Artikel und Foto von Christian Cadel, Rheinische Post vom 24.08.2016, Sport Geldern Kevelaer

Die Rheinische Post hat ein Interview mit unserem Trainer, Heinz Peters, geführt und seinen Lebenslauf unter folgendem Link beschrieben:

 

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/geldern/sport/wie-aus-leidenschaft-ein-lebensinhalt-wurde-aid-1.6210065

 

Seit vielen Jahren ist Heinz Peters aus Straelen Leichtathletik-Trainer. Vielen Nachwuchs-Sportlern hat er zu großen Erfolgen verholfen. Von Christian Cadel

Wenn Heinz Peters über seine Leidenschaft Leichtathletik spricht, glänzen seine Augen. Großartig überlegen muss er nicht, um das, was er in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat, kurz, aber spannend, zu erzählen. Wie ein roter Faden zieht sich die Sportart durch das Leben des Straeleners.

 

Angefangen hat alles in seiner Jugend. "Zunächst habe ich Fußball gespielt. Erst währenddessen bin ich zur Leichtathletik gestoßen. Mich hat vor allem die Vielfalt fasziniert", erzählt er. Als 17-Jähriger feierte er die Kreismeisterschaft im Kugelstoßen und war vor allem im Mehrkampf aktiv. Das hatte auch einen Grund: "Ich war in keiner Einzeldisziplin wirklich spitze, dafür aber ein guter Mehrkämpfer."

 

Als das Thema Fußball dann endgültig vorbei war, konzentrierte sich Peters ganz auf die Leichtathletik. Sprichwörtlich Schritt für Schritt wuchs er ins Metier hinein und beschloss, sein erworbenes Wissen an den Nachwuchs weiterzugeben.

 

Er absolvierte mehrere Trainerlehrgänge und war bis 1994 beim LAZ Wachtendonk als Coach aktiv. Danach betreute er bis 1996 die Leichtathletik-Jugend beim Kevelaerer SV. Anschließend ging es zum SV Straelen. "Als Trainer hatte ich schon immer einen guten Draht zur Jugend."

 

Vor allem bei den Grün-Gelben hielt es der 67-Jährige lange aus und verhalf vielen jungen Leichtathleten zu großen Erfolgen. Einer seiner Schützlinge, Mehrkämpferin Nina Janssen, schaffte es bis zu den Deutschen Meisterschaften und feierte viele weitere Erfolge bei Hallenmeisterschaften oder den "Westdeutschen". "Sie war damals das Aushängeschild in Straelen", lobt Peters. Da Janssens Leistungen damals stimmten, vor allem im Hochsprung, durfte sie sogar mehrmals gegen die spätere deutsche Weltklassespringerin Ariane Friedrich antreten. Peters begleitete seine Schützlinge bei jedem Wettkampf. "Meine Frau hat viel Verständnis für meine Leidenschaft", sagt der Straelener und lacht.

 

Vor sechs Jahren verabschiedete sich der Trainer dann aber vom SVS. Nach fast zehn Jahren bei Grün-Gelb, vielen Erfolgen und Erlebnissen, entschloss sich Peters dazu, sich wieder einem anderen Verein anzuschließen. "Damals dümpelte vieles so vor sich hin. Ich hatte einige Anfragen und bin dann zum Weseler TV gewechselt. Die Möglichkeiten dort waren vom Feinsten", sagt Peters. "Aber der Abschied in Straelen fiel mir schon sehr schwer." Nina Janssen offensichtlich auch. Denn nach etwas Bedenkzeit wechselte auch sie nach Wesel, um die gemeinsamen Erfolgszeiten fortzuführen. "Leider hatte Nina dann irgendwann Rückenprobleme und musste aufhören. Sie war aber noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung." Mittlerweile ist Peters als Trainer in der Leichtathletik-Abteilung beim Moerser SC angekommen.

 

Dort hat er - anders als früher - vor allem Jungen in seinem Trainingsteam. "Vorher habe ich hauptsächlich Mädchen betreut." Und auch in Moers hat sich schnell gezeigt, dass Peters als Trainer einiges auf dem Kasten hat.

 

Seine Schützlinge Dennis Hannig, Elias Jelinek und Fynn Malischniegg präsentieren sich derzeit in Höchstform. Ganz wichtig sei es, so Peters, dass man als Trainer die Sprache der Jugend versteht und sie auch spricht und nicht den Oberlehrer herauskehren lässt. "Junge Leute muss man ernst nehmen und nicht wie kleine Kinder behandeln. Die Jungs in Moers ziehen super mit. Wenn ich sie um drei Uhr nachts anrufen würde, würden sie um fünf Uhr auf dem Trainingsplatz stehen. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich gemerkt, dass Erfolg süchtig macht. Das hat sich nun auch auf die Jungs übertragen", sagt der Straelener.

 

Wie lange er noch als Coach weiterarbeiten kann, weiß Peters noch nicht. "Ich hoffe, dass ich noch mit 90 Jahren Trainer sein kann. Meine Gesundheit und meine Frau müssen dabei aber auch mitspielen."

 

Auf die Frage, ob Peters sich eine Rückkehr in den Kreis Kleve vorstellen könne - schließlich war er auch lange Zeit engagierter Kreisvorsitzender im Leichtathletikverband - antwortet der Straelener prompt: "Wenn ich jetzt zurückkehren würde, würde ich viele Herzen in Moers brechen", sagt er. Soll heißen: Momentan fühlt sich der 67-Jährige einfach pudelwohl.