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Bezirksliga: Nervige Niederlage in Neukirchen

Retro-Trends sind ein zweischneidiges Schwert. Die Rückkehr der Vinyl-Tonträger? Knorke. Ein Beulenpest-Revival? Wäre nicht so prall. Nicht alles aus der Vergangenheit gehört wiederholt. Und doch entschieden sich die MSC-Handballer am letzten Wochenende dafür, ihr spektakuläres Jahr 2018 wieder aufleben zu lassen. Mit allen Highlights: Hilfloses Rumgegurke im Angriff, kaum existente Abwehrarbeit und eine krachende 24:31-Packung in Neukirchen.

Von Beginn an fanden wir nicht in die Partie. Im Angriff agierte die Mannschaft uninspiriert und fußlahm, konnte die aggressive und aufmerksame Neukirchener Deckung nur selten in Verlegenheit bringen.

In der Deckung sah es nicht viel besser aus: Im Gegensatz zum Dingden-Spiel waren die Jungs wie ausgewechselt. Sobald der Ball etwas fixer durch die SVN-Reihen lief, fehlte der Zugriff dank mangelnder Bewegung. Die Hausherren kreierten gute Chancen nach Belieben, auch wenn sie diese zunächst nicht nutzen wollten (7:7, 20. Minute).

Doch noch vor der Pause schenkten wir mehrere Bälle ab, Neukirchen konterte konsequent und setzte sich mit vier Toren ab (15:11).

Nach dem Seitenwechsel manifestierten sich die Kräfteverhältnisse endgültig: Die blaugelben neutralisierten eine stete, hinreichende Zahl unserer Angriffe, schraubten vorne ihre Trefferquote etwas höher, die Partie war nach gut 40 Minuten entschieden (21:14).

Das Bemühen um Schadensbegrenzung war auch fürderhin zu erkennen, doch Trainer Lengkeit gingen schlicht die Optionen aus. André Mechmann wurde früh in der Partie unsauber kalt gestellt, Jan Odenbach erwischte später ein klassischer 5-Sekunden-Narkosehammer, Robert Kolassa verdrehte sich als Bonus noch das Knie. Wer nicht austeilt, kann wenigstens einstecken. Da sind wir halt zuvorkommend.

Letztlich gibt es an der Niederlage nichts auszusetzen, wir sind halt nie richtig aus dem Quark gekommen. Als Abstiegskandidat sind wir mit vier Punkten gut unterwegs, sollten der Moral und des Tabellenstandes wegen aber solche Spiele möglichst schnell vergessen. Und eher selten wiederholen.

Torschützen: Gebel 7, Vanek 5, R. Kolassa 5, Kanschat 3, Panitz 2, Mechmann 1, Odenbach 1

Text: salz

Foto: Beyer