag von Lukas Schattenberg. In der Folge ausgeglichen über 4-4 und 6-6 zur erneuten Führung bei 8-6 nach einem Wernitz Aufschlag-Triple. Im 2. Drittel vor allem der Moerser Block wirksam. Schüttorf nach dem Motto: den Moerser Block gesucht und gefunden. Auszeit von Schüttorf bei 12-7 für Moers, Moers ungerührt weiter mit Hinterfeldangriff und erneutem Block zum 14-7. Ein Schüttorf-Mißverständnis führt zum 17-8, zwei Spielerwechsel bei Schüttorf folgen – und ein erneutes Schüttorfer Mißverständnis  bringt die 18-9 Führung. Schattenbergs Team lässt nichts mehr anbrennen – der Moerser Block „steht“ – der Moerser Angriff mit Seybering, Wernitz und Schattenberg weiter erfolgreich.

Zwei Fehler zum falschen Zeitpunkt

Im 2. Durchgang wieder eine kleine Führung bei der ersten Technischen Auszeit: zwei Patzer in der Schüttorfer Annahme sind die Ursache. Dann liefert Lukas Schattenberg eine Aufschlagserie von 7-7 bis zur 13-7 Führung – eine schön dosierte Mischung zwischen „hart und zart“. Bei 11-7 für Moers nimmt der Schüttorfer Trainer vernehmlich fluchend eine Auszeit. Nach 14-8 Führung sorgen zwei Annahmepannen des MSC-Teams für bessere Stimmung beim Gastgeber und einen 14-11 Zwischenstand – Trainer Schattenberg reagiert mit Auszeit. Gleich danach ein wirksamer Seybering/Tins Block, ein Ball aus der Schüttorfer Abwehr unter die Decke – und 16-11 Führung. Schüttorf im letzten Drittel wieder stärker. Moerser Annahmeprobleme führen zum 16-14, nach langer Rallye kann Wernitz noch auf 17-14 erhöhen, auch Schattenberg sorgt mit erfolgreichem Angriff weiter für den Drei-Punkte-Abstand. Der Abstand schmilzt auf 22-20 – es folgen zwei Fehler (Angriff ins Aus und ins Netz) und Auszeit von Trainer Schattenberg bei 22-22. Eine verpatzte Annahme, ein erfolgreicher Schüttorfer Hinterfeld-Lob und Satzball bei 22-24 für Schüttorf. Trainer Schattenberg reagiert mit einem Doppelwechsel: Marek Bender und Chris Schäperklaus greifen ins Geschehen ein. Lukas Schattenberg mit zwei Aufschlägen zum Einstand bei 24. Zwei Satzbälle werden verpasst (bei 25-24 und 26-25). Bei 27-27 Doppelwechsel zurück – aber nicht mit der erhofften Wirkung: Aufschlag versemmelt, Angriff über den Block in die Karpaten – Satzende.

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Zielen - mit Daniel Wernitz ...

Wieder im Tritt

Der dritte Durchgang zunächst mit engen Satzständen – zwischendurch 3-Punkte-Rückstände für Moers, aber immer gut gekontert und keine Möglichkeit für Schüttorf die Vorsprünge konsequent weiter auszubauen. Bei 11-11 der Ausgleich durch Tins-Angriff, bei 16-16 Aufschlag von Schattenberg zur 17-16 Führung und Auszeit von Schüttorf. Moers nun wieder stärker, ein „Mörder-Solo-Block“ von David Seybering bringt eine 3-Punkte-Führung zum 19-16, Schüttorf mit Auszeit bei 22-18 Führung für Moers. Eine lange Rallye schließt Daniel Wernitz erfolgreich ab – derselbe Spieler mit erfolgreichem Block auch zum Satzgewinn.

Drama mit schönem Ende

Der 4. Durchgang wiederum sehr eng. 8-7 und 16-14 Führung nach den ersten Spielabschnitten. Ein Seybering/Tins Block zur 19-17 Führung – Auszeit Schüttorf. Nach 20-20 Ausgleich Schüttorfer Aufschlagfehler, ein Schüttorfer Fehlangriff sowie ein erfolgreicher Angriff von Daniel Wernitz zum 23-20. Dann aber „wackelt“ die Moerser Annahme gewaltig. Auszeit von Trainer Schattenberg bei 23-22 hilft nicht - noch eine schwache Annahme führt zum Einstand bei 23. Ein Seybering-Angriff bringt den ersten Spielball für Moers bei 24-23 – es folgt ein schönes kleines Drama mit Verlängerung:  Spielbälle für Moers bei 25-24, 26-25 und 27-26. Nicht realisiert – u.a. durch zwei „eingestreute“ Aufschlagfehler. Dann zur Abwechslung zwei Satzballmöglichkeiten für die Gastgeber: bei 27-28 und 28-29. Beide Möglichkeiten durch Schüttorfer Eigenfehler (Angriff in den Block, Netzberührung) vereitelt. Ein erfolgreicher Schattenberg-Angriff sorgt für den vierten Spielball bei 30-29 – und Jonas Hoppe macht mit einem Block „Schluss“. Riesige Freude beim Team – auch bei der mitgereisten MSC-Fangruppe.

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Finger weg - der geht ins Aus!

Fazit: Erneut eine personell prekäre Situation (auch Moritz Müller musste wg. Krankheit passen) für den Trainer Martin Schattenberg, der aber wieder den „richtigen Griff“ mit Jugendspieler Veit Bils getan hatte – und dafür belohnt wurde. Die Mannschaft mit großer Spielfreude – und Widerstandskraft, wenn mal etwas nicht so „lief“. Schüttorf eigentlich ein starker Gegner, der hin und wieder „zauberte“ (Zuspiel MVP Daniel Gorski !) aber insgesamt nicht den unbedingten Siegeswillen erkennen ließ und stellenweise ratlos (Moerser Block) wirkte: Achselzucken wenn der Moerser Block mal wieder zugepackt hatte – aber keine wesentliche Konsequenz. Moers „im Kopf“ stärker – auch im spielerischen Bereich (Variation im Angriff : Netz-Hinterfeld, Aufschlag : hart oder weich, Defensive: Stellungsspiel) stärker. Absolut verdient gewonnen. Lukas Schattenberg MVP.

Stimmen: 

Trainer Martin Schattenberg: "Wir haben das Optimum rausgeholt. Dickes Kompliment an die Mannschaft. Alle Teile haben gut funktioniert, das Team hat Spielfreude entwickelt und die Sache gut gemacht. Der Komplex Block/Feldabwehr heute schön stabil – die ganze Truppe hat gut gearbeitet. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern: heute zu viele Fehler (Aufschlag) nach einer Auszeit."

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MVP Lukas Schattenberg über die "Vier" ...

Trainer Stefan Jäger, Schüttorf: "Das haben wir uns heute selbst zuzuschreiben. Richtig Sch ....! Den ersten Satz haben wir gleich zu Anfang weggegeben. Dann haben wir auf Augenhöhe gespielt – aber Moers hat immer etwas mehr Druck gemacht, da war deutlich mehr Willen zu spüren. Diese Sache heute muss ich erstmal verdauen – auch mit der Leistung der Unparteiischen muss ich mich noch mal auseinander setzen. Moers hat verdient gewonnen, wir müssen besser trainieren.“

Mannschaftsführer Lukas Schattenberg: „Ich bin nicht sicher, ob ich heute die MVP Plakette verdient habe. Das war heute eine absolute Teamleistung. Wir haben einiges in der Annahme zuviel „kassiert“ – sind aber immer wieder aufgestanden und gut reingekommen. Das war schon stark gegen eine Mannschaft mit so vielen sehr erfahrenen Spielern.“

Jonas Hoppe: „Super – wir haben „zu eins“ gespielt und nehmen drei Punkte mit. Im 2. Satz haben wir uns schwer getan, da war die Annahme stellenweise durchwachsen. Aber der Gegner war auch sehr stark.“

Veit Bils: „Letzte Woche im ENNI war ich etwas besser drauf. Hatte heute ein paar Aufschlagfehler zuviel, im Angriff habe ich nicht soviel bekommen. Aber es hat total Spaß gemacht mitzuspielen. Ich hatte ein paar richtig lange Gegenspieler – und der Zuspieler von Schüttorf hat es sehr schnell  und verdeckt gemacht. War schon schwer.“

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Nach dem Spiel: Danke an die Fans ...

Das MSC Aufgebot: Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Moritz Müller, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Marek Bender, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Christian Schmidt, Sven Simon

Das Ergebnis: SV Schüttorf 09 vs. Moerser SC   1:3,14-25,29-27,20-25,29-31

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