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Testspiele 1. Herren: Aller Anfang ist zäh

Es ist eine alte Handball-Tradition: wenn in der zweiten Hälfte der Sommerferien die Sporthallen sich widerwillig wieder öffnen, steigen die ersten Testspiele. Diese haben meist nur begrenzte Aussagekraft, weil gerade neu formierte Teams wie unsere 1. Herren noch nicht auf bewährte, dutzendfach trainierte Spielkonzepte zurückgreifen können.

Und außerdem ist das eine wunderbar billige Ausrede dafür, dass wir von den bislang vier Spielen im August kein einziges gewinnen konnten. Klingt enttäuschend, ist es auch. Warum trotzdem noch keine Panik angebracht ist, verrät Ihnen unser Testspielticker…

TV Issum – Moerser SC 32:28 (14:15)

Der Gegner: Eine Mischung aus erster und zweiter Mannschaft der Altbierbuben. Und da der erste Anzug immerhin seit der Nelkenrevolution in der Landesliga zu Hause ist, stand da eine gewisse individuelle Qualität auf dem Parkett.

Der Moerser Kader: 2x Rückraum, 2x Kreis, dazu ein gefühltes Dutzend (Ge)Flügelflitzer. Eine prima Bastelaufgabe für den Trainer.

Das war knorke: Viel Tempo im Spiel. Mit dem Rückraum-Defizit blieb nur die Flucht nach vorn, dies gelang über weite Phasen des Spiels.

Das war Käse: Auf allen Abwehrpositionen, auf die Tobi Tamse keinen direkten Zugriff hatte, herrschte permanent roter Alarm.

Tageshighlight: Die gelernten Rechtsaußen Bastian und Louis entpuppten sich als wahre Rückraummonster. Da zeigen sich doch Alternativen auf…

Die Torschützen: Schneemann 7, Oeß 5, Wibbeke 4/2, Dopatka 3, Tamse 3, Schlie 2, von Twickel 2, Süßer 1, Nöding 1

Moerser SC – SC Waldniel 1M 24:24 (12:16)

Der Gegner: Jedes Jahr spielen wir mindestens zweimal gegen den Krefelder Kreisligisten. Und jedes Mal gab es kleine Reibereien wegen dieses einen Hitzkopfes auf der anderen Seite. Doch der spielte dieses Mal nicht mit, da konnte in der Hinsicht doch nix passieren…

Der Moerser Kader: Ausgewogen und knackig, nur die Linkshänder waren unbekannt verzogen.

Das war knorke: Eine klare Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, auf dem Fundament einer soliden Abwehrleistung.

Das war Käse: Die erste Hälfte, hinten wie vorne, wurde spielerisch komplett verschlafen. Außerdem produzierte die linke Angriffsseite eine stramme Minusquote.

Tageshighlight: Da hat es Zoom gemacht! Mitte der ersten Hälfte flogen bei Käpt’n Ruhepuls Basti Nutt und seinem neuen besten Freund aus Waldniel die Sicherungen durch… und die Fäuste. Obligatorisch: die anschließende Rudelbildung sowie nicht weiter zitierbare Liebesbekundungen.

WTF? Torhüter Lars Möbus, der uns leider Richtung alte Heimat verlässt, sollte seinen großen Ausstand geben. Entsprechend topmotiviert legte er los… und legte nach fünf Minuten auch einen Gegner im Gegenstoß. Rot, frühzeitiger Feierabend. Ein wahrhaft erinnerungswürdiger Abgang!

Die Torschützen: Wibbeke 5/3, Nutt 4, Pellinger 3, Bringsken 3, van Dornick 3, Braun 2, Vanek 2, Nöding 2


Ein Bussi für Leon

Turnklub Krefeld 1M – Moerser SC 23:23 (8:7)

Der Gegner: Eine eingespielte Bezirksliga-Truppe aus (Überraschung!) Krefeld. Äußerst friedfertige und gutmütige Gesellen übrigens, es gab kaum Unterbrechungen oder Verwarnungen. Geht doch!

Der Moerser Kader: Wieder eine dünne Besiedelung im Rückraum. Die jugendliche Aushilfe Alex Wetzel gliederte sich aber tapfer ein.

Das war knorke: Solange der KTK sich im gebundenen Angriff befand, wirkten Abwehr wie Torhüter sehr präsent, entsprechend fielen nur wenige Gegentore. Außerdem machte Halb-Hüne Henning sein bislang bestes Spiel im Moerser Dress.

Das war Käse: Viel technische Fehler im Angriff und damit leicht verlorene Bälle. Schön anzuschauen war das nicht, zumal der Gegner sich dem Niveau anpasste.

Tageshighlight: Die Sporthalle in Fischeln. Ein Albtraum für Stauballergiker und manch ein Spieler schrubbt heute noch den Schmodder aus den Fugen. Da lobe man sich die Moerser Sportstätten!

Die Torschützen: Bringsken 8, Wibbeke 5, Dopatka 5, Braun 2, Pellinger 1, Wetzel 1, Nöding 1

TuS Altstaden 1M – Moerser SC 28:20 (14:9)

Der Gegner: Eine weitere eingespielte Bezirksliga-Truppe. Dieses Mal aus Oberhausen, dieses Mal von der ballsicheren und schnelleren Sorte.

Der Moerser Kader: Quantität und Qualität. Also, auf dem Papier. Nur auf der Mittelposition musste improvisiert werden.

Das war knorke: Da war Zug im Spiel. Vom Tempo und vom Einsatz her keine Vorwürfe. Phillip Dopatka zeigte seine Qualitäten, Torhüter Henrik Reim setzte in Hälfte zwei gut seine Vorgaben um, hielt das Ergebnis noch im Rahmen.

Das war Käse: Gegen die massive Altstadener Abwehr fehlte es an Spielwitz. Beim Stand von 9:8 wurde nach und nach der erste Anzug durchgewechselt, was prompt zu einem massiven Bruch im Spiel und im Ergebnis führte.

Tageshighlight: Die Kuhle. ´Nuff said.

Die Torschützen: Dopatka 8, Knobloch 6/3, Wibbeke 1/1, Tamse 1, Knapp 1, Süßer 1, van Dornick 1, Oeß 1

Kleines Fazit: Kein Sieg und keine wirklich überzeugende Leistung stehen nun in der Zwischenbilanz, doch noch sind es drei Wochen zum Saisonstart. Nun müssen im Training(slager) die spielerischen Elemente und Automatismen einen größeren Platz einnehmen, damit die Jungs Mittel und Laufwege haben, auf die sie sich verlassen können.

Dies ist, neben einer nötigen Kaderstraffung, die Aufgabe von Trainer Klaus Pannenbecker. Wenn dann Anfang September der KTK und Altstaden zu den „Rückspielen“ nach Moers kommen, haben wir Vergleichswerte. Und können dann immer noch Panik schieben…

salz