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„Adler“ fahren in Bitterfeld die Krallen aus und holen 3 Punkte ...

Einen unerwartet stark schwächelnden Gegner fand die Mannschaft von MSC-Trainer Martin Schattenberg in Bitterfeld-Wolfen vor: nach rund 7stündiger Anfahrt bei zum Teil schwierigen Verhältnissen gelang dem MSC-Team ein überzeugender Start-Ziel Sieg gegen die zunächst optimistischen Gastgeber, die am Tage zuvor noch Tabellenführer VC Olympia Berlin mit 3:2 niedergerungen hatten.

MSC-Trainer Martin Schattenberg hatte die Devise ausgegeben „Von Beginn an voller Druck, den Bitterfeldern keine Testphase gönnen“. So teilte die Startsechs von Trainer Schattenberg von Beginn an aus: Jonas Hoppe (Z), Lenard Exner (D), Lukas Schattenberg/Daniel Wernitz (AA) und Oskar Klingner/Andreas Tins mit dem klar erkennbaren Willen von Beginn an zu zeigen, wer „Herr im Hause“ sein sollte. Auf der Liberoposition Philippe Scheiffarth.

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Lenard Exner im Angriff nicht zu stoppen ...

Richtung klar vorgegeben

Schnelle 3-1 Führung, nach Annahmepanne und technischem Fehler Einstand. Nach Moerser Block, Hinterfeldangriff und Ausball Bitterfeld eine 7-4 Führung. In der Folge erneut eine Technik-Rüge, eine zweite sehr verwunderliche Schiedsrichterentscheidung gegen Moers und bei 8-11 Auszeit von Trainer Schattenberg.  Moers von da ab im Exner-Modus: Block, Angriff ... und erneut Exner mit Hinterfeldangriff und ein Schattenberg/Tins Block: Bitterfeld mit Auszeit bei 14-12 für Moers. Die Teams schenken sich nichts: in der Folge 15-15, dann 17-17 ... nur harte Angriffe, eine Lobs. Bei 19-17 für Moers vier Fehlaufschläge in Folge: niemand nimmt den Druck heraus. Moers kann es etwas besser und punktet zum 22-20 mit Lukas Schattenberg, erweitert mit einem Doppelblock (Schattenberg/Tins) zum 23-20. Auszeit Bitterfeld. Netzfehler Bitterfeld zum 24-21 und dann kullert ein Aufschlag von Jonas Hoppe von der Netzkante ins Bitterfeld ...

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Der Moerser Block - hier Exner/Tins - hielt gegen harte Angriffe ...

Moers mit derselben Aufstellung in den 2. Durchgang, der nur bis 5-5 ausgeglichen ist. Moers auf 8-5 davon, das 8-6 durch eine weitere strittige Schiri-Entscheidung. Es bleibt knapp – aber Moers gibt die Führung nicht mehr ab. Bitterfeld nur mit einigen Schnellangriffen erfolgreich. Die Adler zwingen über unangenehme lange Floater (Hoppe serviert von 16-15 bis 21-15) und einem gnadenlosen Block Bitterfeld bei 20-15 zur Auszeit. Zwei weitere Punkte von Exner, Tins mit erfolgreichem Aufschlag zum Satzende.

Adler halten Kurs

Blitzstart von Bitterfeld im 3. Satz mit einem 5-Punkte-Vorsprung: die Moerser Annahme wackelt nach einigen Service-Hämmern der Gastgeber. Aber: keine Unruhe im Moerser Team. Bei 5-6 „schnuppert“ man schon am Ausgleich, Bitterfeld wehrt sich mit aller Macht. Bei 16-17 ist es dann soweit: einen erneut unangenehm langen Floater lässt der Bitterfelder Annahmespieler unvermutet passieren und der in seinem Schatten „ausruhende“ Diagonalspieler wird getroffen. Besonders umjubelter Einstand. Bitterfeld wehrt sich weiter bis zum 20-20. Dann kommt David Seybering für Oskar Klingner, Exner macht den nächsten Punkt, Bitterfeld Aufschlag ins Aus, erneut Exner und bei 24-22 eine Doppelauszeit vom Bitterfelder Trainer. Nach der 1. Auszeit gehen die Mannschaften auf´s Feld zurück, MSC Trainer Schattenberg ruft noch schnell „Jetzt noch einen Block!“ ins Feld ... und Bitterfeld beantragt die 2. Minipause. Alles zurück und dann wieder auf´s Feld ... und David Seybering mit gutem Kurzzeitgedächtnis erinnert sich an die Trainer-Anweisung: er blockt den letzten Bitterfelder Angriff weg ...

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... und nahm auch gerne Geschenke an.

Fazit: Ein gut eingestelltes Moerser Team (Trainer Schattenberg hatte klare Vorgaben gegeben die auch befolgt wurden) sorgte von Beginn an mit aggressivem Auftritt für die richtige Tonlage. Bitterfeld mit vielen Eigenfehlern – einige Aufschlagkracher dabei ... aber doch zu viele Fehler in der Spieleröffnung. Die fünf Sätze gegen Berlin am Vortage zeigten wohl Wirkung. Auch im Abschluss tat sich Bitterfeld schwer - weil der MSC permanent "presste". Lenard Exner mit einem Megaauftritt, der zu recht mit der MVP Plakette gewürdigt wurde. Moers bemerkenswert „cool“ – kleine Rückstände wurden weggesteckt, irritierende  Entscheidungen mit einem Schulterzucken abgetan. Der Moerser Block erneut starkes Element – der Bitterfelder Zuspieler spielt zu oft zu nah vor den Block. Der Moerser Angriff auch über „Außen“ sehr effektiv.

Gerüchte ...

Nun könnte sich eine sehr interessante Situation anbahnen. In der Szene wird gemunkelt, dass Mitteldeutschland wohl wieder nicht aufsteigen will. VC Olympia Berlin darf nicht ... und damit befindet sich der MSC plötzlich im Spitzentrio der Liga. 

Stimmen zum Spiel:

Bitterfeld Trainer Darko Despotovic : „So sehr ich mich gestern über den Sieg gefreut habe, so tief bin ich heute enttäuscht. Wir haben heute unterirdisch gespielt. Es gab kaum Lichtblicke – fast alle Elemente hatten deutliche Defizite. Wir hätten heute gegen jede Mannschaft der Liga verloren – gestern hätten wir jede Mannschaft geschlagen. Ein schwarzer Tag für unsere Mannschaft. Wir haben wirklich ein Konstanz-Problem.“

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Lenard Exner wieder mit Gold, John Pranger mit Silber

MSC Trainer Martin Schattenberg: „Das Spiel war gut gescoutet, wir haben nach Plan gespielt und wir haben wieder einmal unsere Blockstärke ausgespielt. Mit unserem Aufschlagverhalten war ich zufrieden, insgesamt haben wir in schwierigen Situationen weniger Fehler gemacht. 

Das MSC Aufgebot in Bitterfeld: Marek Bender, Lenard Exner, Henning Hogenacker, Jonas Hoppe, Oskar Klingner, David Seybering, Lukas Schattenberg, Chris Schäperklaus, Philippe Scheiffarth, Andreas Tins, Daniel Wernitz, Trainer: Martin Schattenberg, Co-Trainer: Sven Simon

Das Ergebnis in Bitterfeld:

VC Bitterfeld-Wolfen vs. Moerser SC   0:3,21-18-22-25 in 26,24,26 Minuten

Weitere Eindrücke vom Spiel in der Photogalerie