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Testspiele 1. Herren: Der Geist der künftigen Spielzeit

Sechs Niederlagen, zwei Siege und ein Nachmittag voller Zärtlichkeiten liegen hinter der neuen Bezirksliga-Mannschaft des Moerser SC. In der Testspielserie wollte manches Mal wenig gelingen, personelle Umstände verlangten stets nach Improvisation. Da wehte schon der Geist der künftigen Spielzeit.

Eines vorweg: in allen Begegnungen halfen Spieler aus der 2. Mannschaft (Kreisliga) aus, die auch angesichts kapitaler Gegnerkaliber wertvolle Unterstützung leisteten. Auch geht ein dickes Bussi an Andy (ohne Glatze) aus der Dritten. Vielen Dank! Wir werden auch in der Saison das eine oder andere Mal *hust* anklopfen…

Gute Seiten, schlechte Seiten

Der Start in die Testphase verlief durchaus erfreulich. Beim VfL Rheinhausen (Bezirksliga) zeigte das Team eine muntere und aufgedrehte Leistung. Das Spiel war durchweg ausgeglichen, beide Teams gingen Tempo nach vorne und boten den Mut zur entspannten Lücke in der Defensive auf. Henning und das Pfeiffer überzeugten im Rückraum, die 30:32-Niederlage war absolut verschmerzbar.

Zwei Tage später knüpften wir gegen VfB Homberg 3 (Kreisliga) an die muntere Sause an, überrannten den Gegner in Hälfte 2. Neun verschiedene Torschützen, Flo Vanek netzte zweistellig, ein solider 30:21-Erfolg. Lag bestimmt auch am basisdemokratischen Coaching.

Bevor es dann ins Trainingslager ging, kassierte die Mannschaft zwischendrin eine 24:35-Niederlage gegen den TV Schwafheim (Landesliga). Eindeutige Kräfteverhältnisse, keine weiteren Fragen.

Am langen Workout-Wochenende zeigte sich dann, dass das Team zu wenig Substanz hat, wenn die Beine schwer sind. Nach jeweils zwei langen Einheiten fehlte beim Rückspiel gegen Rheinhausen (15:26) und der krampfigen Vorstellung gegen Kreisligist Eintracht Duisburg (22:23) einfach eine breitere Bank. Dennoch wären mit mehr spielerischer Disziplin bessere Ergebnisse drin gewesen, das Kollektiv der Kaputten verhedderte sich in Einzelaktionen und schlechten (Ab-)Spielentscheidungen. Trainer Klaus Pannenbecker war entsprechend bedient.

Sieg oder Spielabbruch

Ein Intermezzo der besonderen Art erlebte die Erste dann in der folgenden Woche. Die Landesliga-Mannschaft des SV Friedrichsfeld, im Handballkreis durchaus als Friedensnobelpreisjäger bekannt, gastierte im ENNI Sportpark. Für knapp 40 Minuten.

Nach mehreren mehr oder weniger offenen Kampfhandlungen in Hälfte eins ließ unser alter Haudegen van Dorno eine dampfende Ladung alter Schule auf den gegnerischen Chefquerulanten regnen, es wurde den Schiris zu ungemütlich, kurz darauf ging das Licht aus. So könnte man die Saison auch ohne Niederlage überstehen…

Nur gut, dass die beiden Team sich so schnell nicht wieder sehen. Oh, Moment…


Eine Bauchlandung, ein wenig Verwirrung: so kann es auch in der Saison aussehen

Da passte es, dass auch am kommenden Morgen nichts passte. Gut, wir sind uns einig, dass derjenige, der am Kirmessonntag vormittags einen Test ansetzt, sofort nach Nordkorea verschifft und auf die nächstbeste Trägerrakete geschnallt werden sollte.

Aber das Ergebnis und das Spiel beim Landeligisten TV Oppum 2 waren schon richtig übel, unabhängig vom Termin. Unsauber gespielt, immer wieder in die Konterfalle gelaufen. Die schnellen Krefelder machten kurzen Prozess, die 20:39-Niederlage war beinahe noch geschmeichelt.

Ein Funken Inspiration

Gerade noch rechtzeitig brachten die Vorpremieren vom letzten Wochenende dem Team einen positiven Impuls. Im Rückspiel gegen eben jenen TV Oppum 2 zeigten die Jungs eine beherzte Leistung. Die straffe Deckung, von Tobi Tamse und Henk Süßer organisiert, und auch das neue Torhüterteam Kaplanek/Tenholt überzeugten. Im Angriff lief der Ball nicht immer effektiv, aber stets geduldig. Eine 19:20-Niederlage, die aber viele Gewinner zurückließ.

Zum Auslaufen ging es dann am Sonntag zum Etus Wedau (Kreisliga). Und auch wenn dies kein Glanzlicht war, so haben wir die Begegnung beherrscht und phasenweise auch ordentliches Tempo gespielt. Erst als insgesamt drei Spieler wegen kleinerer Blessuren ausfielen, zerbröselte das Gebilde. Dennoch ein ordentlicher 23:18-Erfolg. Und doch war sie wieder da, die nicht vorhandene Bank.

Insgesamt zeigten die Spiele, dass wir in diesem Jahr vor allem Geduld und Nachsicht brauchen. Nicht an jedem Wochenende werden die Puzzleteile, die sich Kader nennen, zusammen passen. Wir dürfen zwar den Anspruch haben, an guten Tagen jedes Spiel gewinnen zu können, aber es muss auch bewusst sein, dass die eine oder andere richtige Abreibung kommen wird. In diesem Fall müssen wir gemeinsam dafür sorgen, dass der Kopf oben und die Stimmung positiv bleibt.

Torschützen (kumuliert): Vanek 49/15, T. Vook 39/12, Süßer 17, C. Vook 12, von Twickel 10, Pfeiffer 10, Tamse 9, Knapp 9, Mačak 7, Bringsken 7, van Lunzen 5, S. Kolassa 5, Gossow 2, Gilles 1, R. Kolassa 1, Kügele 1

Text: salz

Fotos: van Lunzen